Sinnliches Spiel mit dem Feuer
sie an Paytons Apartment ankamen, hatte sich die sexuelle Anspannung zwischen ihnen aufgelöst. Sie hatten den Plan für Dienstagabend gefasst und waren den Rest der Fahrt in eine lockere Plauderei verfallen.
Sie lachten, redeten und tauschten aus, was in den vergangenen Jahren passiert war.
Nate interessierte sich für ihre Arbeit als Lehrerin. Er war neugierig, wie sie ausgerechnet in das Feld der Sonderpädagogik geraten war, und es kümmerte ihn kein bisschen, ob sie an einer Schule mit Renommee arbeitete oder nicht. Er vermittelte ihr das Gefühl, eine gute Wahl getroffen zu haben, und da er der Einzige war, dem das gelang, war es etwas ganz Besonderes.
Mittlerweile fiel ein beständiger Regen, und obwohl Payton kein Problem damit hatte, allein in ihr Apartment zu stürmen, wollte Nate davon nichts wissen.
Da er keinen Schirm dabei hatte, öffnete er ihr einfach die Wagentür und rannte neben ihr den Bürgersteig entlang.
An der Haustür angelangt, kramte Payton den Schlüssel hervor und versuchte immer wieder, ihn ins Schloss einzuführen, doch die Kälte und Nässe machten ihre Finger steif und unbeweglich.
„Warte, lass mich mal.“ Eine warme Hand schloss sich um ihre Finger.
Sie fühlte sich so gut an. Stark und richtig. Nah. Heiß.
Oh, Gott. Sie war so sicher gewesen. So sicher, dass sie ihre Gefühle für Nate im Griff hatte. Jahrelang war es ihr gelungen, sie im Zaum zu halten! Doch jetzt brauchte es nicht mehr als eine Berührung, und schon dachte sie an ihr schönes weiches Bett und was sie mit Nate dort anstellen könnte.
Der Schlüssel griff, Nate schob die Tür auf, folgte ihr ins Treppenhaus und massierte kurz ihre Schultern. „Du bist völlig durchnässt.“
„Ich? Und was ist mit dir?“ Regentropfen schimmerten auf der hellen Kaschmirwolle seines Pullovers, verdunkelten das Gold seiner Haare.
Nate winkte nur ab und ergriff ihren Ellbogen. „Komm, lass mich dich nach oben bringen.“
Payton zögerte. „Ich schaffe das schon allein. Du solltest nach Hause fahren.“
Um seine Mundwinkel zeichnete sich ein Lächeln ab. „Ich bringe dich hinauf. Sicherheit, du erinnerst dich?“
Und ob. Nur wollte sie um keinen Preis, dass Nate ihre Wohnung betrat. Sie hatten einen wunderschönen Nachmittag verbracht, doch die unterschwellige Anziehung, die sie beinahe erstickt hatte, flackerte wieder auf. Sie wollte sich das nicht eingestehen müssen. Nicht nach der Art und Weise, wie sie miteinander geredet und gelacht hatten. Sie wollte alles vermeiden, was ihre lockere Kameraderie störte.
Aber was sollte sie sagen? Nate hatte so eine Art an sich, das zu bekommen, was er wollte. Also ging sie voran, der schweigsame Aufstieg in den dritten Stock sprach allerdings Bände. Oben angekommen, schloss sie die Augen und holte tief Luft. Als sie sie wieder öffnete, drehte sie sich zu Nate um. Er stand mit der Schulter an die Wand gelehnt da und hatte die Hände in den Hosentaschen vergraben.
„Keine Sorge, ich komme nicht mit rein.“
„Was? Ich wollte nicht …“
Er schüttelte den Kopf und schnitt ihr das Wort ab. „Doch, ich denke, du wolltest.“
Protestierend öffnete sie den Mund, schloss ihn dann jedoch wieder.
Nate atmete ein, verlagerte sein Gewicht und blickte die leere Treppe hinunter. „Wir haben die vergangene Nacht miteinander verbracht, Payton. Ich weiß, dass das, was zwischen uns passiert ist, anders für dich war. Und was auch immer das bedeuten mag, für mich war es das auch. Insofern sollten wir uns vielleicht keine Sorgen darum machen, dass wir ein paar verbotene Gedanken haben. Wenn wir der Anziehung nicht nachgeben, wird sie irgendwann von selbst erlöschen.“
Sie wollte ihm glauben. Nur wusste sie aus Erfahrung, dass manche Anziehung sich über Jahre hielt. „Und wenn nicht?“
Er lächelte. „Darüber machen wir uns Gedanken, wenn es so weit ist.“
Payton schüttelte den Kopf. „Ich will, dass wir Freunde sind.“
„Ja.“ Er lachte leise, so als überrasche ihn die Erkenntnis. „Das will ich auch. Jetzt geh rein, ehe ich dich hineinzerre und den schönen Kumpel-Plan ruiniere, den wir gefasst haben. Wir sehen uns Dienstag.“
Gläser klirrten, Gelächter erklang, und die ergreifende Melodie des Songs „Unforgettable“ legte sich wie eine tröstende Umarmung um sie. Das klassische Lied umschrieb auf perfekte Weise, wie ihre vergangene Woche verlaufen war. Mit jedem Schritt zur Bar tänzelte Payton ein wenig mehr. Sie spürte die Blicke auf sich. Fühlte
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