Sinnliche Stunden In Las Vegas
worden? Wenn ja, wo liegt sie?”
„Ja, sie ist hier und liegt auf Zimmer 112. Aber jetzt ist keine Besuchszeit mehr, Sie können jetzt nicht zu ihr.”
„Ich muss sie aber sehen”, rief Troy über die Schulter zurück und war schon weitergerannt, auf der Suche nach dem Zimmer, in dem Shelby liegen sollte.
Blitzschnell war die Schwester an der Pforte auf den Beinen.
„Bleiben Sie stehen, oder ich benachrichtige sofort unseren Sicherheitsdienst. “
„Tun Sie das ruhig”, entgegnete Troy und hastete weiter. Er erreichte eine breite Flügeltür. Laut der angeschlagenen Zimmernummern musste dies die Station sein. Aber bevor er die Tür aufdrücken konnte, schwang diese auf, und eine Schwester trat heraus. Erstaunt blickte sie Troy an.
„Es tut mir Leid, Sir. Sie können nicht mehr hier herein, denn die Besuchszeit ist lange vorbei.”
„Liegt Shelby denn hier?”
„Ja, sie hat eine Beruhigungsspritze bekommen und schläft jetzt.”
„Sind ihre Eltern noch bei ihr?”
„Nein, sie sind vor fünf Minuten gegangen. Sie haben sie knapp verpasst.”
„Was ist denn eigentlich passiert?”
Die Schwester presste die Lippen zusammen. „Ich darf Ihnen nichts sagen, da müssen Sie den Doktor fragen.”
„Gut, wo ist der?”
„Im Bett, vermute ich”, antwortete die Schwester genervt.
Allmählich war Troys Geduld am Ende. „Ich bin Shelbys Ehemann, ich will wissen, wie es ihr und dem Baby geht. Werden Sie es mir sofort sagen, oder muss ich Sie zwingen, den Arzt anzurufen?” Wütend machte er einen Schritt auf die völlig verdatterte Frau zu.
Die Schwester merkte nun, wie ernst es Troy mit seiner Drohung meinte, und gab nach. „Jetzt geht es ihr wieder gut und dem Baby auch. Sie hatte fast eine Fehlgeburt, das passiert manchmal in außergewöhnlichen Stresssituationen.”
Troy wusste, was Shelby so aufgeregt hatte, und seine Verzweiflung wuchs. „Ich muss unbedingt zu ihr”, flüsterte er gepresst.
Als die Schwester sah, wie erschüttert Troy war, hatte sie Mitleid mit ihm. „Ich darf um diese Zeit zwar niemanden mehr in die Patientenzimmer lassen, aber wenn ich es nicht sehe, kann ich ja nichts dafür”, sagte sie und drehte sich entschlossen auf dem Absatz um.
„Danke, Schwester”, rief Troy ihr noch hinterher, bevor sie um die Ecke verschwunden war.
Leise öffnete Troy die Tür zum Krankenzimmer gerade so weit, dass er hindurchschlüpfen konnte. Behutsam schloss er sie hinter sich. Der Raum war nur spärlich mit einer kleinen Lampe erleuchtet, die über dem Waschbecken brannte. Aber er konnte Shelbys Umrisse unter der Decke erkennen. In dem großen weißen Krankenhausbett wirkte sie noch kleiner und zierlicher.
Vorsichtig trat er näher, um sie nicht zu wecken. Sein Herz schlug heftig, als er in ihr blasses Gesicht sah. Er nahm ihre Hand in die seine, beugte sich zu ihr hinunter und küsste sie liebevoll auf die Stirn. „Es tut mir so Leid, was passie rt ist, Shelby”, flüsterte er kaum hörbar.
Shelby stöhnte und bewegte sich unruhig.
„Schlaf, ich bin bei dir, Shelby, es wird alles gut werden.”
Beruhigend strich er über ihren Kopf und über ihre Wange.
„Troy, bist du es?” fragte sie benommen und öffnete langsam die Augen.
„Ja, Sweetheart, ich bin es, Troy.”
Sie umklammerte seine Hand. „Ist das Baby …?”
Er legte seine warme Hand auf die kleine Wölbung unterhalb des Nabels. „Dem Baby geht es gut, ganz bestimmt.”
Sie lockerte den Griff um seine Hand und schloss die Augen wieder. Eine Träne lief ihr über die Wange. „Ich hatte so schreckliche Angst”, flüsterte sie.
„Das glaube ich dir, Liebes.” Er wischte ihr zärtlich die Träne ab.
„Troy?”
„Ja?”
„Bitte, komm zu mir und halt mich ganz fest.”
Troy zögerte nur einen kurzen Moment, dann legte er sich neben Shelby und nahm sie in seine Arme.
Sie schmiegte sich Schutz suchend dicht an ihn.
„Hab keine Angst, Liebes. Ich bleibe hier bei dir. Und nun versuch wieder zu schlafen.” Troy gab ihr noch einen zärtlichen Kuss auf die Stirn und merkte an ihren regelmäßigen Atemzügen, dass Shelby augenblicklich eingeschlafen war.
Als Troy am nächsten Morgen aufwachte, erschrak er, als Shelby ihn mit einem seltsamen Blick ansah, den er nicht deuten konnte. „Hast du Schmerzen?” fragte er zögernd.
„Nein, mir geht es gut”, antwortete sie und sah nun an ihm vorbei.
Er war keineswegs beruhigt. „Brauchst du irgend etwas, kann ich es dir holen?”
„Nein”, sagte sie
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