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Sisters of Misery

Titel: Sisters of Misery Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Kelley Hall
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Freundinnen.«
    Cordelia lachte hart auf. »Freundinnen?« Sie sah Kate mit hochgezogenen Brauen an und drehte sich dann wieder zu ihrer Mutter um. »Also, wie viel verlangst du dafür, dass du Kate die Zukunft voraussagst?«
    Rebecca errötete, als ihr plötzlich klar wurde, dass Cordelia es ernst meinte. »Oh … na ja … dieses eine Mal mache ich es gern umsonst.«
    Kate schenkte Rebecca ihr schönstes falsches Lächeln. »Kommt gar nicht infrage. Schließlich möchte ich in den vollen Genuss Ihrer Fähigkeiten kommen. Reicht das?« Sie zog einen knisternden Hundert-Dollar-Schein aus ihrem Portemonnaie und hielt ihn Rebecca mit einer Beiläufigkeit hin, als wäre es nur ein Fünfer.
    Maddie wurde ganz übel. Sie hatte natürlich gewusst, dass Kate manchmal herablassend sein konnte, aber sie hatte nicht geahnt, dass sie so kalt und gemein war.
    Â»Rebecca, du musst nicht …«, stammelte Maddie.
    Â»Nein, Maddie«, unterbrach Cordelia sie. »Lass sie ruhig. Ich bin neugierig, welche Zukunft der berüchtigten Kate Endicott bevorsteht.«
    Zögernd nahm Rebecca den Hundert-Dollar-Schein entgegen und blickte dabei mit gerunzelter Stirn von Maddie zu Kate und von Kate zu Cordelia. »Dann komm mal mit«, sagte
sie und führte Kate zu einem Tisch, über den ein schwarzer Samtstoff ausgebreitet war.
    Die anderen Mädchen drängten sich im Kreis um den Tisch, an dem Kate und Rebecca sich einander gegenüber setzten. Kate stellte das Fläschchen mit dem ätherischen Öl vor sich, und als Rebecca sah, wofür sie sich entschieden hatte, weiteten sich ihre Augen kaum merklich, und sie warf Kate einen unergründlichen Blick zu. Cordelia schwang sich auf die Ladentheke und baumelte unruhig mit den Beinen. Jedes Mal wenn sie mit den Fersen gegen das Holz schlug, hörte es sich an wie das viel zu laute Ticken eines Metronoms.
    Â»Haben Sie keine Kristallkugel?«, fragte Kate, woraufhin ihre Freundinnen prompt wieder zu kichern anfingen. Rebeccas Blick verdüsterte sich, als ihr klar wurde, dass die Mädchen die Sache gar nicht ernst nahmen, sondern nur hier waren, um sich über sie, Cordelia und den Laden lustig zu machen. Maddie versuchte, ihrer Tante mit einem flehenden Blick zu verstehen zu geben, dass sie mit dem überfallartigen Aufkreuzen der Mädchen und ihrem respektlosen Verhalten nichts zu tun hatte.
    Â»Nein, ich benutze keine Kristallkugel«, antwortete Rebecca höflich, aber ihre Stimme klang jetzt viel weniger freundlich als vorher. »Ich bediene mich anderer … Werkzeuge.«
    Â»Ach, kaufen Sie die im Baumarkt?« Kate setzte wieder ihre Unschuldsmiene auf. Hannah entfuhr ein lautes Prusten.
    Rebecca zog eine Braue hoch, straffte ihren Oberkörper und griff unvermittelt nach Kates Hand.
    Â»Aua.« Kate lachte. »Das geht ja richtig zur Sache bei dieser spirituellen Sitzung.« Maddie glaubte, ein erstes Zeichen von Unsicherheit in ihrer Stimme zu hören.
    Rebecca legte Kates manikürte Hand auf einen Stapel abgegriffener Tarotkarten, leerte die Runensteine aus dem Säckchen auf den Tisch aus und ordnete sie um Kates Hand an.
    Â»Such dir eine Karte aus«, befahl sie. Sie wirkte auf einmal gar nicht mehr mädchenhaft unbeschwert, sondern ernst und aufmerksam. Genau wie Tess besaß Rebecca die Gabe, bis in das Innerste eines Menschen zu sehen. Und das, was sie in Kate sah, gefiel ihr offensichtlich nicht. Aus ihrem schönen Gesicht, auf dem sonst immer ein entspanntes Lächeln lag, war jegliche Farbe gewichen, und ihre Züge hatten sich verhärtet.
    Kate presste die Lippen aufeinander, um nicht laut zu lachen, und zog eine Karte aus dem Stapel, die sie jedoch umgehend wieder ganz zuunterst zurücksteckte, nachdem sie sie angeschaut hatte. Die nächste Karte, die sie zog, schien ihr besser zu gefallen, denn sie hielt sie Rebecca sofort hin.
    Rebeccas Miene blieb vollkommen ausdruckslos, als sie die Karte - die Königin der Münzen - verdeckt in die Mitte der Runensteine legte und anschließend jeden einzelnen Stein aufmerksam betrachtete. Danach forderte sie Kate auf, sich vier davon auszusuchen, woraufhin Kate zögernd auf vier ungewöhnlich geformte, onyxfarbene Steine zeigte. Rebecca legte die Karte in die Mitte der vier Steine, deutete darauf und sagte: »Das bist du.« Kate streckte die Hand aus, um die Karte umzudrehen, aber Rebecca schnalzte

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