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Siren of the Seas 01 - Meer der Sehnsucht

Siren of the Seas 01 - Meer der Sehnsucht

Titel: Siren of the Seas 01 - Meer der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
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der reinen und klaren Luft, wie sie sonst nur auf dem Lande zu finden war.
    „So viele", flüsterte Darcy überwältigt vor sich hin und tastete nach Ambrosias Hand.
    „Ja, wer sie wohl alle sein mögen? Großvater, weißt du es?"
    In der Tat waren alle Gänge und Säle im Erdgeschoss des Palastes gefüllt mit Menschen unterschiedlichster Art.
    „Die Leute sind hier, weil sie ein Anliegen vorbringen möchten. Weil sie den König auf irgendein Unrecht aufmerksam machen wollen. Doch die meisten, so vermute ich, sind einfach gekommen, um einen Blick auf unseren Monarchen zu erhaschen und um selber gesehen zu werden."
    „Du meinst, die Menschen stehen den ganzen Tag einfach nur so herum, weil sie etwas sehen und gleichzeitig gesehen werden wollen?" erkundigte sich Darcy ungläubig.
    Geoffrey Lambert lächelte nachsichtig. „Ja, ich denke schon. Zumindest immer dann, wenn der König hier Ho f hält. Und ich
    bin ziemlich sicher, dass wir selber auch nichts anderes tun werden."
    Kaum hatte er zu Ende gesprochen, erklang hinter ihm ein spitzer Schrei.
    „Wie, um alles in der Welt, seid ihr denn hier hereingekommen?" Edwina Cannon und ihre Mutter eilten hinzu. Beide waren offenkundig nicht erbaut, ihre Nachbarn aus Cornwall an diesem großartigen, erhabenen Ort zu treffen.
    Bevor irgendjemand antworten konnte, drehte sie sich zu Silas Fenwick um, der ganz in ihrer Nähe stand und in gedämpftem Tonfall mit einigen sehr wichtig aussehenden Herren sprach. „Silas, komm schnell. Schau nur, wer hier ist!"
    Als Silas die Lamberts entdeckte, wurden seine Augen vor Überraschung unnatürlich groß.
    Doch er hatte sich sogleich wieder unter Kontrolle und trat hinzu. „Wie wurde aus Ihrem Segelausflug eine Reise nach London?" erkundigte er sich beiläufig, doch seine Augen blickten eiskalt.
    „Ach, wir hatten eine so herrliche Zeit auf See, dass es eine Schande gewesen wäre, nach Hause zurückzukehren, ohne London gesehen zu haben. Und kaum waren wir hier, wurden wir auch schon zum König bestellt." Geoffrey lächelte fein.
    Edwina schnitt ein Gesicht. „Aber, Silas, du hast doch gesagt, nur die Leute, die einen Titel haben, dürften die Gesellschaft des Königs genießen."
    „Ja, ja." Er tätschelte beruhigend ihre Hand, sah dabei jedoch unverwandt Ambrosia an, die neben ihrem Großvater stand.
    „Und es stimmt, was ich gesagt habe", erklärte er. „Außer in ganz besonderen Fällen." Nun wandte er sich an Geoffrey. „Vielleicht sind Sie in Schwierigkeiten, Captain Lambert. Sie sagten, sie seien bestellt worden?"
    Als der alte Mann nickte, überzog ein strahlendes Lächeln Silas' soeben noch starren Gesichtszüge. „Der König genießt es über alle Maßen, seine Feinde öffe ntlich zu demütigen.
    Das ist immer wieder ein lohnendes Schauspiel."
    Voller Genugtuung sah er, dass seine Worte die gewünschte Wirkung zeigten. Ambrosia umklammerte den Ellbogen ihres Großvaters, und ihre Schwestern rückten dichter zusammen.
    Und die beiden ältlichen Hausangestellten sahen aus, als wollten sie jeden Moment in Ohnmacht fallen.
    „Ich verfüge über erheblichen Einfluss bei Charles", erklärte Silas in seiner überheblichen Art. „Sollte er sich tatsächlich beleidigt und angegriffen fühlen, gelingt es mir vielleicht, ihn zu einem etwas milderen Urteil zu bewegen. Seine Rechtsprechung ist außerordentlich gefürchtet." Damit bot Silas den Damen Cannon je einen Arm. „Wir müssen gehen, Ladies.
    Als Ehrengäste des Königs haben wir Plätze oben auf der Galerie."
    Im Fortgehen drehte sich Edwina noch einmal um, lachte triumphierend auf und warf in einer überheblichen Geste den Kopf in den Nacken.

    „Ich würde dieser miesen kleinen Ratte am liebsten den Hals umdrehen", stieß Ambrosia halblaut hervor.
    „Du musst endlich damit aufhören", ermahnte Winifred Mellon sie im Flüsterton. „Ich habe dich dazu erzogen, deine Zunge zu hüten und dich stets wie eine Dame zu benehmen."
    „Ja, Winnie. Das stimmt. Aber ich habe auch von dir gelernt, dass man aus einem Dorn keine Rose machen kann." Ambrosia griff erneut nach Geoffreys Arm. „Bitte, Großvater, können wir Hampton nicht schnell wieder verlassen, bevor wir zwecks öffentlicher Demütigung vor den König zitiert werden?"
    „Nein, meine Kleine", entgegnete der alte Herr würdevoll. „Wir werden diesen Leuten hier schlicht und einfach zeigen, dass die Lamberts mit allem, was das Schicksal ihnen zuteilt, umzugehen wissen. Selbst unserem geliebten König. Und nun

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