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Sinnliches Erwachen

Sinnliches Erwachen

Titel: Sinnliches Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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selbst. Dann, eines Tages, war sie verschwunden, gefallen, und niemand hatte gewusst, warum oder was geschehen war.
    „Besorg mir diesen Termin“, erwiderte Thane. „Was die Information angeht, die ich dir schulde, wende dich an den Gesandten namens Axel. Ich denke, bei eurer ersten Unterhaltung wirst du etwas sehr Interessantes entdecken.“
    Thane, Björn und Xerxes rüsteten sich für den Krieg.
    Das Treffen mit Maleah war in einer halben Stunde angesetzt. William hatte sich rangehalten – und hätte der kindische Kerl Thanes Gedanken zu dem Thema gehört, hätte er wieder gekichert.
    Nach seiner Rückkehr ins Sündenfall war ihm gerade genug Zeit geblieben, mit einer neuen Frau zu schlafen. Ein Versuch, den Kopf freizubekommen und den wachsenden Erfolgsdruck zu lindern. Danach hatte er seinen Jungs Bescheid gegeben. Wenigstens würde Kendra ihm nicht mehr in die Quere kommen. Gestern hatte er das Undenkbare getan.
    Er hatte sie ihrem Volk übergeben.
    Über die Jahrhunderte war die Zahl der Phönixe deutlich geschrumpft, da nur sehr wenige ihrer Frauen fruchtbar waren. Aus diesem Grund waren die Männer der Spezies ununterbrochen auf der Jagd nach ihren Frauen. Sobald sie eine aufspürten, wurde sie in ein Phönix-Camp geschafft – und auf immer und ewig dort festgehalten.
    Mittlerweile war Kendra mit einem Krieger verheiratet worden. Mittlerweile war sie von Neuem eine Sklavin.
    Thane hätte sich schuldig fühlen sollen.
    Doch er tat es nicht.
    Vermutlich würde er es niemals tun.
    „Ich habe die Anspannung in diesem Teil des Himmelreichs gespürt, genau wie auf der Erde. Ich wusste, dass es nur ein Vorspiel für den kommenden Krieg war“, sagte Björn. „Ich wusste, dass ein Feind einen Angriff plante, aber ich hatte angenommen, dass er von den Titanen kommen würde. Ein Versuch, die Weltherrschaft an sich zu reißen.“
    „Titanen … Dämonen … Wo liegt der Unterschied?“, meinte Xerxes.
    Groß war er nicht. „Würde mich nicht überraschen, wenn wir rausfinden, dass sie zusammenarbeiten.“
    Thane schnallte sich das letzte Metallstück an den Arm, wie der Rest seiner Rüstung überzogen mit Ziffernreihe um Ziffernreihe. Sie repräsentierten das Versprechen auf die Stärke des Höchsten. Dann zog er sich die Handschuhe über und schlug seinen Freunden kräftig auf die Schultern. Diese Rüstung war ihm lieber als die, zu der sein Gewand sich verwandeln konnte. „Niemand kommt auf unserTerritorium und verletzt unser Volk. Die Dämonen wollen Krieg, also geben wir ihnen einen Krieg.“
    „Auf den König“, sagte Björn.
    „Sein Weg war noch nicht zu Ende“, nahm Xerxes den Faden auf, „aber jetzt hat er Frieden gefunden, sein Geist ruht im Reich des Höchsten. An einem weit besseren Ort als diesem.“
    Gemeinsam schwiegen sie einen Moment, während jeder von ihnen sich an alles erinnerte, was der König über die Jahre für sie getan hatte.
    Dann marschierten sie aus ihrer Suite und auf das Dach des Clubs. Thane breitete die Flügel aus. Ein dunkler Himmel erstreckte sich um ihn herum, und herrlich funkelten die Sterne.
    „Und jetzt werden wir unseren Weg zu Ende gehen.“ Kopfüber stürzte Thane sich in die Nacht, abwärts, abwärts und in Richtung Westen. Scharf peitschte die Luft ihm entgegen, zerzauste sein Haar, wurde wärmer, je näher er der Erde kam, auch als die schneebedeckte Sierra Nevada in Sicht kam. Dicht an dicht wuchsen die Pinien, und dann entdeckte er einen kristallklaren See. Skihütten der Menschen. Menschliche Wanderer im Schnee.
    Und da war Maleahs Unterschlupf. Eine Hütte aus Eis und Felsen, versteckt in einer Klippe. Gesandte lebten gern inmitten der Elemente, und die Gefallene musste die Gewohnheit beibehalten haben.
    Thane glitt durch die Mauern und fand sich in einem Raum ohne jeglichen Komfort wieder. Es gab Computer, Fernsehbildschirme, Funkgeräte und alle möglichen sonstigen Ausrüstungsgegenstände, aber keine Couch, keine Kissen oder Decken. Keine Fotos.
    Eine Frau, von der er viel gehört, die er aber noch nie gesehen hatte, überwachte alles mit scharfem Blick und tippte ununterbrochen auf einer Tastatur herum. Mit ihrer weißen Haut, dem langen weißen Haar und den vielen Tattoos und Piercings sah sie aus wie eine Gothic-Prinzessin. Ein breiter Pony verdeckte ihre Stirn und rahmte ihre großen blauen Augen ein.
    Björn und Xerxes landeten neben ihm.
    „Hübsch“, bemerkte Björn nach einer kurzen Musterung. „Davon hatte ich noch nichts

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