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Sinnlicher Maskenball in Venedig

Sinnlicher Maskenball in Venedig

Titel: Sinnlicher Maskenball in Venedig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raye Harris
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worden.
    Was sollte sie jetzt machen? Sie hatte erwartet, dass die Zeitungen früher oder später etwas schreiben würden. Zumindest hatten sie noch nichts von ihrer Blitzheirat mitbekommen.
    Tina überlegte einen Moment und schrieb dann zurück, dass sie Nico öfter auf Partys sehen würden. Es sei nichts Ungewöhnliches, da sie gemeinsame Freunde hätten.
    Sie fühlte sich ziemlich schlecht, weil sie diese Lüge eintippte, während sie nackt in Nicos Bett saß.
    Es dauerte ziemlich lange, bis Faith antwortete. Endlich piepte ihr Handy wieder.
    Der Mann ist gefährlich, Tina. Er hätte kein Skrupel, dich in irgendeiner Weise zu benutzen, um an Renzo heranzukommen. Sei bitte vorsichtig.
    Wie erstarrt las Tina die Nachricht auf ihrem Handy. Am liebsten hätte sie Faith angerufen, um ihr zu sagen, dass sie Nico unrecht tat.
    Doch sie antwortete bloß, dass sie vorsichtig sein würde. Was sollte sie auch anderes tun? Bald würde sie Renzo reinen Wein einschenken müssen.
    Nachdem sie sich angezogen hatte, nahm Tina die Zeitung und setzte sich draußen auf die Terrasse. Im Schatten des Lorbeerbaums war es angenehm kühl.
    Als ihr Blick auf die Schlagzeile im Finanzteil fiel, krampfte sich alles in ihr zusammen.
    Gavretti Manufacturing verzeichnet Liquiditätsengpass – Auftragsstornierungen.
    Sie las den Artikel gleich zweimal, um sicherzugehen, dass sie alles verstanden hatte.
    Wenige Minuten später stand sie in Nicos Büro.
    Vor ihm auf dem Tisch lagen drei Handys. Er schien gestresst und runzelte die Stirn, als er aufsah.
    Sie wedelte mit der Zeitung. „Stimmt das?“, fragte sie bloß.
    „Nicht alles davon“, erwiderte er und seufzte.
    „Was davon ist dann richtig?“
    Stöhnend lehnte er sich in seinem Schreibtischstuhl zurück. „Mein Vater hat mir das absolute Chaos hinterlassen. Ich bin schon seit Wochen dabei, es wieder in Ordnung zu bringen.“
    „Indem du dein eigenes Unternehmen plünderst?“
    „Indem ich das Vermögen zeitweise woanders einsetze.“
    Spontan ging sie zu ihm herum und nahm auf der Schreibtischkante Platz. „Ich kann dir helfen“, bot sie an.
    Er schüttelte den Kopf. „Ich habe alles unter Kontrolle. Ich habe ein gutes Team, das mich unterstützt.“
    Trotzdem machte sie sich Sorgen. „Das heißt, du bist im Moment sehr leicht angreifbar.“
    Er warf ihr einen ernsten Blick zu. Sie wussten beide, was los war.
    „Irgendwie schon, ja“, stimmte Nico zu. „Aber eine Übernahme wäre eine zu große Belastung für D’Angeli Motors. Es wäre nicht gerade ein kluger Schachzug von Renzo.“
    „Ihr scheint ja ohnehin nicht logisch denken zu können, jedenfalls was euch beide und euer Problem angeht.“ Tina schüttelte den Kopf und fluchte leise. „Ich verstehe wirklich nicht, wie man so stur sein kann.“
    „Das zwischen mir und Renzo ist nicht so einfach, wie du denkst, Tina.“
    So langsam war sie mit ihren Nerven am Ende. Irritiert zuckte er zusammen, als sie mit der Hand auf den Tisch schlug.
    „Warum macht ihr euch das Leben so schwer? Ihr müsst einfach miteinander reden und euch entschuldigen. Ihr braucht ja nicht wieder die besten Freunde zu sein. Aber du musst jetzt auch mal an dein Kind denken. Es braucht eine ganze Familie und keine halbe.“
    „Das Kind wird Mutter und Vater haben“, gab er zurück. „Das ist ja wohl genug.“
    Wieder schüttelte sie den Kopf. „Manchmal scheint es mir, als hättet Renzo und du euch scheiden lassen und ich wäre das Kind, das zwischen euch steht.“
    „Sei doch nicht so melodramatisch“, sagte er scharf. „Du bist kein Kind mehr.“
    „Nein, das vielleicht nicht“, bestätigte sie heftig. „Aber ich lie… ich mag euch eben beide sehr.“
    Sie wollte sagen Ich liebe euch beide . Doch sie durfte sich nicht die Blöße geben, denn sie hätte es nicht ertragen, wenn Nico sie in diesem Moment mitleidig angesehen hätte. Es war besser, wenn er nicht wusste, was sie für ihn empfand. Außerdem hatte sie ja mittlerweile mitbekommen, dass Liebe für ihn nicht einfach war. Er musste erst einmal lernen, Vertrauen zu fassen. Seine Eltern hatten ihn zu sehr verletzt. Er konnte sich wahrscheinlich nicht einmal vorstellen, dass man gar nichts dafür tun musste, dass Liebe ehrlich und bedingungslos sein konnte.
    „Lass mich dir helfen, Nico“, bat Tina und stützte sich mit beiden Händen auf dem Schreibtisch auf. „Ich kenne mich aus mit Finanzen. Ich kann sicher irgendwie dafür sorgen, dass dein Unternehmen wieder schwarze Zahlen

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