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Sinnliches Spiel auf Antigua

Sinnliches Spiel auf Antigua

Titel: Sinnliches Spiel auf Antigua Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janice Maynard
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„Übrigens brauchst du morgen früh nicht mitzukommen. Rod möchte eine Szene bei Sonnenaufgang drehen. Also muss ich schon vor Tagesanbruch am Set sein. Bleib hier, und schlaf dich aus.“
    Er zog Schuhe und Strümpfe aus, ließ sich auf das Sofa fallen, legte die Füße auf den Couchtisch und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. „Ich bin nach Antigua gekommen, um auf dich aufzupassen. Und genau das werde ich tun. Glaub mir, als Arzt bin ich Nachtdienste gewohnt. Mach dir also um mich keine Gedanken.“
    „Okay.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Wenn du meinst.“
    „Du bist nicht leicht zu durchschauen, Ariel“, begann er langsam. „Bist du nun introvertiert oder extrovertiert?“
    Überrascht schaute sie ihn an. Wieso wechselte er plötzlich das Thema? „Kann man nicht beides sein?“
    „Die meisten Menschen sind entweder das eine oder das andere.“
    Der halbdunkle Raum war nicht gut für ihre Psyche. Unwillkürlich hatte sie alle möglichen gefährlichen Ideen … Schnell knipste sie eine Lampe an und rollte sich dann auf einem Sessel gegenüber dem Sofa zusammen. Viel lieber hätte sie sich an Jacob gekuschelt. Eigentlich sollte sie schon längst im Bett sein, denn sie musste schrecklich früh aufstehen. Aber sie schaffte es einfach nicht, sich loszureißen.
    „Das hängt ganz von der Situation ab“, ging sie auf seine Frage ein. „Ich mag Menschen und bin gern mit ihnen zusammen. Aber manchmal wird mir das alles zu viel, und ich sehne mich danach, allein zu sein.“
    „Kann ich mir vorstellen.“
    Sie gähnte herzhaft. „Entschuldige.“
    „Mach dich fertig, Ariel. Wenn du im Bett bist, gehe ich ins Bad.“
    Ein paar Sekunden lang sah sie ihn schweigend an. „Danke, dass du mitgekommen bist.“ Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. „Und ich wollte dir noch sagen, dass ich deine grundsätzlichen Regeln verstehe.“
    „Und du bist bereit, sie zu befolgen?“
    „Ja, das auch.“
    „Gut. Dann ab mit dir.“
    Zögernd stand sie auf und ging ins Schlafzimmer. Die Flügeltür zog sie fest hinter sich zu. Kurze Zeit später durchwühlte sie ihren Koffer, zog schließlich das reizloseste Nachthemd heraus, das sie besaß, und betrat das Badezimmer.
    Jacob ging rastlos im Zimmer hin und her. Bei der Vorstellung, dass Ariel und er in einem Bett schlafen würden, wurde ihm heiß und kalt zugleich. Nur das Wissen, dass sie morgen sehr früh aufstehen und ausgeschlafen sein musste, half ihm, sich zu beherrschen.
    Als sie nach ihm rief, öffnete er schnell die Tür. „Ich werde mich beeilen. Du kannst das Licht …“ Der Atem stockte ihm, und sein Herz schlug wie verrückt.
    Ariel stand neben dem Bett und versuchte offensichtlich, den Radiowecker einzustellen. Sie trug ein ausgeleiertes T-Shirt, das so groß war, dass ihr der Ausschnitt halb über die Schulter rutschte. „Ich kann dieses verdammte Ding nicht einstellen. Da werde ich wohl lieber mein Handy benutzen.“
    „Tu das.“ Er wandte sich rasch ab, aber das Bild, wie sie vornübergebeugt dastand, hatte sich ihm fest eingeprägt. Ob sie wohl etwas darunter trug? Verdammt! Er griff nach seinen Sachen, flüchtete ins Bad und schloss sich ein. Aber auch nach einer langen kalten Dusche ging es ihm nicht besser. Doch irgendwann musste er das Bad verlassen. Er konnte hier schließlich nicht ewig bleiben. Vorsichtig öffnete er die Tür. Ariel hatte das Betttuch bis unter das Kinn gezogen und schien zu schlafen.
    Vorsichtig ging er um das Bett herum und knipste ihre Nachttischlampe aus. Wie friedlich Ariel aussah! Sie war eine faszinierende Frau. Mal scheu und verletzlich, mal lebhaft und witzig. Und sehr verführerisch. Wenn er nach einer Frau suchen würde, wäre sie genau sein Typ. Aber er liebte seine Praxis oben in den Bergen und die ruhige Forschungsarbeit. Ariel war nicht mehr als eine Sternschnuppe, die kurz sein Leben erhellte, ehe sie erlosch.
    Vielleicht war er noch zu jung, um sich aus der Welt zurückzuziehen. Aber er hatte in seinem Leben schon genug Leid erfahren. Außerdem brauchte Ariel jemanden, der offen und lebensfroh war wie sie.
    Vorsichtig strich er ihr das Haar aus dem Gesicht und zählte sich dabei noch einmal alle Gründe auf, weshalb er die Finger von ihr lassen musste. Dann ging er auf seine Bettseite und legte sich unter das gemeinsame Laken.
    Ariel hatte tief und fest geschlafen, wachte aber auf, bevor der Wecker ging. Leise glitt sie aus dem Bett. In wenigen Minuten war sie im Bad fertig und zog sich ihre

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