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Sisters of Misery

Titel: Sisters of Misery Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Kelley Hall
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Mauern der Anstalt tobte, schien etwas nachzulassen.
    Â»Und dann habe ich auf sie gewartet. Und als sie sich, nach Alkohol, Zigaretten und Gott weiß was sonst noch stinkend, durch den Keller ins Haus schlich, habe ich sie zur Rede gestellt. Sie hatte Geld bei sich, viel Geld. Ich hab sie gefragt, von wem sie es gestohlen hätte, aber sie hat sich einfach an mir
vorbeigeschoben und gesagt, dass mich das nichts anginge. Ich war so wütend, dass ich sie angeschrien habe. ›Antworte mir gefälligst!‹, habe ich gebrüllt. ›Das hier ist immer noch mein Haus!‹ Aber sie ist gar nicht darauf eingegangen, sondern hat nur gesagt, dass sie jetzt nur noch duschen, zu ihrer Mutter und schlafen wollte. Daraufhin habe ich ihr gesagt, dass sie jetzt nur eines zu wollen hätte, nämlich sofort von hier zu verschwinden. Und dass ich euch beide vor die Tür setzen würde, wenn sie sich weigerte.« Abigail hielt schwer atmend inne.
    Finn holte tief Luft, und als er Maddie fest an sich drückte, spürte sie, wie sein Herz raste. Erschüttert standen sie da und warteten angespannt darauf, wie die Geschichte weitergehen würde.
    Â»Cordelia fing an, mich zu beschimpfen. Sie sagte die widerlichsten Dinge zu mir, drohte, dass sie mich dafür bezahlen lassen würde, falls ich es wagen sollte, dich rauszuschmeißen, genauso wie sie die anderen bezahlen lassen würde. Ich habe ausgeholt und ihr eine heftige Ohrfeige gegeben. Und dann, ich weiß selbst nicht genau, dann muss irgendetwas in ihr explodiert sein. Sie hat sich wie ein wildes Tier auf mich gestürzt, und als ich sie an den Haaren nach hinten gerissen und von mir weggestoßen habe, ist sie gegen die Kellerwand gestolpert und zu Boden gerutscht. Ich hab ihr befohlen aufzustehen und verdammt noch mal endlich aus meinem Haus zu verschwinden. Erst da habe ich gesehen, dass sie an der Stirn blutete. Ich schwöre dir, Rebecca, dass mir nicht klar gewesen war, dass ich sie so hart gestoßen hatte. Das Blut lief in ihr Gesicht, es sah in dem schummrigen Kellerlicht ganz schwarz aus und roch nach alten Pennys. Und plötzlich rappelte sie sich vom Boden auf und spuckte mich an. Und da habe ich ihr die Wahrheit gesagt - die Wahrheit darüber, wer sie wirklich ist.«
    Â»Wie konntest du das nur tun?« Rebecca sah ihre Schwester
mit hoch erhobenem Kopf an, als wäre sie die Königin dieser zerfallenen Burg. Ihr Gesicht war tränenüberströmt, aber ihre Stimme klang vollkommen ruhig, beinahe gleichgültig. »Deswegen ist sie fort. Verstehst du denn nicht? Deswegen! Und jetzt hasst sie mich. Jetzt wird sie mich für immer hassen!«
    Fragend blickte Maddie in das erschöpfte Gesicht ihrer Mutter und fürchtete sich beinahe vor dem, was als Nächstes kommen würde. Abigail drehte sich zu ihr um und sagte mit unbewegter Miene: »Cordelia ist nicht deine Cousine, Maddie. Sie ist deine Halbschwester.«
    In diesem Moment verstand sie endlich den Grund für die Feindseligkeit zwischen ihrer Mutter und Rebecca. Ihr Vater hatte mit Rebecca eine Affäre gehabt. Als sie die Stadt als schwangere, ledige Frau verlassen hatte, hatten alle angenommen, dass Simon LeClaire der Vater sei. Und Simon hatte Cordelia wie sein eigenes Kind angenommen und aufgezogen.
    Cordelia und Maddie waren Schwestern.
    Â»Wo ist Cordelia, Mom?«, fragte Maddie schließlich.
    Abigail schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht. Ich weiß es wirklich nicht. Sie ist rasend vor Zorn aus dem Haus gelaufen, nachdem sie mich angeschrien hat, dass wir alle für das, was wir getan hätten, bitter bezahlen würden. Ich dachte, dass sie schon bald wieder vor der Tür stehen würde, dass sie uns nur einen Schrecken einjagen wollte, um uns für das zu bestrafen, was passiert ist. Ich habe es nie jemandem erzählt. Ich konnte nicht. Es hätte … ich wollte einfach nicht, dass …«
    Â»Cordelia war dir vollkommen egal, Mutter«, fiel Maddie ihr ins Wort. »Dich hat nur interessiert, dass niemand die Wahrheit herausfand. Die ganze Zeit über war es dir wichtiger, den Schein aufrechtzuerhalten, als deinen Teil dazu beizutragen, dass sie gefunden wird. Was bist du nur für ein Mensch? Wie konntest du nur so grausam sein? Wie … wie konntest du nur!?«

    Abigail zuckte zusammen, als hätten die Worte ihrer Tochter ihr körperliche Schmerzen zugefügt. Sie ließ den Kopf sinken und

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