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Sinuhe, Sohn der Sykomore 1

Sinuhe, Sohn der Sykomore 1

Titel: Sinuhe, Sohn der Sykomore 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathrin Brueckmann
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noch. Wenn der Streich gelungen ist, wirst du auch den Kronprinzen beseitigen. Du wirst es schon so einrichten können, dass kein Verdacht auf dich fällt. Anschließend wirst du verkünden, dass Ptahhotep der rechtmäßige Herr der Beiden Länder ist. Du kannst dann Wesir bleiben und weiter fette Gänse fressen.«
    »Ptahhotep? Der ist doch seit Jahren in der Verbannung. Das wird niemals funktionieren!« Entsetzt versuchte Ipi, Zeit zu schinden. Angestrengt dachte er nach, versuchte immer noch, einen Ausweg aus dieser Klemme zu finden, während die zischelnden Stimmen weiter auf ihn einredeten.
    »Und ob es das wird. Ptahhotep wird dann schon die kleine Meritamun als Faustpfand in seiner Gewalt haben. Wir haben viele Würdenträger und Beamte auf unserer Seite, Teile des Heers sind Ptahhoteps Schwager Sethnacht treu ergeben, und viele der Gaufürsten Unterägyptens sind ihm … verpflichtet.«
    Ipi brach der Schweiß aus allen Poren aus, als er den Abgrund erkannte, in den er da blickte. Mit einem Schlag wurde ihm klar, wer hinter den Unruhen in Unterägypten gesteckt hatte. Er schluckte. Diese Beamten, Vertraute des Pharaos sogar, hatten seit Jahren nur eines im Sinn: Amenemhet zu stürzen. Und nun sollte er den letzten schmutzigen Streich ausführen und seinen Freund hinterrücks ermorden. In seinem Kopf drehte sich alles, und vor seinen Augen tanzten schwarze Punkte. »Verpflichtet. So verpflichtet, wie ich es nun bin? Ich bin in eurer Hand, und ihr wisst es«, krächzte er und ergab sich in sein Schicksal.
    War der Pharao auch sein Freund, so liebte er sich selbst mehr. Und er gab sich keinen Illusionen hin, wie Amenemhet auf den Verrat seines Wesirs reagieren würde. Müsste er nur die Verbannung fürchten, würde er es wagen, Pharao alles zu gestehen und das Komplott aufzudecken. Aber Ipi war sich sicher, dass sein Los die Steinbrüche sein würden – ein sicheres Todesurteil selbst für junge und gesunde Männer.
    Meketre blinzelte Amunnacht zu und grinste selbstzufrieden.
     
    * * *
    Auch an anderen Stellen Itji-Tauis kamen die Bauarbeiten langsam zum Abschluss. Endlich war das Haus bereit für seine neuen Bewohner. Sinuhe hatte lange auf den Moment gewartet, denn erst, wenn er Sati in ihr neues Heim führen konnte, galt ihre Ehe als geschlossen. Hätten sie in Waset bleiben können, wäre es längst so weit gewesen, aber da Sinuhe seit zwei Jahren die Bestände im Frauenhaus zu beaufsichtigen hatte, war er einer der ersten Beamten gewesen, die in die neue Stadt umsiedeln mussten. Und weil so viele Regierungsgebäude und Tempel gleichzeitig zu erbauen waren, hatten die Anwesen der Höflinge zu warten.
    In bescheidenen Hütten aus Flechtwerk hatte die Schar der Beamten ausharren müssen, bis die Handwerker endlich Zeit hatten, dauerhafte Häuser aus Lehmziegeln zu errichten.
    Sesostris knuffte den Freund in die Seite: »Aufgeregt?«
    »Ich kann es kaum erwarten! Morgen wird Sati endlich meine Frau.«
    »Das Haus ist wirklich prächtig geworden. Habt ihr euch das leisten können?«
    »Ipi hat seine Beziehungen spielen lassen. Aber nein«, seufzte Sinuhe, »eigentlich können wir uns so ein großes Haus nicht leisten. Immerhin haben auch meine Eltern ihr neues Anwesen bezahlen müssen. Aber darüber will ich mir heute nicht den Kopf zerbrechen.«
    »Dafür konntet ihr aber doch euer Haus in Waset verkaufen«, meinte Sesostris.
    Sinuhe lachte auf. »Das war schwer genug. Jeder, der etwas auf sich hält, will nach Itji-Taui. Beamte und Würdenträger müssen sogar hierher ziehen. Zu viele Häuser in Waset werden derzeit zum Verkauf angeboten, und die großen Anwesen stehen immer noch leer. Zum Glück war unser Haus bescheiden genug, dass sich ein Käufer gefunden hat. Er hat weniger bezahlt, als es wert ist, das kannst du mir glauben.« Wehmütig dachte Sinuhe an das zurückgelassene Heim in Waset. Dort hatte er seine Kindheit verbracht. Er kannte jeden Winkel seines Elternhauses. Hier war ihm noch alles fremd. Sein neues Haus war um einiges größer, als er es gewohnt war.
    »Vielleicht ist ja bald eine Beförderung für dich drin«, zwinkerte Sesostris. »Ich habe da so was munkeln hören.«
    »Tatsächlich? Das wäre wundervoll! Endlich keine Bettlaken mehr zählen und Lieferungen von Naschwerk überprüfen.«
    »Na, dann bist du ja bald ein gesetzter Mann«, meinte Sesostris und watschelte mit hervorgestrecktem Bauch herum.
    »Quatschkopf! Du wirst wohl nie erwachsen. Du solltest dir auch endlich eine Frau

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