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Sir Rogers himmlischer Kreuzzug

Sir Rogers himmlischer Kreuzzug

Titel: Sir Rogers himmlischer Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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auf. „Wann werden wir eintreffen?“ frage er.
    „In zehn Tagen“, informierte uns Branithar. „Es liegt nicht an den Entfernungen zwischen den Sternen, so groß sie auch sind, daß wir eure Welt erst so spät erreicht haben, denn wir haben uns seit drei Jahrhunderten ausgedehnt. Es liegt an der schieren Zahl der Sonnen.“
    „Mhm. Wenn wir eintreffen, steht uns dieses schöne Schiff zur Verfügung, mit seinen Bombarden und den Handwaffen. Die Wersgorix könnten unseren Besuch bedauern!“
    Ich übersetzte das für Branithar, worauf dieser antwortete: „Ich rate euch aufrichtig, euch sofort zu ergeben. Zugegeben, diese Feuerstrahler, die wir haben, können einen Mann töten oder eine Stadt in Schutt und Asche legen. Aber ihr werdet sie nicht benutzen können, weil wir Schirme aus schierer Energie haben, die jeden Strahl dieser Art aufhalten. Das Schiff ist nicht so geschützt, da die Generatoren eines Kraftfeldes dafür zu schwer sind. So können die Kanonen der Festung nach oben schießen und euch zerstören.“
    Als Sir Roger das hörte, meinte er nur: „Nun, wir haben zehn Tage Zeit, um darüber nachzudenken. Wir wollen das geheimhalten. Niemand kann aus dem Schiff heraussehen, außer von diesem Ort aus. Ich werde mir irgendeine Geschichte einfallen lassen, die die Leute nicht zu sehr beunruhigt.“
    Er ging hinaus, und sein Umhang flatterte hinter ihm wie mächtige Schwingen.

 
4
     
    Ich war der letzte unserer Truppe, und vieles war geschehen, woran ich keinen Anteil gehabt hatte. Und doch will ich es so ausführlich wie möglich niederschreiben, und an den Stellen, wo mein Wissen lückenhaft ist, Vermutungen einsetzen. Die Kaplane hörten viel bei der Beichte und gaben sich alle Mühe, falsche Eindrücke richtigzustellen, ohne das Beichtgeheimnis zu verletzen.
    Ich glaube deshalb, daß Sir Roger Catherine, seine Lady, beiseite nahm und ihr sagte, wie die Dinge standen. Er hatte sich von ihr Ruhe und Mut erhofft, aber sie zürnte.
    „Fluch über den Tag, an dem ich Euch heiratete!“ schrie sie. Ihr liebliches Gesicht wurde zuerst rot, dann weiß, und sie stampfte mit dem kleinen Fuß auf das stählerne Deck. „Schlimm genug, daß Eure Tollpatschigkeit mich vor dem König und dem ganzen Hofe demütigt und mich dazu verdammt, mein Leben in dieser Bärenhöhle zu fristen, das Ihr ein Schloß nennt. Jetzt setzt Ihr das Leben und die Seele meiner Kinder Gefahren aus!“
    „Aber Liebste“, stammelte er. „Ich konnte nicht wissen …“
    „Nein, Ihr wart zu dumm! Nicht genug damit, auf Raub und Hurerei nach Frankreich zu ziehen, Ihr mußtet es ja in diesem Sarg der Lüfte tun. Eure Arroganz sagte Euch, daß der Dämon solche Angst vor Euch hätte, daß er ein gehorsamer Sklave sein würde. Heilige Maria, hab Mitleid mit uns Frauen!“
    Sie wirbelte herum, schluchzte und rannte davon.
    Sir Roger starrte ihr nach, bis sie hinter der nächsten Biegung des langen Korridors verschwunden war.
    Dann machte er sich schweren Herzens auf, seine Soldaten zu besuchen.
    Er fand sie in dem achtern liegenden Laderaum, wo sie ihre Abendmahlzeit kochten. Die Luft blieb trotz aller Feuer, die wir entzündeten, süß. Branithar erklärte mir, das Schiff enthielte ein System zur Erneuerung der lebenswichtigen Geister der Atmosphäre. Es ging mir etwas auf die Nerven, daß die Wände stets leuchteten, so daß man den Tag nicht von der Nacht unterscheiden konnte. Aber die gemeinen Soldaten saßen herum, stemmten Bierkrüge, schnitten auf, würfelten und knackten Flöhe, eine wilde, gottlose Mannschaft, die nichtsdestoweniger ihren Herrn mit echter Zuneigung bejubelte.
    Sir Roger gab Red John Hameward ein Zeichen, dessen mächtige Gestalt jetzt in einer kleinen Kammer zu ihm trat. „Nun, Sire“, bemerkte er, „der Weg nach Frankreich scheint doch ziemlich lang zu sein.“
    „Die Pläne sind, äh, geändert worden“, erklärte Sir Roger vorsichtig.
    „Anscheinend gibt es in der Heimat dieses Schiffes seltene Beute zu machen. Damit könnten wir eine Armee ausrüsten, die groß genug wäre, unsere Eroberungen nicht nur einzunehmen, sondern auch zu behalten und zu besiedeln.“
    Red John rülpste und kratzte sich unter der Weste. „Wenn wir nur nicht auf mehr stoßen, als wir bewältigen können, Sire.“
    „Ich glaube nicht. Aber Ihr müßt Eure Männer auf diesen neuen Plan vorbereiten und ihre Angst besänftigen, falls sie welche haben.“
    „Das wird nicht leicht sein, Sire.“
    „Warum nicht? Ich sagte doch, es

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