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Sinnliche Naechte in Paris

Sinnliche Naechte in Paris

Titel: Sinnliche Naechte in Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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es besser und würdest dich nicht weiter mit mir streiten. Also, zum letzten Mal: Zieh dich um!“
    „Ich bin aber auch kein Hund oder ein Pferd oder sonst irgendein Tier, das du nach Lust und Laune herumkommandieren kannst, und … und … was tust du da?“
    „Ich ziehe mich um“, entgegnete er völlig gelassen, knöpfte sein Hemd auf und warf es zur Seite. Dann legte er die Hände auf den Gürtel. „Du willst dastehen und zuschauen? Also gut.“ Er öffnete die Gürtelschließe und den Reißverschluss seiner Hose. „Ich werde dich eigenhändig umziehen, sobald ich …“
    Layla schnappte sich den Stapel Kleidungsstücke und floh ins Ankleidezimmer. Khalil lachte.
    Doch dann verstummte sein Lachen, und er fragte sich, in was für einen furchtbaren Schlamassel er sich da hineinmanövriert hatte.

5. KAPITEL
    In was war sie da nur hineingeraten?
    Layla knallte die Tür des Ankleidezimmers hinter sich zu und schleuderte die Sachen, die Khalil ihr gegeben hatte, auf einen Stuhl.
    Vom Regen in die Traufe. Kein Scherz.
    Heute Morgen stand sie noch kurz davor, an ein Ungeheuer verkauft zu werden. Jetzt war sie eine Frau, die von einem Tyrannen wie sein Eigentum behandelt wurde.
    Nein, dachte sie und schnaubte wütend, nein, das stimmte nicht. Er konnte sie nicht besitzen. Niemand tat das. Und niemand würde es jemals tun.
    Ja, toll. Er mochte sie zwar nicht besitzen, aber wenn sie seinen Anweisungen nicht folgte, würde sie niemals diesen furchtbaren Ort hinter sich lassen können. Das wusste sie. Und dummerweise er auch.
    „Verdammt“, fluchte Layla und fuhr sich mit den Händen durch ihr Haar, während sie gleichzeitig begann, im Zimmer auf und ab zu gehen.
    Wäre sie doch nur nie nach Al Ankhara gekommen! Hätte sie doch bloß diesen ganzen Unsinn darüber, ihre eigenen Wurzeln zu entdecken, vergessen. Warum musste sie sich auch selbst davon überzeugen, dass ihre Mutter die Wahrheit gesagt hatte, als sie ihr von ihrem Vater, seinem Volk, seinem Land und dessen barbarischen, grausamen Sitten erzählte …
    Ihr Vater hatte wirklich sein Bestes getan, um jede Aussage ihrer Mutter zu bestätigen.
    Zuerst gab er vor, sich zu freuen, sie zu sehen. Er lud sie ein, in seinem Haus zu wohnen, damit sie einander kennenlernen konnten. Dann behauptete er, die Ereignisse der Vergangenheit zu bereuen, und Layla fragte sich, ob seine Sicht der Dinge vielleicht – nur vielleicht – nicht ganz so schrecklich klang wie die ihrer Mutter.
    Nein, es war noch schlimmer.
    Eines Morgens erwachte sie, und er übertraf die fürchterlichen Beschreibungen ihrer Mutter um ein Vielfaches. Unverblümt teilte er ihr mit, dass sie die Demütigung, die ihre Mutter ihm mehr als dreiundzwanzig Jahre zuvor zugefügt hatte, wiedergutzumachen habe.
    „Du bist meine Tochter“, erklärte Omar unbarmherzig. „Ein Wertgegenstand, der mir bislang vorenthalten worden ist. Doch damit ist jetzt Schluss. Butrus wird mir eine anständige Summe für dich zahlen, und der Sultan wird mir dafür danken, den Frieden unseres Landes gesichert zu haben.“
    Layla hatte keine Ahnung, was er mit dieser letzten Aussage meinte, aber der erste Teil bedeutete, dass sie verkauft worden war, dabei ließ er es sich nicht nehmen, ihr in aller Ausführlichkeit von dem Mann zu erzählen, an den er sie verschachert hatte.
    Skrupellos beschrieb Omar ihr das hässliche Aussehen ihres Bräutigams, seine Grausamkeit, seinen Status als Abtrünniger. Als sie ihn anflehte, ihr das nicht anzutun, lachte er nur.
    „Bist du etwa nicht die Tochter deiner Mutter? Sie hat diese Schuld angehäuft. Nun wirst du sie begleichen.“
    Danach ging alles ganz schnell. Das Schwein mit dem Messer und die beiden Frauen, die sich an ihrer Verzweiflung ergötzten, begaben sich mit ihr auf eine Reise, an deren Ende ihre Hochzeit stehen sollte.
    Und dann, in der vergangenen Nacht – lag es tatsächlich erst so kurz zurück?
    Layla hob die Kleider auf, die sie auf den Stuhl geworfen hatte, und setzte sich.
    In der vergangenen Nacht hatte sie einen letzten Versuch unternommen, sich zu befreien. Doch ein Mann hatte sie davon abgehalten.
    Ein Mann, der so schön und so maskulin war, dass sie in den langen Nachtstunden, die ihrem gescheiterten Fluchtversuch gefolgt waren, nur an ihn gedacht hatte. Als sie am nächsten Morgen zu ihm gebracht wurde, als sie verzweifelt herausplatzte, was man ihr antat, und er wider Erwarten ihre Worte verstand …
    Da hatte sie geglaubt, er würde ihr Retter sein.
    Ein

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