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Sisters of Misery

Titel: Sisters of Misery Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Kelley Hall
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brach in Tränen aus. Es war das erste Mal, dass Maddie ihre Mutter weinen sah.
    Â»In all den Nächten, in denen ich mich aus diesem Gefängnis geschlichen habe, gesucht habe, beobachtet habe, gelauscht habe, mich in unserem Keller versteckt habe, um herauszufinden, wer mir Cordelia weggenommen hat - in all den Nächten hätte ich niemals für möglich gehalten, dass du diejenige warst, Abigail«, rief Rebecca und schüttelte fassungslos den Kopf. »Erst dachte ich, es wären diese Mädchen gewesen, also habe ich ihnen zur Warnung Runensteine vor die Tür gelegt. Dann glaubte ich, dass es etwas mit einem Jungen zu tun haben musste, und nahm Cordelias Liebesbriefe an mich, um vielleicht aus ihnen die Wahrheit zu erfahren. Ich habe sogar einen Eintrag in Maddies Tagebuch geschrieben, um ihr so viel Angst einzujagen, dass sie endlich damit herausrücken würde, was mit Cordelia passiert ist. All die Energie, die ich aufgebracht habe, meine ganzen sorgfältig geplanten Ausbrüche aus der Anstalt … alles nur, um am Ende herauszufinden, dass du es gewesen bist, Abigail.« Sie sah ihre Schwester ungläubig an. »Ich wusste, dass du mich für das hasst, was damals mit Malcolm passiert ist, aber ich hätte niemals geglaubt, dass du mich auf so grausame Weise bestrafen würdest. Dass du mir das Einzige, wofür ich auf dieser Welt lebe, wegnehmen würdest. Dass du dafür sorgen würdest, dass Cordelia mich für immer verlässt!«
    All die Fragen, die Maddie über die ganzen Monate gequält hatten - das rothaarige Mädchen im Keller, die verschwundenen Liebesbriefe, die Runensteine, der fremde Eintrag in ihrem Tagebuch -, konnten mit nur einem einzigen Wort erklärt werden: Rebecca.
    Als Rebecca schließlich aufstand, zitterte sie am ganzen
Körper und war so durchnässt, dass ihre blasse Haut im Mondlicht glänzte, das durch das Fenster hinter ihr fiel. Sie blieb taumelnd stehen, streckte die Arme von sich und blickte auf etwas, das vor ihr auf dem Boden lag. Es war ein Stück zerbrochenes Fensterglas. Und plötzlich sah Maddie, dass es voller Blut war.
    Sie griff nach der Taschenlampe in Finns Hand und richtete sie auf Rebecca, die vor dem blendenden Licht zurückwich. In diesem Moment wurde ihnen allen klar, dass sie nicht vom Regen völlig durchnässt war - sondern weil sie sich vom Handgelenk bis zum Ellbogen die Venen aufgeschlitzt hatte und ihr ganzer Körper blutüberströmt war. Die ganze Zeit, in der Abigail geredet hatte, war langsam das Leben aus Rebeccas Körper geflossen.
    Abigail stürzte auf ihre Schwester zu, riss sich den Schal vom Hals und wickelte ihn in dem verzweifelten Versuch, die Blutungen zu stoppen, um einen ihrer Unterarme. »Tut doch etwas! Wir brauchen einen Rettungswagen, schnell!«, kreischte sie, während Rebecca versuchte, sich von ihr loszumachen. In dem dämmrigen Licht und durch Maddies tränenverhangenen Blick wirkte es beinahe, als würden die beiden Frauen, die taumelnd miteinander rangen, einen bizarren Tanz aufführen.
    Finn rannte zu den beiden hin, zog im Laufen seinen Gürtel aus und schlang ihn um einen von Rebeccas Armen, um ihr einen behelfsmäßigen Druckverband zu machen. Dann legte er sie mit Abigails Hilfe vorsichtig auf den Boden, riss Abigail den Schal aus der Hand und band ihn um den anderen Arm, während er beruhigend auf Rebecca einredete. »Komm schon, Rebecca, halte durch. Lass es nicht auf diese Weise enden. Sieh mich an: Tu es für Cordelia. Wenn sie zurückkehrt, wird sie ihre Mutter mehr denn je brauchen. Gib jetzt nicht auf, okay?«

    Abigail wiegte weinend Rebeccas Kopf in ihrem Schoß, während ihre Schwester immer weiter wegzudriften schien. Das Einzige, woran Maddie in diesem Moment absurderweise denken konnte, war, dass sie zum ersten Mal sah, wie ihre Mutter Rebecca im Arm hielt.
    In der Ferne wurden Polizeisirenen laut und kurz darauf knirschten Reifen auf der bekiesten Einfahrt von Ravenswood. Hoffentlich kamen sie nicht zu spät. Wenn sie Rebecca so schnell wie möglich ins Krankenhaus bringen würden, könnte sie wieder in Ordnung kommen. Alles könnte wieder in Ordnung kommen, dessen war sich Maddie sicher.
    Ein paar Minuten später trat Garrett Sullivan mit gezogener Waffe durch die Tür. »Okay! Keiner rührt sich von der Stelle, alle bleiben, wo sie sind! Heilige Mutter Gottes, was ist denn hier

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