Sinnliche Stunden mit dir
erwartete,
dass seine Anordnungen befolgt wurden, aber im Gegensatz zu ihrem
Stiefvater hatte er ein Gefühl für Anstand und Moral.
Das
Leben hatte sie gelehrt, stark zu sein, und normalerweise hielt sie
dem Druck auch stand. Aber momentan lastete so vieles auf ihr, dass
sie kurz vor einem Zusammenbruch war. Und dennoch hielt sie etwas
davor zurück, Jackson um Hilfe zu bitten. Denn sie wusste, dass
er allen Grund hatte, sich leicht ausgenutzt zu fühlen. Seine
Familie wandte sich nur an ihn, wenn sie seine Hilfe brauchte. Er
hatte schon genug am Hals, und sie wollte ihn nicht auch noch mit
ihren Problemen belasten. Andererseits ging es hier um Nick, und für
ihn würde sie alles tun.
Und
zwar sofort, bevor sie wieder irgendetwas davon abhielt. Sie sprang
aus dem Bett und lief über den Flur. Erst als sie an die Tür
klopfte, fiel ihr ein, dass sie nichts anderes als Jacksons Hemd
trug, aber es war zu spät umzukehren. Die Tür ging auf, und
Jackson stand vor ihr. Die Boxershorts hingen ihm tief auf den
Hüften.
Sie
starrte ihn an. An der breiten Brust, seinen kräftigen Armen,
den schmalen Hüften und den Beinen war kein Gramm Fett zu viel.
Als er einen Schritt vorwärts machte, fuhr sie zusammen, hob den
Blick und sah ihm in die Augen. Überraschenderweise funkelten
sie nicht amüsiert, sondern drückten etwas ganz anderes
aus.
Verlangen.
Leidenschaft.
Körperliches
Begehren.
Sie
kannte diese Gefühle, denn wenn sie von Jackson träumte,
war sie schon oft schweißgebadet aufgewacht, heiß vor
unerfüllter Sehnsucht. Aber auch diesen Blick in Männeraugen
kannte sie nur allzu gut. Seit sie vierzehn war, hatten die Freunde
ihrer Mutter sie mit genau diesem Blick angesehen. Und dann war das
passiert … sie schüttelte unmerklich den Kopf. Immer noch
fühlte sie sich schmutzig und benutzt, wenn sie daran dachte.
"Cara."
Bei Jacksons leiser, dunkler Stimme überlief es sie heiß,
und wie erstarrt blieb sie stehen.
Er
hob ihr Kinn leicht mit dem Zeigefinger an, beugte sich vor und
küsste sie sanft. Sofort schaltete Andrea auf Abwehr. Sie stand
da wie erstarrt. Weder entzog sie sich, noch erwiderte sie seinen
Kuss. Immer noch hatten die Ängste aus der Jugend sie fest im
Griff – auch wenn sie Jackson kannte und ihm vertraute.
Er
hob den Kopf. "Entschuldige. Ich wusste nicht, dass es dir
unangenehm ist, wenn ich dich küsse."
Aber
das stimmt doch nicht, wollte sie ausrufen. Im Gegenteil, seine
Lippen waren sanft und warm und tröstlich. "Es ist mir
nicht unangenehm", sagte sie leise.
Er
blickte sie kühl an. "Davon habe ich aber nichts gemerkt.
Keine Sorge, ich versuche es nicht noch einmal, wenn es dir so
zuwider ist."
Sie
senkte den Blick. "Ich kann nicht gut damit umgehen, wenn Männer
etwas von mir wollen." Sie musste ihm erklären, warum sie
so reagierte. Auch wenn er verletzt war, er würde sie verstehen.
"Als ich jünger war, habe ich ein paar schlechte
Erfahrungen gemacht."
Sofort
wurde sein Beschützerinstinkt wieder wach. "Mit wem?"
Er kam noch näher und legte ihr vorsichtig eine Hand auf die
Hüften. Zu seiner Überraschung entzog sie sich ihm nicht,
sondern strich ihm zögernd über die Brust. Bei der
Berührung durchfuhr es ihn heiß. Mit viel Mühe gelang
es ihm, sich nichts anmerken zu lassen. Er wollte das Vertrauen nicht
zerstören, das Andrea trotz ihrer offenbar schlechten Erfahrung
mit Männern allmählich aufzubauen schien.
"Darüber
möchte ich jetzt nicht sprechen." Er zog unwillig die
Augenbrauen zusammen, aber sein Gesicht glättete sich sofort
wieder, als sie hinzufügte: "Ich möchte mit dir über
den Telefonanruf reden."
Er
war verblüfft und gerührt über diesen
Vertrauensbeweis. "Wer hat angerufen?"
Sie
neigte den Kopf leicht zur Seite und sah ihn nachdenklich an. "Warum
hast du vorhin nicht gefragt, wer es war?"
"Ich
dachte, das würde mich nichts angehen." Es entging ihm
nicht, wie ernst ihre Miene war. Sein Blick wanderte zu ihrem
wunderbaren dunklen Haar. Seit er sie das erste Mal gesehen hatte,
hatte er sich danach gesehnt, mit diesen Locken zu spielen, sie auf
seiner Brust zu fühlen, wenn Andrea sich nackt an ihn kuschelte.
"Ist das ein Irrtum?"
Sie
ahnte, was hinter dieser Frage stand. "Ich weiß nicht, ob
ich dich wirklich in alles einweihen sollte, was mein Leben
betrifft."
"Warum
denn nicht?"
"Du
bist so …" Wie hätte sie zugeben können, dass
sie Angst vor ihren eigenen Gefühlen hatte, vor ihrem Verlangen
nach ihm, der heißen Begierde, die er in ihr
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