Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sinnliche Versuchung in Italien

Sinnliche Versuchung in Italien

Titel: Sinnliche Versuchung in Italien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Winters
Vom Netzwerk:
wollte er sie damit wohl bitten, dass sie sich seinem Vater gegenüber weiterhin ausschwieg.
    Sobald er sie losgelassen hatte, machte sie ihm Platz, damit er aussteigen konnte. Ihr zitterten die Beine von dem, was sie eben erlebt hatte. Vor allem die körperliche Nähe zu ihm wirkte nach. Schnell drückte sie ihm die Krücke in die Hand und eilte ihm voraus ins Haus.
    Langsam folgte er ihr nach drinnen. Dort schleppte er sich zum Waschbecken, ließ sich Wasser in ein Glas ein und leerte es, ehe er sich zu Annabelle umdrehte. Seine Augen glänzten plötzlich, und seine Haut war nicht mehr blass, sondern gut durchblutet, sodass seine kräftigen schwarzen Haare und Brauen nicht mehr so hervorstachen. Und obwohl sein Gesicht mit der ausgeprägten Nase und dem kräftigen Kinn dem von Guilio sehr ähnelte, kam es ihr feiner und zugleich markanter vor. Am meisten faszinierte sie jedoch, wie sich der Zug um seinen Mund verändert hatte. Er wirkte entspannt, was seine Lippen noch sinnlicher erscheinen ließ. Sie hatte nicht geahnt, was für ein geradezu umwerfend gut aussehender Mann Lucca Cavezzali sein konnte, wenn er keine Schmerzen hatte.
    „Werden Sie jetzt packen und gehen?“, fragte er.
    Sie dachte eine Weile nach und schüttelte dann den Kopf. „Das halte ich für unverantwortlich. Sie leiden unter einem posttraumatischen Syndrom und wurden meiner Ansicht nach zu früh aus dem Krankenhaus entlassen. Vor allem nachts sollte jemand in Ihrer Rufnähe sein.“
    Er lächelte.
    Das kam ihr geradezu wie ein Wunder vor. Denn nichts erinnerte mehr an den finsteren Mann, den sie kennengelernt hatte.
    „In Rufnähe? Heißt das, ich darf nicht wieder an Ihrer Seite einschlafen?“
    „Das geht mir jetzt wirklich zu weit.“
    Es war nicht zu glauben! Kaum ging es ihm besser, versuchte er, mit ihr zu flirten.
    Seine Augen schienen Funken zu sprühen. „Aber Sie bleiben doch wenigstens hier im Haus, oder?“
    „Gut. Dann sagen Sie mir Bescheid, sobald Sie im Bett liegen. Ich werde dann mit Kissen die Lage Ihres verletzten Beines stabilisieren. Das wird Ihnen bestimmt Erleichterung verschaffen. Vielleicht sind Sie dann bereit, Ihren Vater von Ihrer Rückkehr zu benachrichtigen.“
    Er richtete sich zu seiner vollen Größe auf. „Wenn ich nicht gestürzt wäre, hätte ich es bereits heute getan. Ich will mit ihm über meine Zukunftspläne sprechen und muss deshalb in guter Verfassung sein, denn er wird sie nicht billigen.“
    „Warum nicht?“ Annabelle brannte darauf, mehr von ihm zu erfahren.
    „Solange ich denken kann, wollte ich Landwirt werden. Doch mein Vater hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht …“
    Annabelle hörte ihm schweigend zu, als er ihr von den Auseinandersetzungen mit Guilio erzählte. Dass ein solcher Konflikt zwischen Vater und Sohn schwelte, hätte sie nicht vermutet. Zum einen, weil sie Guilio ganz anders eingeschätzt hatte, zum anderen, weil er seinen einzigen leiblichen Sohn bisher immer nur in den höchsten Tönen gelobt hatte.
    „Die Familie meiner Mutter lebte von der Landwirtschaft, und sie waren die zufriedensten und glücklichsten Menschen, die man sich denken kann.“ Seine Augen leuchteten, während er weitersprach. „Ich habe viel von meinem Großvater und meiner Mutter gelernt. Sobald mein Vater morgens das Haus verlassen hatte, half ich noch vor Schulbeginn den beiden. Dadurch kenne ich mich aus mit Wein, Zitrusfrüchten und Olivenbäumen. Sie glauben nicht, welche Freude dann das Ernten macht.“
    Doch das nahm sie ihm ab, denn seine Begeisterung wirkte geradezu ansteckend. „Es muss ein sehr zufrieden machendes Leben sein“, meinte sie leise.
    „Ich gehe nicht davon aus, dass mein Vater seine Einstellung dazu inzwischen geändert hat. Aber ich brauche das Land, das er ohnehin verkaufen will. Und deshalb muss ich mich gesund und stark fühlen, wenn ich mit ihm verhandele. Sollte es mir morgen besser gehen, rufe ich ihn an.“
    Annabelle nickte. „Dann gehen Sie jetzt am besten ins Bett. Ich hole schnell die Kissen.“

3. KAPITEL
    Sobald er allein war, spürte Lucca, wie erschöpft er war. Dabei hatte er aufgrund der schlimmen Schmerzen fast gar nichts tun können. Nun sehnte er sich danach, endlich zu schlafen.
    Obwohl er sonst nackt schlief, zog er sich eine graue Jogginghose und ein weißes T-Shirt an. Kaum hatte er sich hingelegt, kam Annabelle herein. Sie trug wieder den unförmigen Bademantel und hatte ihr Haar im Nacken zusammengefasst.
    „Woher wussten Sie,

Weitere Kostenlose Bücher