Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sinnlicher Maskenball in Venedig

Sinnlicher Maskenball in Venedig

Titel: Sinnlicher Maskenball in Venedig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raye Harris
Vom Netzwerk:
es nicht auch bei ihr so harmonisch sein?
    Vielleicht gab es ja Hoffnung, dass sie und Nico das eines Tages haben würden, auch wenn es in Anbetracht der jetzigen Situation ziemlich unwahrscheinlich erschien.
    Sie fühlte sich schlecht, weil sie Faith nichts von der Schwangerschaft schrieb. Aber da Faith auch nicht fragte, wusste Tina zumindest, dass die beiden bis jetzt noch nicht durch die Presse davon erfahren hatten. Zum Glück! Renzo würde ausrasten, wenn er es herausfand.
    Versonnen sah sie auf die Kuppel des Petersdoms in der Ferne. Jede Stunde hörte sie das Glockengeläut. Unter ihr rauschte der Verkehr dahin. Hin und wieder drang das Gelächter der Menschen auf der Straße zu ihr herauf.
    In Rom herrschte immer ein buntes Treiben. Sie liebte die Stadt. Aber in diesem Moment wäre sie gern auf der Insel im Castello di Casari, wo es so herrlich ruhig war. Sie hatte immer noch das Bild vor Augen, wie Nico in der Laube vor ihr niedergekniet war und ihr den Heiratsantrag gemacht hatte. Es war nur ein kurzer Augenblick gewesen, in dem sie tatsächlich geglaubt hatte, sie seien verliebt und dass alles sei echt.
    „Tina.“
    Beim Klang seiner Stimme wandte sie den Kopf. Nico lehnte in der Terrassentür und beobachtete sie. Wie immer, wenn sie ihm begegnete, fing ihr Herz an, schneller zu schlagen. Er sah wieder einmal wahnsinnig gut aus. Das leuchtend weiße Hemd betonte seine gebräunte Haut, dazu trug er ausgeblichene Jeans.
    Langsam kam er zu ihr herübergeschlendert und blickte auf die Lichter der Stadt. Am liebsten hätte sie nach seiner Hand gegriffen und sie an ihre Wange gedrückt.
    Liebe , flüsterte eine innere Stimme. Du liebst ihn.
    Nein, es war keine Liebe. Es war Mitgefühl.
    „Bist du fertig mit deiner Arbeit?“, fragte Tina betont fröhlich, damit er ihr nicht anmerkte, wie sehr er sie zuvor verletzt hatte. Als er sie nach dem Streit mit seiner Mutter nicht an sich herangelassen hatte.
    Wortlos griff er sich einen Stuhl und setzte sich neben sie. Dann zog er eine kleine Schatulle aus der Hosentasche und legte sie auf den Tisch. Als Tina nicht reagierte, schob er sie ihr hin.
    Ihr Herz setzte einen Schlag aus. „Was ist das?“ Sie griff nach dem kleinen Samtkästchen, öffnete es aber nicht.
    „Eine Entschuldigung“, erklärte er. „Und außerdem etwas, was ich bisher versäumt habe.“
    Zögernd öffnete sie die Schatulle und erstarrte. Ein Diamantring funkelte darin. Er musste mindestens sechs Karat haben – ein unglaublich teurer und eleganter Ring.
    „Er ist wunderschön“, flüsterte sie. Sie meinte es ehrlich. Trotzdem gab es ihr einen Stich. Weil sie wusste, dass es Nico nichts bedeutete. Er wollte sich einfach nur entschuldigen. Als sei damit wieder alles gut.
    Aber was hatte sie erwartet?
    Er nahm den Ring aus der Schatulle und steckte ihn ihr an den Finger.
    Bewundernd drehte sie die Hand, um zu sehen, wie er funkelte.
    „Wenn er dir nicht gefällt, kannst du dir auch einen anderen in dem Geschäft aussuchen.“
    Tina schüttelte den Kopf. Der Ring war wunderschön. Sie hätte ihn sich auch ausgesucht. Nico hatte genau ihren Geschmack getroffen. Und der Ring war elegant genug, um von einer Marchesa getragen zu werden.
    „Danke“, murmelte sie verlegen und vermied es, Nico anzusehen, damit er den Anflug von Traurigkeit in ihren Augen nicht sah. Er hatte ihr einen Trauring geschenkt, aber es schien nicht so, als hätte es irgendeine Bedeutung für ihn. Es war bloß eine weitere Angelegenheit, die er zu erledigen hatte.
    Er warf ihr einen prüfenden Blick zu und lehnte sich dann in seinem Stuhl zurück. „Warum hast du mir eigentlich von dem Baby erzählt?“, meinte er plötzlich.
    Erstaunt sah sie ihn von der Seite an.
    „Wenn du es mir nicht erzählt hättest, dann müsstest du dir jetzt keine Sorgen darum machen, wie deine Familie es auffassen würde. Und dann wärst du jetzt auch nicht hier …“
    Tina schluckte. Die Kehle war ihr noch immer wie zugeschnürt. „Also gut, ich verrate es dir. Vielleicht verstehst du dann auch, wie gut es tun kann, wenn man über die Dinge redet, die einen belasten. Ich habe dir von dem Baby erzählt, weil ich selbst ohne Vater aufgewachsen bin. Ich wollte immer wissen, wer mein Vater ist, aber meine Mutter wollte es mir nicht sagen. Das wollte ich meinem eigenen Kind nicht antun. Ich hatte allerdings nicht erwartet, dass du auf einer Heirat bestehen würdest.“
    Seine Augen blitzten. „Hattest du etwa geglaubt, ich würde mich mit

Weitere Kostenlose Bücher