Sirup: Roman (German Edition)
was eingefallen ist.«
»Sinnlos«, sagt Jerry und legt auf.
endspurt
Ich gehe schnell einen Kaffee holen, bevor ich California anrufe. Unterwegs laufe ich fast Winona Ryder über den Haufen. Weil ich ein Winona-Fan bin, nehme ich mir einen Augenblick Zeit und glotze sie an. Sie gewährt mir einen flüchtigen Blick und eilt dann mit ihrem schuppenstarrenden Schwanz in der Hand an mir vorbei. Echt ein schöner Moment.
Ich glotze ihr noch ein, zwei Sekunden verdattert nach, und plötzlich sehe ich neben mir einen riesigen Scheinwerfer, der mich fast erschlägt. »Sorry, Kumpel«, sagt der Bursche, der das Ding an mir vorbeischleppt, und ich springe zur Seite. Um mich herum überall Leute, die voll ranklotzen. Kline hat nämlich eine feurige Rede gehalten, während ich am Telefon war. Zwar hab ich weiterhin gewisse Zweifel, ob wir es schaffen, doch das Team tut jedenfalls alles, damit es noch klappt.
Ich besorg einen Kaffee für mich und einen für 6, die am Set direkt hinter Kline steht. »Hier.«
Sie sieht mich an, nimmt den Kaffee und schaut dann gleich wieder auf das Motiv. Kline dreht gerade den Endkampf zwischen Winona und Tom. Auf dem Boden liegen absurde mechanische Gerätschaften herum, aus den Wänden und einigen ramponierten Coke-Automaten quillt außerirdischer Glibber hervor. »Danke.«
»Und – wie läuft’s?«
6 denkt kurz nach. »Läuft echt gut.«
»Gut genug?«
»Keinen Schimmer«, sagt sie. »Jedenfalls wird es verdammt eng.«
california
»California – wundervolles Mädchen.« Ich hab das Mädchen noch nicht mal gesehen, trotzdem muß ich unbedingt mit ihr flirten. Wahrscheinlich der Name. »Wie geht’s denn so?«
»Hier ist der Teufel los«, sagt sie. »Sie können sich nicht vorstellen, wie man die Bullen bearbeiten muß, damit sie für ’n paar Stunden ein paar Straßen absperren.«
»Ich hab noch ’n Haufen weiterer Arbeit für Sie«, sage ich. »Okay?«
»Oh, Scat .«
»Zum Dank«, sage ich großzügig, »wird es mir eine Ehre sein, Sie persönlich mit Tom Cruise bekannt zu machen.«
»Hey«, sagt California strahlend. »Abgemacht. Ist doch im-mer wieder toll, einen Star persönlich kennenzulernen.«
Ich bin wie vom Blitz getroffen. »Oh, verdammt.«
gwyneth muß dran glauben
»Scat«, sagt Gwyneth und legt ihr Drehbuch beiseite. Der Maskenbildner macht sich gerade an ihren Augen zu schaffen, und in dem Licht eines ganzen Dutzends Glühbirnen erscheint sie fast wie ein Engel. »Ich bin ziemlich beschäftigt. Hat das nicht bis später Zeit?«
»Gwyneth«, sage ich ernst. »Ich möchte Sie um einen Riesengefallen bitten. Wird Ihnen bestimmt total gegen den Strich gehen.«
»Klingt verlockend«, sagt Gwyneth.
»Aber ich brauche unbedingt Ihre Hilfe – sonst bin ich aufgeschmissen.«
»Oh-oh«, sagt Gwyneth, während der Maskenbildner ihr die Lippen nachzieht. »Und was hab ich davon, wenn ich Ihnen diesen Riesengefallen erweise?« Der Maskenbildner beäugt sie skeptisch.
»Na ja…« Mir fällt ein, daß ich über diese Frage besser früher hätte nachdenken sollen. Ich laß mich auf den Stuhl neben ihr fallen. »Sie müssen zugeben, daß Ihre Rolle wesentlich interessanter geworden ist, seit 6 und ich sie ein bißchen aufgemöbelt haben. Gute weibliche Rollen liegen ja nicht gerade auf der Straße…«
Sie beäugt mich mißtrauisch. »Das haben Sie doch nicht für mich getan.«
»Na ja – richtig. Aber…«
»Tut mir leid«, sagt sie und schnappt sich wieder das Drehbuch.
»Oh«, sag ich. »Dann sind Sie an guten Rollen also nicht interessiert. Vielleicht ruf ich dann beim nächsten Mal Julia Roberts an, wenn ich ’ne weibliche Hauptrolle zu vergeben habe…«
»Wer weiß, ob Sie überhaupt je wieder einen Film machen?«
»Richtig«, gebe ich zu. »Aber andererseits…«
Gwyneth schaut mich lange an. Schließlich seufzt sie. »Was wollen Sie von mir?«
visuality [2]
»Scat«, sagt Jerry müde. »Ich komme hier mit der Arbeit nicht weiter, wenn Sie mich ständig unterbrechen.«
»Jerry, ich möchte Ihnen was anbieten.«
»Können Sie sich sparen. Ich hab doch schon…«
»Sie wollen heute abend Ihre Kumpels nicht hängenlassen, richtig? Unbedingt Warlords spielen?«
»Genau das.«
»Schön«, sage ich. »Zufällig ist Gwyneth Paltrow auch ein Warlords-Fan.«
Schweigen. »Tatsächlich?«
»Klar doch. Ich hab ihr unsere kleine Situation geschildert, und sie sagt, sie würde gerne mitspielen. Natürlich nur, wenn es Ihnen recht ist.«
Eine lange
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