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Siren of the Seas 01 - Meer der Sehnsucht

Siren of the Seas 01 - Meer der Sehnsucht

Titel: Siren of the Seas 01 - Meer der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
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rund um den Thron nahm sie nichts wahr. Sie hatte nicht einmal bemerkt, dass Silas Fenwick den Saal wutentbrannt verlassen und Edwina mit ihrer Mutter allein zurückgelassen hatte.
    Ambrosias Gedanken drehten sich unablässig um Riordan, der sich ein weiteres Mal auf gefährlichen Wegen befand.
    Er konnte sogar bereits tot sein, und dann hätte sie nie mehr die Möglichkeit, ihm all die Dinge zu gestehen, die sie in ihrem Herzen bewegte.
    Tot. Ambrosia schüttelte diesen schrecklichen Gedanken ab. Nein, nein! Er war nicht tot.
    Sie wüsste es, denn das hätte sie irgendwie gespürt. Sie würde hier nicht so ruhig sitzen können, wenn Riordan Spencer tot wäre. Ihr eigenes Herz würde dann ebenfalls aufhören zu schlagen. Dessen war sie gewiss.
    Ambrosia schreckte auf, als um sie herum plötzlich alle auf den Beinen waren. Es gab Verbeugungen und Hofknickse, während der König den Saal verließ.
    „Komm jetzt, Ambrosia." Geoffrey Lambert bot ihr den Arm.
    „Wohin, Großvater?"
    Er lächelte. „Aber, mein liebes Kind, wo warst du denn die ganze Zeit? Der König hat uns eingeladen, ihm in seinen Privatgemächern Gesellschaft zu leisten. Er erweist uns die aller-höchste Ehre, die es für uns überhaupt geben kann: Wir werden mit dem König von England zu Abend speisen."
    Ambrosia sah, dass ihre Schwestern aufgeregt miteinander flüsterten und die beiden älteren Damen vor Freude strahlten.
    Und dann kam ihr ein Gedanke: Vielleicht würde Riordan zurückkehren und ebenfalls an dem Essen teilnehmen. Und wenn nicht, böte sich ihr vielleicht die Gelegenheit, den König dazu zu überreden, ihr Riordans Aufenthaltsort zu verraten.
    Ja, so wollte sie es angehen. Vorausgesetzt, sie konnte ihrer Stimme vertrauen, wenn sie den König ansprach. Sie würde es wagen, ihn zu fragen. Das war sie ihrem traurigen, einsamen Herzen schuldig.

19. KAPITEL
    Ambrosia setzte ihr strahlendstes Lächeln auf und folgte dem livrierten Bediensteten, der die Gesellschaft in einen abgelege nen Raum führte. Dort flackerte ein Feuer in einem schmiedeeisernen Herd. Um diesen herum standen im Kreis hochlehnige Stühle und kleine Tische.
    Es wurden Tee und Ale gereicht sowie kleine Gebäckstücke und verschiedene Käsesorten.
    Nach und nach traten andere Gäste ein, vornehme Lords mit ihrer jeweiligen Damenbegleitung, ein Franzose und ein Spanier, die mühelos in der Unterhaltung vom Englischen in ihre Muttersprachen wechselten. Ein Kardinal war anwesend mit einem Gehilfen sowie mehrere Mitglieder des Thronrats.
    Sie alle ließen es sich nicht nehmen, Geoffrey Lambert und seine Familie zum erfolgreichen Ende ihres aufregenden Abenteuers zu beglückwünschen.
    Jedes Mal, wenn die Tür geöffnet wurde, wandte Ambrosia erwartungsvoll den Kopf. Und jedes Mal wurde sie enttäuscht, wenn sie wieder nur ein fremdes Gesicht erblickte. Ihre Enttäuschung wuchs und drohte sie zu überwältigen.
    Newton, dem ihre Verfassung nicht entging, beugte sich dicht zu ihr herüber. „Mach dir keine Sorgen, Mädchen. Er wird kommen."
    Sie lächelte kläglich, wobei ihre Lippen ein wenig bebten. „Der König sagte, er habe Riordan auf eine gefährliche Mission geschickt."
    „Nun, das dürfte weder die erste noch die letzte sein", gab Newton ruhig und gelassen zurück und tätschelte ihre Hand.
    „Aber ich ertrage es nicht, mich stets so um ihn sorgen zu müssen, Newton."
    „Auch das gehört zur Liebe, Kleines", meinte der Alte. „Sich sorgen und sich Fragen stellen."
    Schlagartig wurde Ambrosia klar, dass Newton über etwas sprach, das er aus eigener Erfahrung gut kannte. „Wer war sie, Newt?" fragte sie.
    Nach kurzem Zögern erklärte er: „Sie war ein walisisches Mädchen, das hübscheste Mädel, das mir je unter die Augen gekommen ist, so süß und unschuldig. Die Männer in ihrer Familie waren Fischer."
    „Warum hast du sie nicht geheiratet?"
    „Sie wollte, dass ich die Seefahrt aufgebe, denn sie meinte, die ständige Sorge um mich nicht aushalten zu können. Sie flehte mich an, es ihrer Familie gleichzutun, doch dazu konnte ich mich nicht überwinden."
    „Und so habt ihr euch getrennt?"
    „Ja, mein Schiff sollte wenig später ablegen. Und ich war nicht bereit, es ohne mich abfahren zu lassen."
    „Und? Hast du sie je wieder gesehen?"
    „Ein einziges Mal." Newton wandte den Kopf zur Seite, so dass Ambrosia seinen Gesichtsausdruck nicht sehen konnte. „Jene Reise war die, auf welcher ich das unglückliche Zusammentreffen mit dem Hai hatte und mein Bein

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