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Sinuhe, Sohn der Sykomore 1

Sinuhe, Sohn der Sykomore 1

Titel: Sinuhe, Sohn der Sykomore 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathrin Brueckmann
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Vermögen beschlagnahmte, lebte er seither bescheiden. Das Gold war ihm trotzdem nützlich, verschaffte es doch ihm Helfer und Verbündete.
    Heute war Schatzmeister Amunnacht aus der neuen Stadt eingetroffen. Als er Ptahhotep vom Fortschritt der Bauarbeiten berichtete, knirschte der mit den Zähnen. »Verdammt! Itji-Taui wächst und blüht. Wofür habe ich die Wüstennomaden eigentlich bezahlt?« Aufgebracht stampfte er durch den Raum.
    »Seit Soldaten die Steinlieferungen bewachen, trauen die elenden Ziegenfresser sich nicht mehr, die Karawanen zu überfallen. Wir müssen uns etwas anderes einfallen lassen, um Amenemhet endlich zu stürzen.«
    Ptahhotep rollte angewidert die Augen: »Ich kann die verdammten Ausreden nicht mehr hören!« Mit verstellter Stimme winselte er: »Der Aufstand wurde niedergeschlagen, Herr. Die Truppen seiner Majestät haben uns niedergewalzt, Herr. Gib uns mehr Gold, dann werden wir die Gaue Unterägyptens in deine Hände legen, Erhabener …« Er schnaubte. Dann donnerte er: »Gold, Gold, Gold! Ich möchte wissen, wie viel davon an ihren schmierigen Fingern kleben bleibt, bevor es uns hilft! Diebsgesindel, Pack.« Er krallte sich in Amunnachts Halskragen. »Wann lieferst du endlich Erfolge?«
    Entrüstet wand sich der Schatzmeister aus dem Griff des Mannes. »Ich tue wirklich mein Bestes! Der verfluchte Amenemhet – er möge sterben, schwach und krank sein – hat überall seine Spitzel. Zu viele unserer Ränke sind aufgeflogen, bevor die Frucht des Aufruhrs reif war. Hätten wir es auch nur ein einziges Mal vermocht, Unruhen in jedem unterägyptischen Gau gleichzeitig zu provozieren, hätte die Armee nicht mehr ausgereicht. Und bumm«, knallte er mit der Faust auf den Tisch, »Amenemhet wäre von uns zerquetscht worden!«
    »Wenigstens warst du vorsichtig und hast über so viele Mittelsmänner gearbeitet, dass uns bislang niemand eine Beteiligung nachweisen konnte«, sinnierte Ptahhotep. »Und dennoch … Ein neuer Plan muss her. Ich kann nicht auf ewig jede diebische Hand in Unterägypten vergolden.«
    »Wenn es uns nur gelänge, Amenemhet zu töten wie damals Mentuhotep!«
    »Du weißt, dass der Emporkömmling sich viel zu gut bewachen lässt. Nur seine Vertrauten dürfen ihm nahekommen, und sein Essen wird vorgekostet.« Ptahhotep dachte eine Weile angestrengt nach.
    »Ich komme ihm nahe – ein Messer aus dem Hinterhalt …«, schlug Amunnacht vage vor, doch der ehemalige Gaufürst wischte den Vorschlag mit einer raschen Geste beiseite.
    »Was stellst du dir vor, wie du danach ungesehen davonkommen willst? Und glaubst du allen Ernstes, man wird mir, dem neuen Pharao, erlauben, dich als Wesir zu ernennen, wenn du als Täter geschnappt worden bist? Nein, wir müssen einen anderen Attentäter finden, einen, dem unser Pharao vertraut, sonst kann ich nie zum Herrn der Beiden Länder aufsteigen – und du nicht zum Wesir.«
    »Den Gedanken hatte ich auch schon, doch alle, die infrage kommen, sind absolut unbestechlich – leider«, wandte Amunnacht ein.
    Ptahhotep fletschte die Zähne. Dann fragte er brüsk: »Was macht unser Freund Meketre? Ist alles bereit?«
    Amunnacht runzelte die Stirn: »Ich weiß wirklich nicht, ob er dem gewachsen ist. Ich habe Angst, dass der Dummkopf noch alles verrät. Aber wir brauchen ihn wohl – leider. Er hat Anuket immerhin mit viel Wein für unsere Sache interessieren können. Aber das fette Weib wird gierig. Sie fordert einen erheblichen Batzen Gold, damit sie uns die kleine Prinzessin aushändigt.«
    Der frühere Gaufürst machte eine Geste des Überdrusses. »Schon wieder Gold! Was glaubt sie eigentlich, wer sie ist? Das kommt gar nicht infrage. Außerdem … Wer viel trinkt, dem sitzt die Zunge auch allzu locker. Nein, die Frau weiß schon jetzt zu viel und ist ein Risiko für uns. Dann muss Meketre sich um sie kümmern. Veranlasse das! Wir müssen Meritamun in unseren Händen haben, wenn der Streich gelingen soll.«
     
    * * *
    Unweit des Palastes von Itji-Taui entstand das prächtige neue Haus von Ipi, Wesir von Ober- und Unterägypten. Der Bau war so gut wie fertig, die Maler arbeiteten bereits an den Dekorationen im Innern. Aufmerksam betrachteten die beiden jungen Männer das Kommen und Gehen auf der Baustelle. Dann hatten sie genug gesehen. Das würde ihre Väter interessieren.
    »Lass uns gleich zu deinem Vater gehen und unsere Belohnung abholen«, jubelte Pepi.
    »Halt, warte. Ich habe eine bessere Idee. Beobachtungen sind gut, aber

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