Sinnliches Spiel auf Antigua
aus“, sagte er leise, strich ihr über die nackten Arme, griff nach ihren Händen und hielt sie vom Körper ab. Lächelnd musterte er Ariel von oben bis unten.
Unter seinem Blick wurde ihr glühend heiß. „Du siehst auch nicht gerade schlecht aus. Du warst wohl noch einkaufen?“
Ohne sie loszulassen, hob er kurz die Schultern an. „Ein notwendiges Übel. Du sollst dich nicht für mich schämen müssen.“ Er ließ ihre Hände los und zog eine blaue Samtschachtel aus der Tasche. „Für dich habe ich auch etwas gekauft.“
„Ich bekomme zwar immer gern Geschenke. Aber was ist der Anlass? Mit dem Film sind wir doch noch lange nicht fertig.“
„Du hast heute Geburtstag, Ariel.“
„Tatsächlich?“ Ja, er hatte recht. Normalerweise machte ihre Mutter eine Riesengeschichte daraus, aber die war jetzt weit entfernt. „Wenn ich am Set bin, weiß ich nie, welches Datum wir gerade haben. Woher weißt du, wann mein Geburtstag ist?“
„Ich habe mir deinen Pass angesehen. Ich weiß, das hätte ich nicht tun sollen, ohne dich zu fragen. Aber ich war neugierig, in welchen Ländern du schon gewesen bist. Sehr beeindruckend. Aber nun mach das Schächtelchen auf.“
Vorsichtig öffnete sie den Deckel. „Oh, Jacob …“ Auf einem dunklen Samtkissen lag eine kleine Brosche in Form einer Krone. Sie war nicht größer als eine Fünfcentmünze und mit winzigen Diamanten, Rubinen, Smaragden und Saphiren besetzt. Wäre sie größer gewesen, hätte sie kitschig gewirkt, aber so war das kleine Kunstwerk vollkommen. „Die muss ja ein Vermögen gekostet haben“, flüsterte Ariel. „So etwas Kostbares kann ich nicht annehmen.“
„Unsinn. Außerdem ist es unhöflich, über den Preis zu sprechen. Steck das verdammte Ding an, und lass uns gehen.“
Sie sah ihn verblüfft an. „Habe ich dich verärgert? Das täte mir sehr leid, Jacob. Es ist ein wunderschönes Geschenk.“ Sie befestigte die Brosche unterhalb des linken Trägers. Dann sah sie Jacob mit leuchtenden Augen an und küsste ihn sanft auf die Wange. „Sie gefällt mir sehr. Glaub mir, ich wollte nicht undankbar sein. Aber du tust mir doch sowieso schon einen Gefallen.“
„Ach was, ich tu dir keinen Gefallen“, sagte er etwas grob. „Ich bin Arzt und erfülle nur meine Pflicht.“
„Ich dachte, du bist mein Freund“, erwiderte sie leise. Sicher, anfangs hatte sie ihn ausgesucht, weil er einen guten Ruf als Arzt hatte. Aber inzwischen sehnte sie sich nach etwas ganz anderem.
Er blickte sie an, und in seinen Augen brannte ein Feuer, das ihr nur allzu vertraut war. „Ich weiß nicht mehr, was ich bin, Ariel. Das ist das Problem.“
Es tat ihr gut zu sehen, dass er in einem Konflikt steckte. Denn das konnte nur bedeuten, dass sie ihm nicht gleichgültig war. Aber Jacob Wolff gehörte nicht zu den Männern, die sich manipulieren und zu etwas verleiten ließen, was sie für falsch hielten.
Vielleicht war es jetzt an ihr, ihm zu zeigen, wie richtig sie füreinander waren.
7. KAPITEL
Mist! Warum habe ich ihr bloß diese Brosche gekauft? Dieser ganz bestimmte Ausdruck in ihren Augen machte deutlich, dass sie sehr viel mehr in das Geschenk hineinlas, als er beabsichtigt hatte.
Es war doch nur eine kleine Anstecknadel, wenn auch eine ziemlich teure. Er hatte ihr etwas Hübsches und Fröhliches kaufen wollen, und da kam ihm der Geburtstag gerade recht. Irgendwie machte es ihm große Freude, sie zu verwöhnen, wahrscheinlich weil sie so leicht zu begeistern war. Na ja, er war sicher nicht der erste sogenannte Freund, der sie gern lächeln sah – und bestimmt nicht der letzte.
Der Wagen stand direkt vor der Tür. Ariel hatte Schwierigkeiten, auf den hohen Sitz des SUV zu klettern, also hob Jacob sie hoch.
„Danke.“ Sie strahlte ihn an.
„Das ist doch selbstverständlich, Prinzessin.“
Der Wagen war gewaschen und gewachst, der Tank voll. Harriet hatte zunächst gezögert, Jacob die Schlüssel dann aber doch anvertraut. Dass er sich dafür mit einem Kuss auf die Wange bei ihr bedankt hatte, schien sie etwas verwirrt, aber auch gefreut zu haben. Harriet war schon ein seltsames Wesen. Sie ging ganz in ihrem Beruf auf und verehrte Ariel.
Die Straße, die auf den höchsten Punkt der Insel führte, war sehr kurvig, aber relativ gut ausgebaut. Ariel war ungewöhnlich ruhig. Offenbar nahm die abwechslungsreiche Landschaft sie sehr gefangen. Der Parkplatz vor dem Restaurant war noch recht leer. Jacob reichte Ariel beim Aussteigen die Hand. „Sei
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