Sinnliche Stunden mit dem Fremden (Baccara) (German Edition)
lächelnd.
„Und wer würde den Ausnahmezustand ausrufen?“
„Der Gouverneur.“
„Also nicht ich.“
Auch damit rang er ihr ein Lächeln ab. „Richtig.“
„Das heißt: keine Ausnahmeregelung für DFB.“
Sie drückte auf ein paar Tasten. „Eine andere Möglichkeit wäre, den Fall vor dem Ausschuss darzulegen.“
Ozzy zuckte und wimmerte im Schlaf, und Zach strich ihm beruhigend übers warme Fell. „Wie das?“
„Wir füllen Antrag 731-800e aus und reichen ihn zusammen mit Anhang Q sowie einem riesigen Berg an Informationsmaterial und Absichtserklärungen beim Ausschuss ein.“
„Ich sollte dich wirklich für deine Arbeit hier bezahlen.“
Erneut fing sie an zu tippen. „Glaubst du wirklich, dass ich mich dann besser fühlen würde?“
Ozzy wachte auf und sah ihn aus großen, traurigen Augen an. „Auf jeden Fall würde ich mich besser fühlen.“
„Eigentlich müsstest du blendend gelaunt sein. Du kriegst genau das, was du willst, ohne einen Penny dafür zu bezahlen.“
Ozzy winselte und schnüffelte an der Armlehne herum. „Kann es sein, dass der kleine Kerl mal Gassi gehen muss?“, fragte Zach.
Abigail musterte den Hund kurz und verzog dann das Gesicht. „Ja, wahrscheinlich.“
„Na dann, Champ!“ Zach stand auf, setzte Ozzy auf dem Boden ab und klopfte sich die Hundehaare von der Hose. „Willst du mitkommen? Ein bisschen frische Luft würde dir guttun.“
„Gern.“ Sie stand auf und lief vor Zach auf den Ausgang zu. Während sie den schmalen Flur und die quietschenden alten Holztreppen entlang nach unten gingen, konnte er gar nicht anders, als Abigail bewundernd zu mustern. Ihre Bewegungen waren anmutig und fließend. Ob sie sich wohl darüber bewusst war, wie sinnlich der Schwung ihrer Hüften wirkte? Er bezweifelte es.
„Gibt es im Haus des Bürgermeisters einen Dresscode?“, wollte er wissen, während sie auf die sanft beleuchtete Veranda hinaustraten. Der schwarze Himmel war mit funkelnden Sternen übersät, und der Mond ging langsam über den Bergen im Norden auf.
„Ach, ich war vorhin shoppen.“ Sie klang ein wenig streng. „Irgendwie musste ich heute Nachmittag ja die Zeit totschlagen.“
„Tut mir leid.“
Sie zuckte mit den Achseln und lief die Steinstufen hinab, die zu der weitläufigen Rasenfläche vor dem Schloss führten. „Ich hatte sowieso eine Maniküre nötig.“
Er sah auf ihre Hände hinab. Wieder dieser Lavendelton. Derselbe wie damals, als sie sich kennengelernt hatten. „Die Arbeit auf der Ranch ist wahrscheinlich ganz schön nagellackfeindlich.“
Ozzy lief davon und verschwand im Gebüsch. Als Abigail ihm folgen wollte, versank sie mit den Absätzen im weichen Gras und stolperte. Reflexartig streckte Zach die Arme aus, um sie zu stützen, und reagierte sofort auf die körperliche Nähe zu ihr. Jeder Muskel spannte sich an, seine Sinne waren plötzlich rasiermesserscharf. Abigails zarter Duft schien ihn einzuhüllen wie ein Kokon und erinnerte ihn schmerzhaft daran, wie sie schmeckte. Plötzlich konnte er an nichts anderes mehr denken, als sie fest an sich zu ziehen.
„Alles okay“, sagte sie und versuchte, sich aus seinem Griff zu lösen. Aber ihre Worte drangen nur wie durch Watte an Zachs Ohren, und er hielt sie weiter in den Armen.
„Alles okay “, wiederholte sie und wand sich heftiger.
Er zwang sich, sie loszulassen. Dann räusperte er sich und fragte: „Und? Wie läuft es so bei dir zu Hause?“
„Gut“, erwiderte sie einsilbig und strich sich die Bluse glatt.
„Obwohl du unglücklich auf der Ranch bist?“ Nicht, dass er irgendetwas daran hätte ändern können. Aber plötzlich wurde ihm bewusst, dass er alles getan hätte, um Abigail zu helfen.
Sie warf ihr kastanienbraunes Haar in den Nacken. „Ich bin überhaupt nicht unglücklich.“
„Ich hätte dich nicht für eine Lügnerin gehalten.“
„Und ich dich nicht für einen Erpresser.“
Sie sahen einander an, und die Nachtluft zwischen ihnen schien zu knistern. Zach versank in Abigails Blick. Unbewusst kam er näher. Bilder von ihrer gemeinsamen Nacht zogen vor seinem inneren Auge vorbei. Seine Hände zuckten, so groß war der Drang, Abigail zu berühren. Aber das wäre unfair gewesen. Sie hatte ihren Standpunkt klargemacht, und er hatte seine Wahl zwischen seinem Unternehmen und seinen Gefühlen für Abigail bereits getroffen.
„Ich mag dich wirklich, Abigail“, sagte er leise.
„Ist ja lustig. Ich dich nämlich nicht.“
„Lügnerin“, flüsterte
Weitere Kostenlose Bücher