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Sisters of Misery

Titel: Sisters of Misery Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Kelley Hall
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mit einer Weissagung beschäftigt hatte. Es wirkte fast so, als hätte sie ein persönliches Interesse daran, in Kates Zukunft zu sehen.

    Plötzlich ließ sie das Pendel fallen, griff noch einmal nach Kates Hand und hielt sie fest umklammert, während sie die Handfläche studierte, als suche sie in den darin eingegrabenen Linien nach irgendeinem verborgenen Hinweis. Sie wirkte verwirrt, fast schon verstört.
    Kate stieß einen kleinen Schmerzenslaut aus und sah ihre Freundinnen mit hochgezogenen Augenbrauen an.
    Aber Rebecca ließ sich nicht beirren, sondern untersuchte weiter wie verbissen die Linien in Kates Hand. Je länger und angestrengter sie in die Handfläche starrte, desto größer schien ihre Bestürzung. Als würde Kates Zukunft etwas wirklich Grauenhaftes bereithalten.
    Â»Was ist denn?«, fragte Kate nervös. Sie beugte sich vor und betrachtete stirnrunzelnd ihre Handfläche, als könne sie selbst sehen, welche geheime Botschaft sich dort verbarg, wenn sie nur gründlich genug hineinschaute. Dann lehnte sie sich plötzlich wie ertappt zurück und setzte eine gelangweilte Miene auf. »Und, was sehen Sie?«
    Rebecca blickte zu Kate auf, als wäre sie aus einer tiefen Trance erwacht, und gab ihre Hand wieder frei. »Was ich in deiner Hand gelesen habe, stimmt im Großen und Ganzen mit dem überein, was ich in deiner Karte und den Steinen gesehen habe«, begann sie zögernd, als hielte sie das, was sie eigentlich sagen wollte, zurück. »Das Glück ist auf deiner Seite, aber du solltest dich in Acht nehmen. Es könnte sein, dass manche Dinge, die du für selbstverständlich hältst - von denen du das Gefühl hast, sie würden dir zustehen -, eines Tages als Fluch auf dich zurückfallen.«
    Â»Oh, wow«, sagte Kate in gespielt ernstem Ton. »Vielen, vielen Dank, Mrs LeClaire. Das war wirklich eine wahnsinnig aufschlussreiche und interessante Erfahrung für mich.«
    Ohne Kate oder eines der anderen Mädchen anzusehen, packte Rebecca ihre Weissagungsutensilien zusammen.
Dann griff sie nach dem Fläschchen mit dem Kalmus-Öl und hielt es Kate hin. »Ist das wirklich das Öl, das du haben wolltest?«
    Kate lächelte. »Natürlich. Ich habe irgendwo etwas darüber gelesen und war mir absolut sicher, dass ich es hier bei Ihnen bekommen würde.«
    Rebecca sah Kate einen Moment lang tief in die Augen, ihr schönes Gesicht blieb dabei vollkommen ausdruckslos. »Dann schenke ich es dir. Aber sei vorsichtig. Mit diesen Dingen sollte man nicht leichtfertig umgehen. - Maddie, ich brauche Cordelia hinten im Lager. Kannst du so lange hier vorne aufpassen?«
    Maddie nickte und Rebecca verschwand mit Cordelia im Hinterzimmer.
    Â»Glaubt ihr, der ganze Mist von wegen, dass ich eine Königin mit auserlesenem Geschmack bin, den materiellen Reichtum liebe und alles bekomme, was ich haben will - meine Rolex, meine Diamantringe und mein Kate-Spade-Portemonnaie -, stand wirklich in der Karte, oder meint ihr, dass sie sich das alles nur ausgedacht hat? Uhhhhhh, wie geheimnisvoll!« Kate lachte spöttisch. »Und dass ich so ein fieses Biest bin und Verwüstung anrichte - nein, Moment mal, wie hat sie das noch gleich genannt? Dass ich unberechenbare und zerstörerische Kräfte in mir trage? Das hat sie doch nur gesagt, weil Cordelia ihr das eingeredet hat. Sie wollte mir doch bloß Angst machen.« Kate tat so, als würde sie vor Angst zittern und fiel dann in das Lachen der anderen Mädchen mit ein. »Gott, mit was für einem Hokuspokus die hier ihr Geld verdienen. Die können von Glück sagen, dass es hier in der Stadt so viele gutgläubige Menschen gibt.«
    Â»Bist du endlich fertig, Kate?«, fragte Maddie wütend.
    Â»Oh nein, Maddie-Schätzchen«, zischte Kate. »Ich fange gerade erst an.« Dann brach sie in lautes Gelächter aus und
winkte den anderen Mädchen, nach draußen zu gehen. An der Tür drehte sie sich aber noch einmal um. »Und komm heute Abend bloß pünktlich zum Training, sonst bekommst du meinen unberechenbaren und zerstörerischen Zorn zu spüren.«
    Maddie blickte ihnen noch einen Moment kopfschüttelnd hinterher und ging dann ins Hinterzimmer, um Rebecca zu fragen, was sie wirklich in Kates Hand gesehen hatte. Ihre Tante unterhielt sich gerade flüsternd mit Cordelia, verstummte jedoch abrupt, als Maddie hereinkam,

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