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Sinnliche Stunden In Las Vegas

Sinnliche Stunden In Las Vegas

Titel: Sinnliche Stunden In Las Vegas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peggy Moreland
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hellwachen Augen an. „Versprechen Sie mir, Troy auch ab und zu so liebevoll zu umarmen? Es wird ihm sehr gut tun, denn er hat viel zu wenig Liebe bekommen, als er sie so dringend gebraucht hätte.”
    Shelby kämpfte gegen die aufsteigenden Tränen an. Deshalb nickte sie nur, bevor sie das Krankenzimmer verließ.
    Es war fast Mitternacht, als Troy zurückkam. Kein Fenster im Haus war erleuchtet. Ihm wurde eiskalt, und Angst schnürte ihm fast die Kehle zu. Wo war Shelby? Er rannte zur Hintertür und betrat das dunkle Haus. Immer wieder rief er laut ihren Namen. Keine Antwort. Aber sie konnte ihn doch nicht verlassen haben? Das konnte sie doch nicht getan haben.
    Er riss die Tür zu seinem Schlafzimmer auf. Das Bett war ordentlich gemacht, aber von Shelby war keine Spur mehr zu sehen. Verzweifelt fiel Troy auf die Knie und barg das Gesicht in den Händen.
    Am nächsten Tag arbeitete Troy wie ein Verrückter, um sich abzulenken, und kam erst spätabends nach Hause. Obwohl er den ganzen Tag noch nichts gegessen hatte, verspürte er auch jetzt keinen Hunger. Er zog sich aus und legte sich in die Badewanne, weil er so angespannt war.
    Immer wieder ließ er warmes Wasser nachlaufen, inzwischen war er schon rot wie ein Krebs. Aber wirklich entspannt war er immer noch nicht. Schließlich stieg er aus der Wanne, wickelte sich ein Handtuch um die Hüften und ging barfuß ins Wohnzimmer. Er würde jetzt einfach ein paar Stunden fernsehen, vielleicht schlief er dabei ein.
    Gerade, als er sich aufs Sofa setzen wollte, klingelte das Telefon. Von Hoffnung beflügelt, rannte er in die Küche, um abzunehmen. Ob es Shelby war?
    „Hallo?” rief er atemlos in den Hörer.
    „Troy? Ich bin es, Liebling, Granny. Mrs. Phillips hat mir erlaubt, ihr Telefon zu benutzen, und mir deine Nummer herausgesucht. Weißt du, ich bin inzwischen ein wenig vergesslich geworden.”
    Troy musste lächeln. „Granny, was gibt es? Geht es dir gut?
    Es ist doch nichts Schlimmes passiert, oder?”
    „Nein, nein, Junge. Ich hatte heute Besuch, ein ganz süßes Mädchen. Sie sagte, sie sei eine Freundin von dir.”
    Troy war wie elektris iert. „Wie hieß sie denn?”
    „Das weiß ich nicht. Du weißt doch, dass mein Gedächtnis nicht mehr so gut ist.”
    „War es ein zartes blondes Mädchen?”
    „Ja, das stimmt. Erzähl, ist sie deine Freundin?”
    „Ja … nein.” Was rede ich nur für ein Durcheinander? dachte Troy. „Ja, sie ist eine gute Freundin.”
    „Hör zu, mein Junge. Sie ist wirklich lieb. Halt sie fest, so jemanden lässt man nicht wieder laufen, hörst du?”
    Obwohl sich sein Herz vor Schmerz zusammenzog, musste Troy lachen. „Du hast Recht, Granny”.
    „Hast du heute auch ordentlich gegessen, Junge?”
    „Und wie.”
    „Du weißt, wenn man wächst, muss man gut essen.”
    „Ich hoffe, ich bin inzwischen ausgewachsen. Sonst schleifen meine Füße über den Boden, wenn ich im Sattel sitze”, antwortete er lächelnd.
    „So, jetzt muss ich aber Schluss machen. Die Telefonrechnung wird sonst zu hoch.”
    „Darüber mach dir keine Sorgen, die zahle ich schon. Ruf mich so oft an, wie du möchtest.”
    „Du bist ein guter Junge, Troy, ein wirklich guter Junge. Ich liebe dich.”
    „Ich liebe dich auch, Granny”, sagte Troy leise und voller Zärtlichkeit.
    Nach dem Gespräch mit seiner Großmutter stand er unschlüssig da und war versucht, eine ganz bestimmte Nummer zu wählen. Aber dann schüttelte er den Kopf und ging zurück ins Wohnzimmer. Nein, er war nicht gut genug für Shelby. Es konnte gar nicht sein, dass sie jemanden wie ihn liebte.
    Als Troy wieder zum Sofa ging, fiel ihm ein zusammengefaltetes Blatt mit seinem Namen auf, das neben der Bibel auf dem Couchtisch lag. Er erkannte Shelbys schöne Handschrift. Aufgeregt nahm er den Brief und begann zu lesen.
    Troy, es fällt mir schwer auszudrücken, was ich augenblicklich empfinde.
    Ich fahre nach Hause zurück, nicht weil ich Dich nicht liebe, sondern weil ich Dich zu sehr liebe. Deshalb kann ich nicht mit ansehen, dass Du so sehr leidest und Dich weigerst, deinen Schmerz mit mir zu teilen. Ich möchte Dir so gern helfen. Das würdest du ja auch jederzeit für mich tun und hast es schon getan.
    Obwohl ich verstehe, dass Du Dich immer noch schuldig fühlst am Tod deiner Mutter, so weiß ich doch tief in meinem Herzen, dass Dich keine Schuld trifft. Aber solange Dich die starken Schuldgefühle quälen, bist Du wohl nicht bereit, meine Liebe anzunehmen, die ich Dir so gern

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