Sinnliche Stunden mit dir
mit uns zur Premiere kommen."
Sie
drehte sich zu ihm um und drückte ihm einen schnellen Kuss auf
die Lippen. "Das tut er bestimmt sehr gern." Sie war
gerührt, mit welcher Umsicht und Selbstverständlichkeit
Jackson Nick in alles einbezog.
Er
erwiderte den Kuss, allerdings mit größerer Leidenschaft.
Dann grinste er sie an. "Nick ist draußen. Kommst du mal
eben mit ins Schlafzimmer? Ich muss mit dir eine sehr persönliche
Sache besprechen, ich meine, im Hinblick auf unsere Zukunftspläne."
Sie
lachte leise und folgte ihm nach oben.
An
einem Freitagmorgen fast zwei Wochen später, zog Andrea Nicks
Anorakkragen zurecht und drückte dem Bruder einen Kuss auf die
Wange. "Viel Vergnügen im Fußballcamp."
"Danke.
Tschüs, Andrea." Fröhlich sprang er die Stufen
hinunter und stieg in den Kleinbus des Fußballvereins. Ein Mann
vom Sicherheitsdienst folgte ihm, der sich als zweiter Trainer
ausgab. Jackson wollte kein Risiko eingehen.
Jackson
legte Andrea den Arm um die Schultern und drückte sie an sich.
"Alles wird gut gehen. Außerdem hat er ein Handy mit und
kann uns jederzeit anrufen, wenn ihm danach zu Mute ist." Er
warf einen Blick auf seine Uhr. "Ich muss jetzt auch los. In
vierzig Minuten habe ich eine Sitzung." Er küsste sie auf
die Wange. "Vergiss mich nicht, piccola ."
Aus
irgendeinem Grund wollte sie ihn zurückhalten, wollte sich in
seine Arme schmiegen und ihn nie wieder loslassen. Doch sie nahm sich
zusammen und winkte ihm zum Abschied zu.
Kopfschüttelnd
ging sie ins Haus. Wahrscheinlich eine der typischen Launen von
Schwangeren. Doch dann spürte sie ein Ziehen im Unterleib. Oder
war es der Magen? Bisher hatte sie noch nichts mit morgendlicher
Übelkeit zu tun gehabt, aber nach sechs Wochen war es möglich,
dass auch sie nicht verschont blieb.
Doch
sie musste sich nicht übergeben, aber da sie sich plötzlich
so schwach fühlte, dass ihr die Beine zitterten, kroch sie ins
Bett. Wieder verspürte sie dieses Ziehen, diesmal stärker,
schmerzhaft, und Panik überfiel sie. Sie griff nach dem Telefon
auf dem Nachttisch und wählte mit bebenden Fingern Jacksons
Büronummer.
"Tut
mir Leid, Mrs. Santorini", sagte die Sekretärin. "Aber
Ihr Mann ist mitten in einer wichtigen Videokonferenz mit New York.
Soll ich ihm einen Zettel hinlegen?"
Ein
stechender, krampfartiger Schmerz durchfuhr Andrea, und sie krümmte
sich zusammen. "Nein", keuchte sie, "ist schon gut.
Sagen Sie ihm nur, er soll nach der Konferenz gleich nach Hause
kommen."
"Das
kann aber noch ein Weilchen dauern."
"Okay."
Wahrscheinlich war es ihm sowieso nicht recht, dass seine weinerliche
Frau ihn im Büro anrief. Sie legte auf und versuchte zu
schlafen.
Doch
dann spürte sie, dass sich etwas in ihr löste, und sie hob
die Bettdecke und sah, was passiert war. Sie hatte das Baby verloren.
Ihr
Kind. Jacksons Kind. Erst jetzt wurde ihr bewusst, wie sehr
sie sich auf das Kind gefreut hatte. Was würde Jackson sagen? Er
sehnte sich doch so nach einem Kind. Und sie war unfähig, sein
Kind zu halten, unfähig, den Teil des Vertrages einzulösen,
der von größter Wichtigkeit für ihn war.
Würde
er sie hassen, wie er Bonnie gehasst hatte?
Jackson
hatte leicht gereizt reagiert, als seine Sekretärin ihn mitten
in der Videokonferenz unterbrach. Aber als er hörte, wer
angerufen hatte und dass Andreas Stimme schwach und ängstlich
geklungen hatte, war er Naomi sehr dankbar.
Sofort
rief er zu Hause an, aber keiner nahm ab. Etwas musste passiert sein.
Er verschob die verbleibenden geschäftlichen Gespräche auf
später und fuhr auf dem schnellsten Weg nach Hause. Noch während
er die Haustür aufstieß, rief er nach Andrea. Keiner
antwortete. Er rannte die Treppe in den ersten Stock hoch und drückte
die Tür zum Schlafzimmer auf. Andrea war nicht zu sehen. Ein
Blick auf das zerwühlte Bett, und er wusste, dass etwas
Schreckliches passiert war. Aber wo war Andrea? Wenn ihr etwas
zugestoßen war, er würde es nicht ertragen.
Im
Bad fand er sie endlich. Sie stand in eine Ecke gepresst, weiß
wie das Handtuch, das sie um sich geschlungen hatte. Ihr Haar war
feucht vom Duschen.
Sie
hob langsam den Kopf. "Ich habe das Baby verloren."
Ohne
dass er etwas dagegen tun konnte, überfiel ihn sekundenlang eine
ohnmächtige Wut. Sofort musste er an Bonnie denken, die ihm sein
Kind genommen hatte. War das jetzt wieder passiert? Doch sofort
wusste er, dass Andrea nie absichtlich etwas gegen sein Kind
unternommen hätte.
Sie
hatte die Wut gesehen,
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