Sinnliches Erwachen
Augen. Ich kann es schaffen. Beamte sich …
Und tauchte mitten am Himmel auf, ohne jeglichen Halt. Augenblicklich stürzte er in Richtung Erde, während der Wind nur so auf ihn einpeitschte – und oh, schmerzte das. Wenn er bei dieser Geschwindigkeit unten aufkam, würde es ihn in zu viele Teile zerschmettern, als dass ihn jemals jemand wieder zusammensetzen könnte.
Er stellte sich Nicolas Haus vor. Das war näher, machbarer. Wenn er es bloß bis dorthin schaffte, könnte er Zacharel rufen. Nicht, um ihm zu helfen, sondern um das Wasser des Lebens an sich zu nehmen und es Laila zu bringen. Bevor es zu spät war.
Komm schon. Noch einmal. Er beamte sich …
Und war immer noch in der Luft, nur weiter unten.
Beamte sich erneut …
Diesmal materialisierte er sich in Nicolas Wohnzimmer und landete mit einem dumpfen Rums auf dem Boden. Er hob den Kopf. Dort war die Couch, die er zurückgelassen hatte, und der fadenscheinige dunkelbraune Teppich. Oh, dem Höchsten sei Dank. Um Atem ringend, streckte er eine heftig zitternde Hand aus und zog die Phiole aus der Luftfalte hervor.
Zacharel , versuchte er auszusenden. Schwach, wie er war, gelang es ihm nicht ganz.
Ein Schatten fiel über ihn. „Ich hab mich schon gefragt, wie lange du wohl brauchen würdest, um mein Gift loszuwerden und uns aufzuspüren“, kommentierte eine Stimme – eine Stimme, die er kannte. „Aber ich hatte ja keine Ahnung, dass du hier schon genau in dem Zustand auftauchen würdest, in dem ich dich haben will.“
Entsetzen stieg in ihm auf. Nicht sie. Jeder, nur nicht sie! Er versuchte, die Phiole zu verstecken, doch er war nicht schnell genug. Sirena setzte den Fuß auf sein Handgelenk, machte ihn bewegungsunfähig.
„Ich bin zur Hälfte Fae, und wie du weißt, besitzen manche Fae besondere Fähigkeiten. Ich zum Beispiel kann für eine begrenzte Zeit die Kräfte andererblockieren. Deshalb konntest du dich nicht teleportieren – und uns nicht finden.“ Sie riss ihm das Fläschchen aus der Hand und rammte ihren Pfennigabsatz in die Wunden auf seinem Rücken, dass er hilflos aufzischte. „Was haben wir denn hier?“ Es entstand eine Pause. Dann lachte sie herzhaft. „Das Wasser des Lebens. Wie wundervoll.“
„Zeig mal her“, befahl eine weitere Stimme.
Nein. Nein, nein, nein. Nicht jeder außer Sirena, korrigierte er sich. Nicht sein Vater.
Ein weiterer Schatten. Ein weiteres Lachen, diesmal tief, donnernd. „Tatsächlich. Seine Frau muss krank sein. Er muss versucht haben, sie zu retten.“
Plopp . Der Korken fiel zu Boden und rollte bis vor Koldos Gesicht.
„Bitte“, brachte er hervor, bereit, zu betteln.
Sirenas Absatz bohrte sich noch tiefer in seinen Rücken.
„Oh, wie gern ich dieses Wort von deinen Lippen höre“, sagte Nox – kurz bevor er die kostbare Flüssigkeit ausgoss.
Nein. Nein! Nach allem, was er erlitten hatte – allem, was er bald durch die Hand seines Vaters erleiden würde –, war Lailas Chance verwirkt. Verzweifelt schloss er die Augen. Er könnte es wieder tun, und das würde er auch, aber möglicherweise wäre es dann schon zu spät.
Das Wasser spritzte auf Koldos Gesicht, kühl und lindernd, doch fest presste er die Lippen zusammen, ließ nicht einen Tropfen in seinen Mund gelangen. Dieses Wasser durfte er nicht zu sich nehmen, bis sein Rücken vollständig verheilt war. Wenn er jetzt davon trank, würde er ohne eine Möglichkeit der Heilung bis in alle Ewigkeit leiden.
Nox ließ sich auf die Knie fallen, legte Koldo die Hand unters Kinn und zwang ihn, aufzusehen. „Wir zwei werden so richtig Spaß miteinander haben, du und ich.“
33. KAPITEL
Thane ließ die Menschenfrau, mit der er sich soeben vergnügt hatte, zusammengesunken auf dem Boden der Toilettenkabine zurück und betrat den Club. Die Dinge, die er gerade mit ihr angestellt hatte … die Dinge, um die sie ihn angefleht hatte … Sie war die dritte Frau in dieser Nacht. Seine achte in den letzten drei Tagen. Normalerweise hatte er seine Gelüste unter Kontrolle. Aber diese Woche war es anders. Je mehr Frauen er flachlegte, desto mehr wollte er, ja, brauchte er. Sex war alles, woran er noch denken konnte.
Die Jagd nach den Dämonen hatte er vollkommen aufgegeben.
Irgendetwas stimmte nicht mit ihm – und schon wieder dürstete es ihn nach einer weiteren Frau. Er war sich nicht einmal sicher, ob sein Körper das noch bewältigen könnte. Sein Kopf war vernebelt, seine Glieder zitterten.
Ein Stroboskop warf farbenfrohe Lichtstrahlen
Weitere Kostenlose Bücher