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Sirup: Roman (German Edition)

Sirup: Roman (German Edition)

Titel: Sirup: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Barry
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wünsche ich mir das so sehr, daß es fast wahr ist.
    »Hallo«, sage ich fröhlich. Ich will gerade weiterreden, als ich 6s Atem in meinem Ohr vernehme. Mein Gott, wie absolut erotisch. Ich bleibe einfach in der Küche stehen und schließe die Augen.
    Schließlich sagt 6: »Ja?«
    »Oh«, sage ich, allmählich wieder Herr meiner selbst. »Ich möchte nur wissen, wie es mit Fukk steht. Steigt die Sache am Freitag?«
    »Ja«, sagt 6. Sie klingt, als ob sie bemüht ist, eine leichte Verunsicherung zu überspielen. »Mein Team hat sich heute morgen an die Arbeit gemacht, und keiner von uns geht heute abend nach Hause, bevor wir mit der Sache durch sind.«
    »Fabelhaft!« sage ich. »Kann ich irgendwie behilflich sein?«
    »Nein«, sagt sie. »Sie werden erst bei der Präsentation in Erscheinung treten. Am Freitag.«
    »Also gut.«
    6 wartet.
    »Na ja, das wär’s dann wohl«, sage ich.
    »Gut.«
    »Sei du das heilige Gefäß meines Stammhalters, göttliche Frau«, sage ich, obwohl sie schon aufgelegt hat.
    scat erkennt die nackte wahrheit

    Auf KCOP bringen sie einen Elvis-Nachtfilm, und da ich nichts Besseres zu tun habe, hau ich mich noch vor die Glotze. Als Elvis gerade ein paar Raufbolde in die Schranken weist, kommt Sneaky Pete nach Hause. Er trägt einen schnieken schwarzen Anzug und riecht nach After-shave und Zigaretten.
    »Hallo«, sage ich. »Ich hab tatsächlich deine 6 getroffen.«
    Sneaky Pete öffnet den Kühlschrank und inspiziert den Inhalt.
    »Sie war ganz begeistert von meiner Idee. Hat sofort ’n paar Leute darauf angesetzt.« Ich sehe auf die Uhr. »Eigentlich müßten sie noch an der Sache arbeiten. Wollen heute erst nach Hause gehen, wenn sie fertig sind.« Ich strecke mich, so lässig es geht. »In ein paar Tagen präsentieren wir das Konzept dem Vorstand.«
    Ich riskiere einen Blick auf Sneaky Pete, um zu sehen, ob er beeindruckt ist. Er starrt mich an.
    »Was?« sage ich. »Was ist los?« Der unsichtbare Blick hinter seiner Sonnenbrille macht mich plötzlich unsicher. »Bist du überrascht, daß 6 die Idee gut findet? So gut, daß sie noch am selben Tag ein ganzes Team auf das Projekt ansetzt? Obwohl…?« Ich zögere. »Obwohl die Vorstandssitzung doch erst am Freitag ist…«
    Sneaky Pete schüttelt langsam, fast traurig den Kopf.
    »Oh, Scheiße «, sage ich.
    scat macht ernst

    »Tut mir leid«, sagt die Empfangsdame, »aber Ms. 6 ist unabkömmlich.«
    »Wo ist das Vorstandszimmer?« erkundige ich mich aggressiv. Ich bin so aggressiv, daß ich selbst einen Schrecken bekomme und einen Schritt zurücktrete. Es ist sieben Uhr früh, und ich bin nicht daran gewöhnt, um diese Tageszeit aktiv zu sein.
    »Was?«
    »Das Vorstandszimmer«, sage ich ungeduldig. »Ich weiß, daß sie hier ist. Wo ist sie?«
    Die Empfangsdame sitzt einen Augenblick mit offenem Mund da. Kein besonders attraktiver Anblick, vielleicht würde ich ihr das sogar schonend beibiegen, wenn ich nicht so geladen wäre. »Sie können doch nicht einfach in eine Vorstandssitzung reinplatzen«, flüstert sie mit schreckgeweiteten Augen.
    »Verdammt noch mal«, schreie ich, weil es mir gerade passend erscheint. »Das hier ist verdammt wichtig!«
    Sie setzt sich endlich in Bewegung. Ohne sich nach mir umzublicken, trippelt sie einen eichenholzgetäfelten Gang hinunter. Ich habe ein ungutes Gefühl, als mir einfällt, daß sie sich vielleicht nur in die Toilette flüchten will, doch dann bleibt sie vor einer riesigen Doppeltür stehen. Echt gigantisch. Wahnsinnig beeindruckend. Eine Tür, bei der man ständig darauf wartet, daß irgendein Riese sie aufreißt und ganz laut »Buuuh« brüllt. So eine Tür würde ich mir auch zulegen, wenn ich mit Millionen Dollar herumspielen könnte, die anderen Leuten gehören.
    Hinter dieser Tür, da bin ich mir ganz sicher, ist 6 gerade damit beschäftigt, mich zu betrügen.
    Ich atme tief ein.
    hinter dem spiegel

    Ich reiße die Tür auf und stürme mit großen Schritten in den Raum, als ob ich genau wüßte, was ich tue. Das Vorstandszimmer ist so geräumig, daß ich kurz denke, daß ich versehentlich ins Freie geraten bin. In der Mitte der Halle steht ein riesiger Eichentisch, um den sich ein Dutzend imposante Männer versammelt haben. Ich kapier sofort, daß Übergewichtigkeit hier keine bloße Modeerscheinung, sondern echte Tradition ist, denn von etlichen Porträts an der Wand blicken längst verblichene Vorstände dem Besucher wohlbeleibt entgegen. Eine Ansammlung reizbarer Nikoläuse mit

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