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Sisters of Misery

Titel: Sisters of Misery Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Kelley Hall
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fügte lächelnd hinzu: »Sei brav.«
    Er ging zur Tür hinaus und drehte sich, kurz bevor er auf die Straße trat, noch einmal um und winkte ihr zu. Sie lächelte und schloss die Tür, atemlos und von dem unglaublichen Gefühl erfüllt, Reed Campbell ein letztes Mal geküsst zu haben.

    Als sie gerade ihre letzte Runde durch das Haus machte, um sich zu vergewissern, dass sie alles hatte, hörte Maddie ein scharrendes Geräusch über sich. Sie schlich leise die Treppe hoch, blieb einen Moment lang auf dem ersten Absatz stehen, bevor sie zögernd weiterging und in den dritten Stock hinaufstieg, vorsichtig darauf bedacht, ihre Mutter nicht aus ihrem Mittagsschlaf aufzuwecken. Tess’ Zimmertür war fest verschlossen. Sie konnte sich nicht daran erinnern, sie zugemacht zu haben, als sie vorhin ein letztes Mal durch die oberen Räume gegangen war.
    Sie mag es, wenn das Fenster auf ist. Das Mädchen im Keller wird traurig sein, dass Tess sie verlassen hat. Aber jetzt kann ihr Weinen Tess’ Schlaf nicht mehr stören.
    Als Maddie die Tür aufriss, schlug ihr kalte Luft entgegen. Das aufs Meer blickende Fenster stand sperrangelweit offen und die Spitzenvorhänge bauschten sich im Wind. Nach einer kurzen Schrecksekunde eilte sie zum Fenster hin und schloss es.

    Das Taxi, das sie bestellt hatte, würde sie erst in ein paar Stunden abholen. Nachdenklich ließ sie sich auf Tess’ Bett fallen und blickte aufs Meer hinaus, so wie es ihre Großmutter Tag für Tag, Nacht für Nacht getan hatte. Es hing immer noch ein Hauch ihres nach Teerosen duftenden Parfums in der Luft, und sie fühlte sich ihr so nah, als würde sie hinter ihr sitzen und ihr mit ihrer zarten Hand über die Haare streichen. Sie versuchte, sich an eine ihrer letzten Unterhaltungen zu erinnern, bevor sie das Opfer ihrer zunehmenden Verwirrtheit geworden war. Sie waren unten gesessen, und Tess hatte ihr erzählt, dass sie wieder von Steinen geträumt hatte.
    Steine, dachte Maddie, kurz bevor ihr die Augen zufielen. Während sie langsam wegdriftete, hatte sie das Gefühl, in einen tiefen, endlos langen Schacht zu fallen, bis sie plötzlich hochschreckte, als hätte eine unsichtbare Kraft sie abrupt nach oben gerissen. Blinzelnd sah sie sich um, um herauszufinden, was sie aus ihrem Schlummer geholt hatte, dann ließ sie sich wieder in die Kissen sinken und fiel in einen unruhigen Schlaf.
    Â 
    Der Stein traf sie mitten auf der Stirn. Maddie stolperte erschrocken rückwärts und fiel in den weichen Sand. Als sie die Augen wieder öffnete, stand eine Gestalt mit einem scharfkantigen Stein in der Hand über ihr. Es war Kate Endicott.
    Â»Ich hoffe, du hattest nicht vor, uns zu verlassen«, zischte Kate. »Der Spaß fängt doch gerade erst an. Komm schon, hoch mit dir!« Sie zerrte Maddie auf die Beine und zog sie an der Hand zum Lagerfeuer zurück. In der freien Hand trug sie einen großen Eimer Wasser. Maddie konnte Cordelias schlanke Gestalt durch die Flammen erkennen, die gierig an ihren Armen und ihren Beinen zu lecken schienen.
    Â»Schwestern! Cordelias Reinigung durch die Elemente ist abgeschlossen. Jetzt sind wir an der Reihe«, rief Kate.

    Maddie blickte die anderen Mädchen fragend an. Wieso ging das Ritual noch weiter? Wollten sie alle die ganze Nacht auf der Insel verbringen?
    Kate ging zu Darcy und stellte den Eimer mit Meerwasser vor ihr ab. »Du bist das Wasser.« Darcy hielt ängstlich den Atem an, als Kate ihre Hand in den Eimer tauchte und sie anschließend wie mit Weihwasser segnete.
    Â»Du bist die Luft, Hannah.« Kate flüsterte ihr etwas ins Ohr, woraufhin Hannah nickte.
    Â»Bridget, du bist das Feuer.« Auch ihr flüsterte Kate etwas zu, bevor sie ihr ein schmales Stück Treibholz reichte.
    Â»Und du bist die Erde, Maddie.« Maddie begann zu zittern, als sie sah, dass Kate mit einem großen, spitzen Stein auf sie zukam, und bereitete sich auf den nächsten Hieb vor. Aber Kate drückte ihn ihr bloß in die Hand.
    Cordelias Augen hinter den Flammen weiteten sich entsetzt.
    Kate lächelte. »Lasst uns mit dem zweiten Teil unseres Aufnahmerituals beginnen! - LUFT!«, rief sie.
    Hannah zerrte Cordelia die Jacke herunter und warf sie hoch in die Luft, wo sie vom stürmischen Inselwind in die Nacht davongetragen wurde.
    Â»FEUER und WASSER!«, rief Kate als Nächstes.
    Bridget hielt ihr Stück

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