Sinnliche Stunden mit dir
Vermittlungsagentur wusste, was er suchte. Auf
keinen Fall ein junges Ding, das versuchte, auf diesem Weg eine
Filmkarriere zu starten. Er brauchte jemanden, der perfekt Maschine
schreiben konnte, nicht aber ein Möchtegern-Starlet.
Die
junge Frau, die ihn von der Tür her musterte, hatte das dunkle
Haar zu einem schlichten Nackenknoten zusammengefasst, hatte die
Lippen lediglich mit Lipgloss betont und sah ihn aufmerksam aus ihren
blauen Augen an. Offensichtlich hatte sie keinerlei Scheu vor ihm. In
ihrem dunkelblauen Kostüm wirkte sie wie die perfekte
Chefsekretärin.
Er
hatte leise aufgestöhnt. Man musste schon blind sein, um nicht
zu bemerken, wie hinreißend sie aussah. Sicher gehörte sie
zu den Frauen, die bei der geringsten Ermutigung ohne Hemmungen das
Haar lösten und die Kostümjacke aufknöpften. In diesem
Punkt hatte Jackson reichlich Erfahrung.
Deshalb
warf er ihr die Kassette mit dem Diktat nur zu. "Das hätte
gestern schon fertig sein sollen", brummte er.
Sie
fing das Band auf und verließ wortlos den Raum. Jackson nahm
sich den Vertrag wieder vor und fügte ein paar handschriftliche
Änderungen ein. Seufzend griff er nach der nächsten Akte.
Ohne eine zuverlässige Sekretärin würde er sicher
wieder bis in die frühen Morgenstunden arbeiten müssen.
Etwa
eine halbe Stunde später stand Andrea schon wieder vor ihm. Sie
legte ihm ein paar getippte Seiten auf den Schreibtisch, griff nach
dem handschriftlich korrigierten Vertrag im Ausgangskorb und
verschwand wieder an ihren Arbeitsplatz.
Erstaunlich,
wie selbstbewusst sie wirkt, dachte er und sah durch, was sie ihm auf
den Schreibtisch gelegt hatte. Kaum zu glauben!
Er
sprang auf und ging zu ihrem Schreibtisch. "Wie heißen
Sie?"
"Andrea
Reid."
"Möchten
Sie Schauspielerin werden?"
Sie
starrte ihn mit ihren blauen Augen entsetzt an. "Um Himmels
willen, nein."
Er
musste grinsen. "Umso besser. Sie haben gute Arbeit geleistet.
Wollen Sie die nächsten drei Monate für mich arbeiten?"
"Ja,
gerne."
Er
war begeistert, eine so fähige Sekretärin gefunden zu
haben, die dazu noch ausgesprochen gut aussah. Am Ende der ersten
Woche hatte sie bereits sein Büro komplett umorganisiert, alles
aufgearbeitet und gab ihm sofort Kontra, wenn er ihr gegenüber
zu laut wurde.
Eines
Tages wurde ihm bewusst, dass er sich jeden Morgen darauf freute, sie
zu sehen und ihre schlagfertigen Kommentare zu hören. Privat
waren sie sich nicht näher gekommen, hatten sich noch nicht
einmal berührt. Aber tief in seinem Herzen wusste Jackson, dass
sie die richtige Frau für ihn war, dass er sie begehrte und mit
ihr schlafen wollte. Und nur, weil er sich selbst das Versprechen
gegeben hatte, nicht so zu handeln wie sein Vater und seine
leichtfertigen Halbbrüder, hielt er sich zurück. Wobei auch
eine Rolle spielen mochte, dass Andrea ihn für absolut integer
hielt und er sie nicht enttäuschen wollte.
Aber
jetzt war die Situation anders. Er war durch kein Versprechen mehr
gebunden und endlich frei, mit Andrea das zu machen, was er sich
schon seit drei Jahren wünschte. Seit drei Jahren hatte er keine
Frau mehr gehabt, wenn man von dem einen bittersüßen
Nachmittag mit Bonnie absah. Nach ihrem Tod hatte er sich der Frauen
kaum erwehren können, war aber nie in die Versuchung gekommen,
eine Beziehung anzufangen. Es war, als seien mit seinem Kind auch
alle seine Gefühle gestorben und damit auch sein Verlangen nach
einer Frau.
Aber
seine starke Reaktion auf Andrea zeigte ihm, dass sein Körper
keinesfalls ohne Bedürfnisse war, sondern offenbar nur auf eine
ganz bestimmte Frau gewartet hatte.
Die
Dusche wurde abgedreht. Jackson wandte sich langsam um und ging die
Treppe hinunter in die Küche. Nach ihrem Erlebnis mit Donald
Carson wäre Andrea sicher entsetzt, wenn sie ihn draußen
vor dem Bad vorfände, eindeutig erregt und bereit, ihr den
Bademantel von den Schultern zu reißen. Jackson war ziemlich
sicher, dass er sich nicht würde beherrschen können, wenn
sie vor ihm stand, warm und nackt unter seinem Mantel.
Zehn
Minuten später trat Andrea in die Küche, immer noch in den
Bademantel gehüllt. "Rieche ich hier frischen Kaffee?"
Jackson
zog die Schuhe aus und sah erst jetzt, dass Andrea barfuß war.
"Du kriegst kalte Füße hier auf den Fliesen. Ich hole
dir Socken." Er konnte einfach nicht anders, er musste seinem
Beschützerinstinkt folgen.
Doch
sie kam auf ihn zu und streckte die Hand nach seinem Kaffeebecher
aus. "Erst möchte ich einen Kaffee,
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