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Sinnliches Erwachen

Sinnliches Erwachen

Titel: Sinnliches Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Ferne.
    Ich hätte mich für die persönliche Variante entscheiden sollen, wie ich es mir immer ersehnt habe.
    Außerdem hätte er sich die Zeit nehmen sollen, sämtliche Überreste zu identifizieren. Doch er hatte angenommen, Nox wäre zu Asche verbrannt – er hatte es so sehr glauben wollen.
    Das waren meine Fehler, wurde ihm klar. Doch von jetzt an würde er keine Fehler mehr machen.
    „Hilfst du mir nun oder nicht?“, fragte er knapp.
    Cornelia hob das Kinn, trotz ihrer Situation hochmütig wie eh und je. „Nein, tue ich nicht.“
    „Nicht einmal für einen Menschen?“
    „Oh, Menschen helfe ich gern. Jedem außer deinem“, fügte sie hinzu.
    Mühsam versuchte Koldo, seine Rage zu kontrollieren. Allein in der vergangenen Woche hätte er diese Frau tausendmal umbringen können. Doch bisher hatte er ihr kein Haar gekrümmt.
    Als Kind war alles, wonach er sich gesehnt hatte, ihre Liebe gewesen. Bereitwillig gegebene Liebe. Und als offensichtlich geworden war, dass er sie so nicht bekommen würde, hatte er es eben mit Bestechung versucht. Und trotzdem hatte sie ihn ein ums andere Mal zurückgewiesen.
    In diesem Augenblick, als er in ihr widerspenstiges, hasserfülltes Gesicht blickte, löste sich seine Zurückhaltung in Luft auf. Zu guter Letzt riss ihm der Geduldsfaden. Er hatte genug.
    Endlich würde sie die Qualen erfahren, die er von ihrer Hand erlitten hatte. Endlich würde sie das Ausmaß ihres Verrats begreifen. Endlich würde sie die Dinge fürchten, die Koldo ihr antun konnte.
    „Dann wollen wir doch mal sehen, ob ich deine Meinung ändern kann, was meinst du?“ Er zog ein Rasiermesser aus der Luftfalte neben sich und teleportierte sich in die Mitte des Käfigs – das war der einzige Weg hinein oder hinaus. „Ich sehe aus wie mein Vater, auch wenn ich ihn verabscheue. Ich denke, es ist nur fair, wenn du ebenfalls aussiehst wie er, wo du ihn doch so offensichtlich immer noch liebst.“
    Ihre Augen weiteten sich, und hastig wich sie vor ihm zurück, so weit sie konnte. „Das wagst du nicht“, rief sie. „Meine Haare wachsen gerade erst wieder nach.“
    Mit diesen Worten bewies sie nur, wie wenig sie über ihn wusste. „Genauso wenig, wie du es wagen würdest, mir meine Flügel zu nehmen?“
    Sie lehnte sich nach links und sprang dann nach rechts, versuchte ihm auszuweichen, während er immer näher kam. „Du hast mir nicht gehorcht. Ich musste dich disziplinieren.“
    „Nicht auf diese Weise.“ Koldo beamte sich direkt vor sie und packte ihre Oberarme. Es war das erste Mal, dass er sie berührte, seit er sie aus den Tiefen der Hölle geschleppt und hierhergebracht hatte. Sie war dünner geworden, praktisch nur noch Haut und Knochen, ähnlich wie Laila. Laila, Nicolas Ebenbild. Doch auch das konnte ihn nicht erweichen und würde ihn erst recht nicht aufhalten. Um genau zu sein, machte es ihn noch wesentlich wütender.
    „Dein einziges Ziel war, mich leiden zu lassen“, fuhr er Cornelia an und schüttelte sie. „Warum?“
    Das hätte er nicht fragen sollen. Augenblicklich bereute er seine Worte, denn er wusste, dass sie den Schmerz enthüllten, von dem er sich nie hatte befreien können.
    „Ich konnte nicht zulassen, dass du so wirst wie er“, sagte sie, und jeglicher Kampfgeist schien sie zu verlassen. Als sie zu ihm aufsah, glühte noch mehr von jenem Hass in ihren Augen. „Ich hätte wissen müssen, dass es hoffnungslos war.“
    Ich bin nicht im Entferntesten wie mein Vater! „Also hast du ihn verabscheut.“
    „Ja“, zischte sie.
    „Und trotzdem hast du mit ihm geschlafen.“
    „Ja! In Ordnung? Ja. Ich könnte jetzt sagen, er hat mich reingelegt. Ich könnte dir erzählen, es wäre in einem Moment der Schwäche passiert. Was willst du hören?“
    Sein Griff wurde noch fester, als er sie von Neuem schüttelte. „Die Wahrheit.“
    Mit eisiger Ruhe erklärte sie: „Du warst ein Fehler. Das ist die Wahrheit.“
    Ihre Worte rissen eine Narbe auf seinem Herzen auf, und die Wunde blutete bis in seine Seele. „Du hast recht“, erwiderte er und wünschte, er wäre vollkommen emotionslos. Stattdessen war er innerlich so zerrissen, das er sich nicht sicher war, ob er sich je wieder zusammenflicken könnte. „Ich war ein Fehler. Und jetzt werde ich dir zeigen, warum.“
    Er drückte sie mit dem Gesicht voran zu Boden, hielt sie mit einem Knie auf ihrem Rücken unten. Und während sie schrie und tobte und sich mit aller Kraft zu befreien versuchte, schnitt er ihr jede einzelne

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