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Sinnliches Erwachen

Sinnliches Erwachen

Titel: Sinnliches Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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waren. Er entdeckte keine, aber damit hatte er auch nicht gerechnet. Es war nur die Hoffnung gewesen, sein Vater hätte eine Spur hinterlassen, um ihn in eine Falle zu locken.
    Eine Falle, von der man wusste, war in Wirklichkeit keine Falle – sondern eine Waffe.
    „Also, wohin geht’s als Nächstes?“, fragte Axel.
    „Ich muss die Luftfalte verbrennen und nach den Frauen sehen. Treffen wir uns morgen Abend wieder und gehen auf die Jagd nach den Nefas.“
    „Bin am Start.“
    Der Morgen brach an, und die ersten Sonnenstrahlen krochen durch den Spalt zwischen Nicolas Schlafzimmervorhängen. Genüsslich streckte sie ihre steifen Muskeln und setzte sich auf. Nachdem sie Laila ins Bett gebracht hatte, war sie zurück auf die Couch gegangen und hatte gelesen. Nach einer Weile hatte sie die Augen zugemacht, um sich ein bisschen zu entspannen, und dann … Nichts bis zu diesem Moment.
    Ins Bett hatte sie es nicht mehr geschafft, und trotzdem war sie jetzt hier. Zugedeckt hatte sie sich auch nicht, und doch war sie in die Tagesdecke gewickelt. Auf keinen Fall konnte Laila sie getragen haben, und das konnte nur bedeuten, dass Koldo zurückgekehrt war. Er hatte sie nur nicht geweckt.
    Argh! Er war einfach süßer, als gut für ihn war. Jetzt konnte sie ihm nicht mehr bis in alle Ewigkeit aus dem Weg gehen und so tun, als hätte es diesen Kuss nie gegeben. Jetzt musste sie ihm ins Gesicht sehen und sich für seine Freundlichkeit bedanken.
    Grummelnd schälte sie sich aus dem Bett, grummelnd putzte sie sich die Zähne und duschte, wobei sie mit ihren neuen Tattoos sehr vorsichtig umging, und immer noch grummelnd zog sie ein bezauberndes rosa Top und glitzernde Jeansshorts an.
    Sobald sie sich im Spiegel sah, hatte das Grummeln ein Ende. Für den Großteil ihres Lebens hatte sie gebrauchte Kleidung aufgetragen. Ihre Eltern hatten in Secondhand-Shops eingekauft, und als sie schließlich für ihre eigenen Finanzen verantwortlich gewesen war, hatte sie dasselbe getan. Und jetzt … Sieh sich das mal einer an. Das ist … das ist … unglaublich.
    Ein Stöhnen entrang sich ihrer Brust. Schon wieder hatte Koldo etwas Wundervolles in ihrem Leben bewirkt. Und für eine kleine Weile während ihres Kusses hatte sie ihm tatsächlich dasselbe Gefühl von ehrfürchtigem Erstaunen geschenkt. Sie hatte ihm das Gefühl gegeben, etwas Besonderes zu sein, das wusste sie. Nie würde sie vergessen, wie er gezittert hatte.
    Vielleicht … Vielleicht war sie doch keine so schlechte Partie für ihn. Gut, sie warwährend ihrer zweiten intimen Begegnung in Ohnmacht gefallen. Und gut, dasselbe könnte beim nächsten Mal wieder passieren. Aber wollte sie ihn wirklich aus ihrem Leben verbannen, statt sich mit ihrer Schwäche und der damit verbundenen Peinlichkeit auseinanderzusetzen? Wie dumm konnte man sein?
    Ich bin vielleicht schwach – aber stärker als das bin ich allemal, dachte sie und band ihre nassen Haare zusammen. Die hatte sie von ihrer Mutter geerbt, und schon tausendmal hatte sie sie fast abgeschnitten. Doch jedes Mal, wenn sie zur Schere griff, erinnerte sie sich daran, wie ihre Mutter die Strähnen gebürstet und geflochten hatte, wie ihr Vater sie immer Mini-Kerry genannt hatte, nach ihrer Mutter, und wie ihr Bruder immer an den Locken gezupft hatte.
    Ihr Bruder. Ihr wundervoller kleiner Robby.
    Es tut uns leid, Miss Lane, aber Ihr Bruder wurde durch die Windschutzscheibe …
    Nein, diesen Weg würde sie jetzt nicht einschlagen. Jedes Mal, wenn sie an ihn dachte, rissen Wunden auf, die nie richtig verheilt waren. Also schob sie Gedanken an ihn immer fort, noch bevor sie sich ganz formen konnten.
    Sie hob das Kinn, marschierte aus ihrem Zimmer und beschloss, zuerst nach ihrer Schwester zu sehen. Doch Lailas Zimmer war verwaist, das Bett ungemacht, und überall lagen Kleider verstreut herum.
    Suchend ging sie durchs Wohnzimmer – immer noch keine Spur von ihrer Schwester – und in die Küche. Erleichtert atmete Nicola auf, als sie Laila am Küchentisch entdeckte, die Stirn in ihre Handfläche gestützt. Vor ihr dampfte eine Tasse Tee vor sich hin.
    „Nicht reden“, krächzte ihre Schwester. „Sag … nichts.“
    „Verkatert?“
    Laila stöhnte. „Co-Co! Bitte.“
    „Entschuldige“, flüsterte Nicola. Dann machte sie sich auch einen Tee und nippte an dem heißen, gesüßten Getränk.
    „Ihr solltet das Obst essen“, bemerkte eine Männerstimme, und Laila stieß ein weiteres Stöhnen aus.
    Nicolas Herz schlug schneller, als

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