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Sisters of Misery

Titel: Sisters of Misery Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Kelley Hall
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wischte sich mit dem Ärmel über den Mund.
    Â»Hier, nimm.« Kate reichte ihr einen kleinen glitzernden Stern aus gummiertem Papier. Dann holte sie einen weiteren Stern hervor, leckte mit der Zunge über die Rückseite und klebte ihn sich auf die Wange. Maddie stellte fest, dass die anderen Mädchen auch schon einen trugen.
    Kates ausgelassener Stimmung nach zu urteilen, schien sie den Vorfall im Umkleideraum fürs Erste vergeben und vergessen zu haben. Maddie hätte sie deswegen zwar gern noch einmal zur Rede gestellt, aber ohne Cordelia fühlte sie sich einfach nicht stark genug, Kate die Stirn zu bieten. Also beschloss sie, das Spielchen lieber mitzuspielen, statt noch einmal so eine hässliche Szene wie heute Nachmittag in der Schule zu riskieren. »Okay …« Sie befeuchtete die Rückseite des Sterns mit der Zunge und klebte ihn sich dann auf die Wange.
    Als Trevor an ihnen vorbeiging und die Glitzersternchen sah, brüllte er: »Party, Party, Party! Ihr Mädels geht voll ab!« Dann schnappte er sich Kate und begann, vor den anderen wild mit ihr herumzuknutschen.
    Â»Nehmt euch ein Hotelzimmer!«, rief Hannah, hüpfte aber gleich darauf auf die Tanzfläche, wo sie einen Jungen aus der Fußballmannschaft antanzte und sich im Takt der dröhnenden Musik aufreizend an ihn presste.

    Â»Sag mal, was ist denn mit denen los?«, fragte Maddie Darcy.
    Â»Das wirst du schon noch merken«, kicherte Darcy und verschwand mit Bridget an die Bar.
    Plötzlich nahm Maddie die Musik mit einer noch nie gekannten Intensität wahr. Es schien, als würde sie die Melodie mit all ihren Sinnen gleichzeitig erfahren, und ihr Körper begann, sich wie von selbst zum Rhythmus der hämmernden Beats zu bewegen.
    Auf der gegenüberliegenden Seite des Raums entdeckte sie einen Mann mit einem wunderschönen Gesicht. Mr Campbell lehnte neben der Tür und betrachtete das feuchtfröhliche Partytreiben mit ernster Miene. Es war ihm deutlich anzumerken, wie sehr es ihm missfiel, seinen Schülern dabei zuzusehen, wie sie von Minute zu Minute betrunkener wurden, aber anscheinend hatte er nicht vor, seinem Bruder die Party zu verderben. Noch nicht jedenfalls. Auf einmal verspürte Maddie das dringende Bedürfnis, ihm ganz nah zu sein und mit ihren Händen sein wunderschönes Gesicht zu erforschen. Als sie sich gerade auf den Weg zu ihm machen wollte, hielt Kate sie am Arm fest.
    Â»An deiner Stelle würde ich das nicht tun«, raunte sie ihr zu.
    Maddie kicherte. »Was würdest du nicht tun?« Ihr Kopf schien wie mit glitzernder Luft gefüllt und ihr Körper fühlte sich an wie flüssiger Sonnenschein. Wahrscheinlich war das der Wodka, der durch ihre Blutbahnen pulsierte.
    Â»Du weißt genau, was ich meine, also lass es - sonst fliegen wir nämlich alle auf«, zischte Kate.
    Â»Aber Trevor hat doch gesagt, dass sein Bruder es nicht so eng sieht, wenn wir ein bisschen was trinken«, sagte Maddie verwirrt und drehte sich zu Bridget, Hannah und Darcy um, die plötzlich wie aus dem Nichts hinter ihr aufgetaucht waren.
    Â»Ja, aber bei Ecstasy versteht er sicher keinen Spaß«, hielt Darcy dagegen.

    Â»Aber wir haben doch gar kein …« Sie verstummte, als es ihr plötzlich wie Schuppen von den Augen fiel. Das Sternchen. Aufgebracht riss sie es sich von der Wange.
    Â»Zu spä-hät«, spottete Kate.
    Â»Wie konntest du mir das antun?« Maddies euphorische Stimmung löste sich in Tränen auf.
    Â»Was hast du denn? Man wird doch wohl noch ein bisschen Spaß haben dürfen«, sagte Kate unschuldig. »Herrgott, Crane. Jetzt zieh endlich mal den Stock aus deinem Arsch und genieß das Leben.« Darcy und Hannah prusteten los und fingen an, sich gegenseitig zärtlich durch die Haare zu streichen.
    Maddie war außer sich vor Wut. Unsanft schubste sie die beiden zur Seite und stürmte aus dem Raum in die Diele, wo sie beinahe mit Mr Campbell zusammengestoßen wäre, der ihr besorgt nachblickte, als sie an Trevor und seiner dämlichen Wodka-Rutsche vorbei aus dem Haus rannte und den Weg zum Strand einschlug. Dort legte sie sich in den kühlen Sand und beschloss, einfach so lange liegen zu bleiben, bis die Wirkung des Ecstasys abgeklungen war. Bevor sie nach Hause ging, musste sie unbedingt wieder einen klaren Kopf haben, damit sie sich nicht verplapperte, falls Tess oder Rebecca sie fragen sollten, wo

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