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Sinnliches Erwachen

Sinnliches Erwachen

Titel: Sinnliches Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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– eine Ratte, die sie mit einem Körnchen Getreide fütterte.
    Als sie Koldo entdeckte, begann sie zu fluchen. „Kannst du mich nicht einfach in Ruhe lassen?“
    „Dein kostbarer Geliebter verfolgt meine Frau.“
    „Ich habe keinen Geliebten“, fauchte sie.
    „Oh, und wie du den hast. Mein Vater, der Mann, dem du all die Jahre nachgeweint hast, hat es auf mich abgesehen.“
    Cornelia versteifte sich, als sie seine Worte aufnahm. In dem Augenblick, als sie die Wahrheit dahinter akzeptierte, warf sie doch tatsächlich mit der Ratte nach ihm. Entsetzt quiekte das Tier, als es durch die Luft flog. Koldo fing es auf, setzte es auf den Boden und sah zu, wie es davonraste.
    Dein erster Fehler war, zu glauben, sie hätte ein Herz, kleiner Kerl.
    „Selbst zu deinen Haustieren bist du grausam“, stellte Koldo fest.
    Bebend kämpfte sie sichtlich um Beherrschung. Wenn er sich nicht irrte – und er musste sich irren –, lag in ihren Augen ein Hauch von Reue.
    „Ich dachte, er sei tot“, flüsterte sie.
    „Genau wie ich. Wir lagen beide falsch.“
    Aufmerksam beobachtete Cornelia ihn, als sie sich auf wackligen Beinen erhob. „Wenn er es auf dich abgesehen hat, bist du verloren. Er ist gerissen, und es gibt nichts, was du tun kannst, um ihn aufzuhalten.“
    „Ich kann ihn umbringen.“
    „Und das hat ja beim letzten Mal auch so gut funktioniert, nicht wahr?“, höhnte seine Mutter und lachte kalt. „Vor allem jetzt, da du eine Frau hast, oder was war das da vorhin? Ich bin überrascht, dass tatsächlich eine deinen Anblick ertragen kann.“
    Seine Frau. So hatte er Nicola genannt, nicht wahr? Er würde besser aufpassen müssen, was er sagte, denn sie gehörte nicht ihm, nicht auf diese Weise, und jetzt würde es auch niemals so weit kommen. Sie hatte einen anderen Mann auserwählt. Und daraus konnte Koldo ihr nicht wirklich einen Vorwurf machen – auch wenn er immer noch so zornig war, dass er diese Höhle Fels für Fels hätte einreißen können. Mit einem ihrer eigenen Art wäre sie besser dran.
    „Vermutlich solltest du dich von ihr verabschieden.“ Cornelia strich mit den Fingern über die Gitterstäbe neben sich und grinste zufrieden. „Er wird die entsetzlichsten Dinge mit ihr anstellen, und er wird dich zwingen, dabei zuzusehen. Aber du trägst sein Blut in dir – wer weiß, vielleicht gefällt’s dir sogar, hm?“
    Koldo rammte die Faust so heftig gegen den Käfig, dass der gehärtete Stahl sich bog.
    Erblassend wich Cornelia zurück.
    Er war gezwungen worden, solche Dinge mitanzusehen, angekettet in Nox’ Zelt, und jedes Mal hatte er sich übergeben. Hatte sogar die ersten hundert Male, als er sich im Lager hatte frei bewegen dürfen, versucht, den Mann zu köpfen – und immer war er für seine Anstrengungen bestraft worden. Niemals – niemals! – würde er einen solchen Anblick genießen.
    „Ich beschütze, was mir gehört“, presste er zwischen zusammengepressten Zähnen hervor. „Du hingegen beschützt niemanden. Hast du solche Taten gesehen, als du mit ihm zusammen warst, hm, Mutter ? Habt ihr darüber geredet, während du in seinen Armen lagst?“
    „Sei still!“ Jetzt änderte sie die Richtung, stürmte auf ihn zu. Als sie die Gitterstäbeerreichte, packte sie sie genau dort, wo er sie beschädigt hatte, und versuchte, daran zu rütteln.
    „Ich wette, so war es. Ich wette, du warst zerfressen von Eifersucht, als er seine Aufmerksamkeit einer anderen zugewandt hat.“
    „Du weißt gar nichts über mich!“
    „Ich weiß, dass du genauso bist wie er, ein hübsches Gesicht, hinter dem sich verfaulende Knochen verbergen. Und nur damit du es weißt: Ich werde ihn umbringen, bevor er dem Mädchen wehtut.“ Er sollte die Klappe halten. Sollte verschwinden. Sein Temperament ging mit ihm durch. Wenn er nicht aufpasste, würde er explodieren. Doch seine Füße waren wie festgenagelt. „Du wirst mir helfen. Nicht, weil du mich liebst, sondern weil du ihn leiden sehen willst, weil er dich verlassen hat. Ist es nicht so?“
    Sie knackte mit dem Kiefergelenk, als ihr Zorn sich ein wenig legte. „Ja, ich will, dass er leidet.“
    „Dann verrate mir etwas. Wo liegen seine Schwächen?“
    „Du hast mehr Zeit mit ihm verbracht. Du solltest es wissen.“
    Das sollte er, nicht wahr? Doch in seinen Augen war Nox immer der Inbegriff von Kraft gewesen, eine unaufhaltsame Naturgewalt. Es hatte Koldo überrascht, dass er ihm den Todesstoß hatte versetzen können, und dann auch noch aus der

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