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Sisters of Misery

Titel: Sisters of Misery Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Kelley Hall
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Frankreich gelebt hat und die Sprache offensichtlich nicht so fließend sprechen könne wie sie. Für mich liegen zwei Dinge auf der Hand«, fuhr sie, an Cordelia gewandt, fort, »erstens, dass jemand versucht, Sie in Schwierigkeiten zu bringen« - sie warf Kate einen warnenden Blick zu - »und zweitens, dass Sie ab sofort den Französisch-Leistungskurs besuchen.«
    Â»Merci, Madame«, bedankte Cordelia sich. »Je suis complètement d’accord avec vous.«

    Erschöpft knallte Maddie nach der Stunde ihr Tablett auf den Tisch in der Cafeteria. Es war ziemlich anstrengend, ständig darauf achten zu müssen, es sich weder mit den Sisters of Misery noch mit Cordelia zu verderben. So gern sie die Mittagspause auch mit ihrer Cousine verbracht hätte - im Moment war sie einfach nur froh darüber, dass Cordelia ein Beratungsgespräch mit Mr Campbell hatte, der sie wegen ihrer hervorragenden Leistungen in seinem Englischkurs noch stärker
fördern wollte. So musste sie sich wenigstens nicht entscheiden, mit wem sie zu Mittag aß, denn ihre Freundinnen hätten Cordelia niemals an ihrem Tisch geduldet.
    Â»Echt, Kate, das hast du wirklich super hingekriegt in Französisch vorhin«, sagte Maddie wütend.
    Â»Je ne comprends pas«, antwortete Kate mit Unschuldsmiene. »Ich wollte deiner Cousine doch nur helfen. Woher hätte ich wissen sollen, dass sie Céline Dion ist, verdammt?«
    Â»Céline Dion ist aber Kanadierin, Dummchen, nicht Französin«, belehrte Darcy sie.
    Â»Französin, Kanadierin - wo ist da der Unterschied?«, schoss Kate zurück, während Bridget sich zu ihnen an den Tisch setzte. Kate grinste boshaft, als sie sah, dass auf Bridgets Tablett nur ein Teller mit verwelkten Salatblättern und ein Schälchen Obst stand. Nachdem Kate die anderen Mädchen dazu angestiftet hatte, sie Bridget-Ballonarsch oder kurz BB zu nennen, hatte Bridget in den Sommerferien extrem abgenommen - dabei war sie vorher schon schlank gewesen und hatte im Übrigen auch viel gesünder ausgesehen. Sie hatte ihre Mutter angefleht, bei den Weight Watchers mitmachen zu dürfen, und ihre Diät noch zusätzlich mit einem täglichen Cocktail aus verschiedenen Appetitzüglern ergänzt, die sie zum Teil aus dem Medizinschrank ihrer Mutter geklaut oder im Internet bestellt hatte, weil sie in den USA nicht vertrieben werden durften. Seltsamerweise schien ihr rapider Gewichtsverlust weder ihre Eltern noch ihre Lehrer zu beunruhigen, weshalb niemand sie daran hinderte, immer weiter abzunehmen. Mittlerweile hatte sie tiefe Augenringe, ihre Schlüsselbeine ragten knochig hervor und ihr Kopf wirkte im Verhältnis zu ihrem mageren Körper unnatürlich groß. Jetzt verstand Maddie auch, warum man solche dürren Mädchen oft »Lollipops« nannte.
    Seit sie Kate gegenüber einmal erwähnt hatte, dass sie sich
ernsthaft um Bridget sorgte, machte Kate sich einen Spaß daraus, jedes Mal wenn Bridget in der Nähe war, den Refrain des »Lollipop«-Songs zu summen oder das darin vorkommende plop -Geräusch nachzumachen. Und immer wenn Bridget anfing, wieder normale Portionen zu essen und ein bisschen gesünder auszusehen, ließ Kate sich subtile Gemeinheiten einfallen. Zum Beispiel blies sie mit unschuldiger Miene in ihrer Gegenwart Luftballons auf, die sie in die Schule mitgebracht hatte, um sie an ihren Spitznamen zu erinnern. Das führte natürlich dazu, dass Bridget sofort wieder in ihren Magerwahn verfiel und nur noch Salatblätter und Möhren mümmelte, während sie wehmütig den Blick von den vollen Tellern ihrer Freundinnen abwandte.
    Â»Mit der Spatzenportion, die du da auf dem Teller hast, wirst du uns beim Training heute aber keine große Hilfe sein«, beschwerte Kate sich. Bridget stellte sich taub und stocherte weiter lustlos in ihrem Salat herum. »Oder hebst du dir deine Energie lieber für den Versuch auf, dich noch mal an Trevor ranzuschmeißen? Ich wette, dass er seinen Spaß daran hätte.«
    Kate herrschte wie eine Despotin über die Sisters of Misery, und wenn sie schlechte Laune hatte, sollte auch keine ihrer Freundinnen etwas zu lachen haben. Als sie und Trevor sich vor einiger Zeit mal wieder getrennt hatten, war Trevor nach einer durchzechten Partynacht mit Bridget im Bett gelandet. Kate war vor Wut außer sich gewesen. Hätte Bridget nicht ihrem Geheimbund angehört

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