Sinnliches Spiel mit dem Feuer
Verantwortung. Das hat nicht immer mit Spaß zu tun. Aber es ist notwendig. Außerdem lebe ich nun schon so lange ohne ‚Liebe‘“, sagte er, und bei ihm klang es so, als wäre dieses Gefühl etwas Ansteckendes. „Ich will es nicht.“
So viel war klar. Trotzdem fragte sie sich … Wie viele Frauen hatten Nate Evans ungewollt ihr Herz geschenkt? Und hatte irgendeine von ihnen es zurückbekommen?
5. KAPITEL
Mit Aufziehen der Nachmittagssonne waren auch die Temperaturen gefallen. Payton saß auf dem Beifahrersitz. Das Dach des Cabrios war geschlossen und die Heizung aufgedreht. Dennoch war ihr kalt, weshalb Nate ihr einen Fleecepullover gegeben hatte, den er immer im Kofferraum aufbewahrte. Sie sah so zerbrechlich aus in dem für sie viel zu großen Pulli. Wie etwas, das es zu beschützen galt. In die Arme zu schließen und festzuhalten.
Was völlig verrückt war. Nate öffnete die Fahrertür und ließ sich auf dem Sitz neben ihr nieder.
Payton lächelte ihn an, dann nickte sie gen Himmel, der sich immer mehr verdunkelte. „Wunderschön, findest du nicht?“
Ihre Locken fielen wild und ungebändigt über ihre Schultern. Ihre Wangen waren rosig überhaucht. „Ja, einfach atemberaubend.“
Verlegen senkte sie den Blick und schaute auf ihre Hände – ein sicheres Zeichen dafür, dass seine Bemerkung sie nervös machte, und das sollte ihm wirklich nicht so viel Freude bereiten.
„Vielen Dank, dass du mich hierhergebracht hast.“
„Es war mir ein Vergnügen. Es ist lange her, dass ich hier war. Ich schätze, deine Gegenwart lässt mich irgendwie nostalgisch werden.“
Payton lächelte zwar, wagte es aber nicht, seinem Blick zu begegnen. „Mich auch.“
Der Parkplatz lag völlig verlassen da. Das Innere des Autos wirkte gemütlich und intim. Nate wollte lieber nicht zugeben, wie nostalgisch er im Hinblick auf Dinge aus seiner Highschool-Zeit wurde – zum Beispiel was lange, feuchte Küsse anging oder ein leidenschaftliches Liebesspiel auf der Rückbank seines Wagens. Nicht mal sich selbst wollte er eingestehen, wie verlockend die Idee war, seine Finger in ihren weichen Locken zu vergraben und sie auf seinen Schoß zu ziehen.
Doch das war eine ganz schlechte Idee, und zwar nicht nur weil er einsneunzig maß und die Rückbank nicht mal genug Platz für einen Hund bot. Payton war nicht die Sorte Frau, mit der Nate normalerweise ausging. Seine Liebschaften hatten eine deutliche Ablaufzeit, doch sie verdiente etwas Besseres.
Außerdem war da noch mehr. Sie hatte recht, was ihre Freundschaft anging. Zwischen ihnen bestand ein einzigartiges Band, das er mit keiner anderen Frau teilte. Etwas, das er über die Jahre hinweg vermisst hatte, ohne genau zu verstehen, warum. Doch jetzt, wo er es zurückbekommen hatte, würde er es nicht leichtfertig wieder aufs Spiel setzen.
Und Payton ging es ganz genauso.
Meistens zumindest.
Im Laufe des Tages war ihm mehrfach aufgefallen, wie ihr Blick erst zu seinem Mund wanderte, und sie dann blitzschnell wieder fortschaute. Dann schüttelte sie jedes Mal den Kopf und bemühte sich, das Gespräch auf völlig asexuelle Themen zu lenken. Sie hielt sich an den Plan. Den Freundschaftsplan.
Doch obwohl er ihre Beziehung platonisch weiterführen wollte, konnte er einfach nicht vergessen, welch süße Seufzer sie ausgestoßen hatte, als er tief in sie eingedrungen war. Wie sie ihre Finger in seinem Haar vergraben hatte, als er sie gegen die Wand nahm. Wie sie aufschrie, wenn er seine Lippen von ihren losriss …
Es war nicht die Richtung, in die seine Gedanken abdriften durften.
Nicht wenn Payton ihn mit ihren sanften braunen Augen ansah. Wenn die Musik der Brandung nur für sie spielte und der Entschluss, es bei einer einzigen Nacht zu belassen, immer weiter in den Hintergrund trat.
Verdammt. Eines wusste Nate. Freunde benutzten ihren Mund zum Reden. Also klammerte er die Finger ums Lenkrad, zwang seinen Blick auf die Straße und redete. „Dienstagabend ist die Wohltätigkeitsveranstaltung.“
Payton rutschte so lange auf dem Sitz herum, bis sie die Beine unter den Po geschoben hatte. „Wir fahren getrennt dorthin. Halten den ganzen Abend einen gewissen Abstand zueinander.“
„Auch wenn es dir nicht gelingen wird, den Blick von mir zu lassen“, fügte er hinzu.
Sie kicherte. „Ist das so?“
„Absolut. Ich bin die personifizierte Versuchung“, entgegnete er, bog auf den Highway ein und gab sein Bestes, die Versuchung zu ignorieren, die direkt neben ihm saß.
Als
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