Sinnlicher Maskenball in Venedig
herausfordernden Blick zu.
Nico runzelte die Stirn. „Ich wusste nicht, dass du Geld hast.“
„Habe ich aber. Ich habe einige Investitionen getätigt“, gab Tina stolz zurück.
„Deine lächerlichen Investitionen interessieren mich überhaupt nicht“, erklärte er scharf.
Nun wurde sie wütend. Wie konnte man nur so arrogant sein? Sie würde ihm nicht sagen, wie viel Geld sie besaß. Sicher, es kam nicht annähernd an seinen oder Renzos Reichtum heran, aber es war auch nicht gerade wenig.
„Wunderbar“, antwortete sie. „Dann wird es dir ja sicher nichts ausmachen, eine entsprechende Klausel hinzuzufügen.“
Nico antwortete nicht. Schweigend nahm er ihr den Stift aus der Hand, korrigierte einige Zahlen und kritzelte etwas in den Vertrag. Dann schob er die Papiere einem der Anwälte zu. Dieser warf einen kurzen Blick darauf und nickte.
„So, bist du jetzt zufrieden?“, fragte Nico gereizt, während Tina sich den überarbeiteten Vertrag ansah.
„Das werde ich dir sagen, wenn ich mit dem Lesen fertig bin“, erwiderte sie unbeeindruckt.
Es dauerte zwanzig Minuten, bis sie alles gelesen hatte. Dann nickte sie und setzte ihre Unterschrift unter den Vertrag. Nico sollte bloß nicht glauben, dass man sie so einfach über den Tisch ziehen konnte.
„Grazie, cara.“ Spöttisch verzog er den Mund, bevor er ihr die Hand reichte und ihr half, mit dem ausladenden Hochzeitskleid von ihrem Stuhl aufzustehen. Die Berührung ließ sie erschauern. Wie unpassend, wenn man bedachte, was sie gerade hinter sich hatten!
Lächelnd presste er ihre Hand an die Lippen, als wollte er sie provozieren. Wusste er, wie sie auf ihn reagierte? Ein erregendes Prickeln überlief sie.
„Und jetzt lass uns heiraten.“
Tina zwang sich zu einem Lächeln. „Bringen wir es hinter uns.“
Gleich nach der Zeremonie flogen sie zurück nach Italien. Nico wäre gern noch eine Nacht in Gibraltar geblieben, doch zu Hause wartete eine Menge Arbeit auf ihn.
Er konnte kaum fassen, dass er jetzt verheiratet war. Eigentlich hatte er nie wirklich darüber nachgedacht, ob er jemals den Bund fürs Leben eingehen würde. Und obendrein hatte er ausgerechnet Valentina D’Angeli zur Frau genommen.
Als er aufsah, fing er ihren Blick auf. Sie saß ihm gegenüber, noch immer in ihrem Brautkleid, da er darauf bestanden hatte, dass sie sofort abreisten. Er hatte geglaubt, sie würde sich im Flugzeug umziehen, aber sie las seelenruhig ihr Buch, als wäre es ganz normal, im Brautkleid zu fliegen.
Er musste zugeben, dass sie wunderschön aussah. Ihre wilde Mähne war zu einem romantischen Knoten gebändigt, und ihre zartbraune Haut bildete einen reizvollen Kontrast zum leuchtenden Weiß ihres Kleids. Das enge Mieder betonte ihre vollen Brüste.
Seine Gedanken wanderten zurück zum Nachmittag, als er sie geküsst hatte. Es hatte ihn alle Kraft gekostet, ihr nicht den knappen Bikini vom Leib zu reißen und sie auf der Stelle zu nehmen. Hätte er nicht die Anwälte vor der Tür reden hören, hätte er es getan. Bei der Erinnerung daran wurde er sofort wieder hart.
Unfähig, sich auf seine Arbeit zu konzentrieren, ließ Nico seinen Laptop lautstark zuklappen. Überrascht sah Tina zu ihm herüber. Als ihre Blicke sich trafen, verspürte er wieder dieses überwältigende Verlangen nach ihr. Plötzlich lag eine Spannung in der Luft, die auch sie bemerken musste. Es roch förmlich nach Leidenschaft und Sex.
Es würde so schön sein, wenn er ihr wieder die Sachen herunterriss, bis sie nackt vor ihm lag. So schön.
„Warum ziehst du dir nicht etwas Bequemeres über?“, erkundigte er sich.
Tina zuckte die nackten Schultern. „Ich komme allein nicht aus dem Kleid heraus, ganz einfach.“
Bei ihren Worten wurde ihm noch heißer, als ihm ohnehin schon war. „Ich helfe dir gern“, murmelte er rau.
Ihre blauen Augen wirkten größer als sonst und funkelten, als ginge es ihr nicht anders als ihm.
„Ich hoffe nur, du zerreißt den Stoff nicht. Er ist sehr empfindlich“, erklärte sie.
„Das kann ich dir nicht versprechen.“, antwortete er, während das Blut in seinen Adern pulsierte. Er konnte sich kaum noch kontrollieren.
„Dann lassen wir das vielleicht besser“, sagte sie. „Wenn wir ein Mädchen bekommen sollten, würde ich ihr das Kleid gern einmal schenken.“
Bei dem Gedanken an ihr Kind wurde ihm ganz warm ums Herz. Seine instinktive Reaktion erstaunte ihn. „Und wenn ich verspreche, vorsichtig zu sein?“, fragte er.
Unsicher fuhr
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