Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sinnlicher Maskenball in Venedig

Sinnlicher Maskenball in Venedig

Titel: Sinnlicher Maskenball in Venedig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raye Harris
Vom Netzwerk:
arbeiten lässt“, murmelte er.
    Tina zuckte bloß die Schultern. „Ich bin sicher kein Genie, aber ich bin ganz gut darin, Zusammenhänge zu verstehen.“
    „Auf jeden Fall begreife ich jetzt, warum du in Gibraltar so betont hast, dass du selbst Geld hast. Ich hätte nicht gedacht, dass es so eine hohe Summe sein könnte.“
    „Zahlen waren schon immer meine Leidenschaft“, erklärte sie.
    „Trotzdem brauche ich dein Geld nicht, Tina“, sagte er beharrlich. „Ich habe bereits einen anderen Plan.“
    Sie konnte ihre Enttäuschung kaum verbergen. „Du vertraust mir also immer noch nicht.“
    Nico seufzte und rieb sich die Stirn. „Tina, ich traue niemandem, okay?“
    In diesem Moment verspürte sie einen richtigen Hass auf seine Eltern. Er hatte sich nie auf diese verlassen können. Er war es gewohnt, alles allein zu regeln, und deswegen ließ er auch heute niemanden an sich heran. Unwillkürlich ballte sie die Hände zu Fäusten. Am liebsten würde sie seiner Mutter einmal richtig die Meinung sagen …
    „Nicht jeder will dir etwas Böses, Nico“, sagte sie leise. „Nicht jeder ist dein Feind.“
    Er vermied es, sie anzusehen. „Ich habe vor sehr langer Zeit gelernt, dass man besser durchs Leben kommt, wenn man niemandem traut. Es schützt einen vor Enttäuschungen.“
    „Ich bin aber anders“, beharrte sie. „Du bist mir wichtig, und ich will dir helfen.“
    „Ach ja, und woher weiß ich, dass das nicht nur eine Phase ist?“ Nico trat einen Schritt näher an sie heran. Seine Augen funkelten wie Diamanten. „Du hast mich seit Tagen nicht danach gefragt, was zwischen Renzo und mir passiert ist. Warum nicht? Willst du es nicht mehr wissen? Hast du Angst, dass du die Wahrheit nicht ertragen kannst? Dass du dann vielleicht anders über mich denkst?“
    Er wusste, er hatte ins Schwarze getroffen. Wenn Tina erfuhr, was wirklich passiert war, würde sie dann immer noch auf seiner Seite sein?
    Es irritierte ihn, dass es ihm mit einem Mal wichtig war, was sie von ihm dachte. Warum eigentlich?
    Irgendetwas hatte sich zwischen ihnen verändert. Anfänglich war es ihm tatsächlich nur um das Kind gegangen. Und weil er Renzo eins auswischen wollte. Doch mittlerweile fühlte er sich, als wäre er süchtig nach ihr. Das gefiel ihm überhaupt nicht. Es gefiel ihm in dem Moment, wenn er eins mit ihr war und sie dazu brachte, seinen Namen zu schreien. Ansonsten konnte er auf dieses Gefühl verzichten. Er würde noch völlig die Kontrolle über sich verlieren.
    Fast schien es ihm, als bräuchte er sie irgendwie. Und das konnte schließlich nicht stimmen, denn er brauchte niemanden.
    „Ich habe überhaupt keine Angst“, beantwortete Tina seine Frage. „Ich habe einfach aufgehört, herumzubohren, weil ich weiß, dass es dich nervt.“
    Was unterschied sie eigentlich von anderen Frauen? Sie war klug und schön. Na und? Sie forderte ihn manchmal ganz unerwartet heraus. Eigentlich sollte ihn das stören. Stattdessen machte es ihn an.
    Nachdem sie aus dem Büro gerauscht war, hatte er bloß dagesessen und die Zahlen auf dem Notizblock angestarrt. Verdammt, sie hatte ihn wirklich in Versuchung geführt! Er war kurz davor gewesen, ihr Geld anzunehmen. Für ihn würde es die Dinge wirklich vereinfachen.
    Aber Blut war dicker als Wasser. Und sie war eine D’Angeli. Außerdem hatten ja nicht einmal seine eigenen Eltern zu ihm gehalten. Warum sollte er es dann von ihr erwarten?
    Nein, sie konnte sich ihr Geld sonstwo hinstecken. Er würde auch ohne sie klarkommen.
    „Willst du es mir jetzt sagen?“, erkundigte sich Tina und zog die Augenbrauen hoch. „Oder warum weist du mich darauf hin?“
    „Ja, ich werde es dir jetzt sagen, damit wir das Thema endlich abschließen können“, erklärte Nico, während sein Herz mit einem Mal anfing zu rasen. Sobald sie es erfuhr, würde sie den Respekt vor ihm verlieren, und dann konnte er endlich wieder so leben, wie er es gewohnt war. Sie wäre immer noch in seinem Leben und würde das Bett mit ihm teilen. Schließlich waren sie verheiratet. Aber sie würden beide genau wissen, dass es um nichts anderes ging als sexuelle Anziehungskraft und die Verantwortung für ihr gemeinsames Kind.
    „Renzo und ich haben damals monatelang am Design für den Prototyp gearbeitet. Ich hatte ihm versprochen, das nötige Geld zur Verfügung zu stellen, um eine Testversion des Motorrads herstellen zu können.“
    Tina nickte. „Ich erinnere mich, wie aufgeregt er war. Ihr habt über nichts anderes

Weitere Kostenlose Bücher