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Sirup: Roman (German Edition)

Sirup: Roman (German Edition)

Titel: Sirup: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Barry
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kennst…«
    »Nein«, sagt Tina. »Das heißt, klar – ich mach es für euch.«
    Ich sehe zuerst 6 an, die nur die Decke anstarrt, und dann wieder Tina. »Soll das heißen, daß du selbst unser Filmchen drehen willst? Wo willst du denn das Team hernehmen?«
    »Ein Team hab ich schon«, sagt Tina. »Für meinen Film – meinen Abschlußfilm.«
    »Scheiße«, sage ich total geplättet.
    »Ich hab auch ’ne Kamera«, schiebt Tina dann freundlicherweise noch nach.
    kunst und quatsch

    Tina macht es sich mit »Diet Life« auf dem Sofa bequem, und wie auf Kommando steht Kevin auf und verschwindet im Schlafzimmer.
    »Junge«, sage ich. »Ziemlich launisch, der Knabe, was?«
    Tina reagiert nicht, und ich kapier, daß sie sich schon voll in das Drehbuch reingearbeitet hat. Sie macht sich mit einem kleinen Rotstift Notizen am Rand und scheint so genau zu wissen, was sie tut, daß neue Hoffnung mich beflügelt.
    Gegen neun ist sie fertig, und bei einer Pizza diskutieren wir darüber, welche Szenen wir verfilmen wollen. Besonders angetan ist Tina von einer Stelle, in der die Hauptfigur allein auf einem Sofa sitzt und mit ihrem Haar spielt. Wirklich anrührend! Trotzdem setzen 6 und ich uns für zwei humoristische Szenen ein.
    »Zu explizit «, sagt Tina und rümpft die Nase.
    »Tina«, sage ich behutsam, »wir treten gegen einen ganzen Raum voller Führungskräfte an. Denen sind die künstlerischen Subtilitäten deiner Arbeit ziemlich schnuppe.«
    Tina schnaubt verächtlich. »Als ob es mich interessiert, was die denken. Wenn sie keine Ahnung…«
    »Tina, aber für uns ist es wichtig. Deshalb machen wir den Film doch.«
    Tina schaut abwechselnd 6 und mich an.
    6 sagt: »Tina, bitte.«
    Tina stößt einen Seufzer aus. »Okay, also gut. Aber meinen Namen geb ich für so was nicht her.«
    wo scat und 6 zusammen schlafen

    Tina fängt mit den Dreharbeiten morgen früh um zehn an. Ist zwar nicht optimal, aber weit besser als gar keinen Dreh. Wir verabreden, daß wir bis zwölf Uhr drehen, bis zwei Uhr schneiden und pünktlich um drei zur Vorstandssitzung bei Coke aufkreuzen. Wir segnen diesen Plan einvernehmlich ab und schweigen uns darüber aus, wie komplett idiotisch diese Terminplanung ist.
    »Gut, dann sehen wir uns also morgen früh«, sagt Tina.
    »Und wo schlafe ich?« fragt 6.
    Tina erstarrt. Dann sagt sie gedehnt: »Du mußt hier draußen schlafen.«
    6 läßt sich mit ihrer Antwort ein bißchen Zeit, dann preßt sie zwischen den Zähnen hervor: »Aber du hast doch zwei Schlafzimmer.«
    »Stimmt, aber in einem davon schläft Kevin .«
    »Tina«, sagt 6 unter Aufbietung all ihrer Selbstbeherrschung, »du schläfst doch mit ihm zusammen .«
    »Aber nicht heute nacht«, sagt Tina. Damit auch Kevin sie versteht, fügt sie noch lauter hinzu. »Nicht, solange er so mies drauf ist.«
    6 atmet tief durch. »Tina…«
    »Jetzt stell dich nicht so an. Scat ist voll okay. Ihr könnt es euch ja auf dem Sofa bequem machen.«
    »Na klar«, beeile ich mich zu sagen.
    »Ich mache es mir mit Scat nirgends bequem«, sagt 6 nachdrücklich.
    »Wir können ja Kopf bei Fuß liegen, versuche ich zu vermitteln. 6 dreht sich um und glüht mich wütend an.
    »Paßt mal auf. Ihr seid doch beide nicht auf den Kopf gefallen«, sagt Tina. »Ich bin echt müde, und ich muß morgen einen Film drehen. Ihr kommt schon zurecht.«
    »Tina…«, versucht 6 es noch mal, doch die hat die Tür schon hinter sich zugemacht. 6 kann ihren Blick von dem nackten Holz gar nicht wieder abwenden.
    »Ich bin Nichtschnarcher«, verkünde ich stolz.
    »Ich schlaf auf dem Sofa«, sagt 6 und bewegt sich schon mal in die richtige Richtung, um ihr Revier in Besitz zu nehmen. »Du kannst ja irgendwo auf dem Boden pennen.«
    »Aber es gibt nur eine Decke«, gebe ich zu bedenken.
    »Ja und?« sagt sie aggressiv.
    »6«, sage ich geduldig. »Laß uns doch mal vernünftig sein. Oder möchtest du dich vielleicht heute nacht erkälten?«
    »Scat, ich hoffe, ich drücke mich klar aus«, sagt 6. »Du wirst unter absolut gar keinen Umständen mit mir die Nacht auf diesem Sofa verbringen.«
    »Gut«, sage ich, »echt ’ne tolle Situation.« Langsam komme ich in Fahrt. »Weil ich nämlich unter absolut gar keinen Umständen ohne Decke schlafe.«
    »Gut«, sagt 6 und schießt mir aus ihren dunklen Augen ein paar Blitze zu, »dann schlaf ich halt auf dem Sofa und laß die Decke auf den Boden hängen. Du kannst dich ja neben das Sofa legen.«
    Ich will ihr schon eine total vernichtende

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