Sinnliche Stunden mit dir
Jackson heiratete, hatte sie es aus einem einzigen Grund getan.
Sie wollte Nick nicht an Lance Hegerty verlieren.
Dieser
Wunsch war ihr erfüllt worden. Nick war jetzt Jacksons
Adoptivsohn und hatte Sicherheit und Stabilität in seinem Leben
gefunden.
Aber
das galt nicht nur für Nick, sondern auch für sie. Und
darüber hinaus hatte sie die Liebe dieses sehr besonderen Mannes
gewonnen, ein Umstand, den sie immer noch nicht ganz glauben konnte.
Aber
es war wahr. Was hatte er gesagt? " Du bist das Wichtigste für
mich auf der Welt. Du bist meine große Liebe, ob mit oder ohne
Kind."
Und
sie? Was empfand sie ihm gegenüber?
Und
plötzlich wusste sie es. Der Gedanke, ohne ihn zu leben, ihn nie
wieder zu sehen, seine Zärtlichkeit und Liebe nie mehr zu
spüren, sich ihm nicht mehr hingeben zu können, war so
unerträglich, dass ihr klar war, sie liebte ihn. Er hatte sie
davon überzeugt, dass sie ihm vertrauen und sich immer auf ihn
verlassen konnte, und nun wagte sie es, sich einzugestehen, dass sie
ihn liebte.
Aber
würde er ihr glauben? Er war in seinem Leben so oft betrogen und
ausgenutzt worden, und es würde ihm nicht leicht fallen, sein
Misstrauen zu überwinden. Aber sie musste es versuchen. Und es
würde ihr gelingen.
Schon
kurz nach zwei stieg Jackson die Stufen zur Haustür empor.
Eigentlich hatte er noch mindestens drei Stunden länger im Büro
bleiben wollen. Aber er war den ganzen Tag so unruhig gewesen, dass
er einfach früher hatte gehen müssen. Da er fürchtete,
dass Andrea ihm seine allzu beschützende Haltung übel
nehmen würde, hatte er sich sogar eine Ausrede ausgedacht.
Aber
als sich die Tür öffnete, noch bevor er den Schlüssel
ins Schloss stecken konnte, und Andrea lächelnd vor ihm stand,
wusste er, dass er keine Ausrede nötig hatte. "So so, hab
ich es mir doch gedacht, dass du früher nach Hause kommen
würdest."
"Wie
geht es dir, Liebste? Willst du deinen schwer arbeitenden Ehemann
nicht mit einem Kuss begrüßen?" Er beugte sich vor,
und sie hob ihm ihr Gesicht entgegen.
"Mir
geht es gut, mein liebster Mann." Sie schloss die Augen und
erwiderte zärtlich seinen Kuss.
Er
war froh, dass sie sich von seiner Sorge nicht bedrängt fühlte.
"Nur noch einen Kuss, und dann gehe ich auch wieder. Ich musste
mich nur vergewissern, dass alles in Ordnung ist."
Aber
sie drückte ihm noch einmal herzhaft die Lippen auf den Mund und
zog ihn dann ins Haus. In der Küche duftete es nach frisch
gebackenem Kuchen, und zu Jacksons Überraschung führte
Andrea ihn auf einen Stuhl, stellte eine Tasse Kaffee vor ihn hin und
setzte sich ihm gegenüber. Dann fing sie an, ihn mit Kuchen zu
füttern. Gerührt von dieser liebevollen Geste, akzeptierte
er.
Plötzlich
ließ sie die Gabel sinken und sah ihn ernst an. "Jackson,
ich habe heute Vormittag über vieles nachgedacht."
"So?
Worüber denn?"
"Über
die Liebe. Und dass Liebe eigentlich das Kostbarste ist, was eine
Frau einem Mann schenken kann. Weil sie auch ein Zeichen für
absolutes Vertrauen ist."
Sein
Herz schlug plötzlich schneller und härter. "Warum
hast du darüber nachgedacht?"
"Weil
mir heute Morgen bewusst geworden ist, dass ich dich so sehr liebe,
dass es geradezu wehtut. Aber ich hatte Angst, dass du mir nicht
glauben würdest."
"Aber
ich glaube dir!" Er sprang auf, war im Nu auf ihrer Seite des
Tisches, zog sie hoch und schloss sie in die Arme. "Du würdest
so etwas doch nie sagen, wenn du es nicht auch meinst." Wieder
küsste er sie, aber diesmal mit einer Leidenschaft, die direkt
aus seinem übervollen Herzen kam. Sie liebte ihn, seine
wunderschöne Frau, sie gehörte zu ihm. "Ich lasse dich
nie wieder gehen, Liebste."
Sie
strahlte ihn an. "Da bin ich aber froh. Aber du würdest
auch nicht weit kommen, wenn du mich verlassen wolltest, Jackson
Santorini. Ich halte das, was mir gehört, mit Zähnen und
Klauen fest."
Er
lachte und zog sie wieder an sich. "Ich liebe dich so sehr."
"Und
ich liebe dich."
Epilog
Drei
Monate später war Andrea wieder schwanger, gerade, als Nick
schon anfing zu drängeln, wann denn endlich das neue
Geschwisterchen käme. Aber Jackson hatte darauf bestanden, dass
sie die ersten Monate nach der Fehlgeburt verhüteten, denn er
wollte auf keinen Fall Andreas Gesundheit aufs Spiel setzen.
Als
Nick dann schließlich seinen ersehnten Neffen Guiseppe Reid
Santorini in den Armen hielt, wirkte er erst ein wenig enttäuscht.
Mit dem konnte man ja noch gar nichts anfangen. Und er hatte ihn
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