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Sisters of Misery

Titel: Sisters of Misery Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Kelley Hall
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Cordelia abgeblieben war. Sie schloss die Augen und konzentrierte sich auf die leichte Brise, die sanft über ihren Körper strich.
    Plötzlich spürte sie, dass jemand neben ihr stand, und hörte im nächsten Moment Cordelia flüstern: »Alles in Ordnung mit dir?«
    Â»Wie hast du mich gefunden und was machst du überhaupt hier?«, murmelte Maddie benommen.
    Â»Ich hatte irgendwie ein ungutes Gefühl. Ich traue diesen Mädchen einfach nicht. Deswegen bin ich herkommen, um mich zu vergewissern, dass alles in Ordnung ist. Reed, äh, Mr Campbell hat mir erzählt, dass er gesehen hat, wie du zum
Strand hinuntergerannt bist.« Cordelia beugte sich über sie und betrachtete sie besorgt.
    Â»Mir geht’s gut. Wirklich. Alles okay.« Maddie kicherte. Die Konturen von Cordelias Gesicht wirkten seltsam verschwommen.
    Â»Was haben sie mit dir gemacht?«, fragte Cordelia mit gepresster Stimme.
    Â»Ich hab einfach nur zu viel getrunken.« Maddie versuchte, sich ächzend aufzurichten, gab es aber sofort wieder auf. »Lass mich einfach noch ein kleines bisschen hier liegen, ja?«
    Â»So dauert es aber noch ewig, bis du wieder nüchtern bist. Komm schon, hoch mit dir.«
    Cordelia half ihrer Cousine, auf die Beine zu kommen, und zog sie an der Hand hinter sich her zum Wasser, wo Maddie sich sofort wieder in den Sand fallen ließ. Rasch schlüpfte Cordelia aus ihrer Kleidung, rannte ein Stück ins Meer hinein und sprang dann kopfüber in die Wellen. Als sie wieder auftauchte, rief sie Maddie zu, auch ins Wasser zu kommen. Maddie rappelte sich widerwillig auf, nestelte sich ungeschickt aus ihren Sachen und tapste zögernd ein paar Schritte ins Meer hinein, bevor sie ebenfalls in die kalten Fluten sprang.
    Obwohl Maddie eine gute Kondition hatte, war Cordelia eindeutig die bessere Schwimmerin. Geschickt kraulte sie unter den Wellen hindurch, glitt mit anmutigen Bewegungen unter der Wasseroberfläche dahin und tauchte erst nach einer kleinen Ewigkeit wieder auf, als fühle sie sich im Wasser ganz in ihrem Element. Vor ein paar Wochen hatte Tess ihnen erzählt, dass Cordelia auf Gälisch »Tochter des Meeres« bedeutete, und seitdem war Cordelia davon überzeugt, eine an Land gespülte Meerjungfrau zu sein. Maddie rechnete beinahe damit, dass ihre Cousine einfach zwischen den Wellen verschwinden und ins offene Meer hinausschwimmen würde, genau wie eine echte Nixe.

    Prustend und kichernd, kehrten sie schließlich an den Strand zurück. Als sie aus dem Wasser stiegen, klebten ihre Slips und Unterhemden an ihren schlanken Körpern, und ihre Haare ringelten sich wie Seetang um ihre Schultern. Als Maddie sich umsah, schnappte sie fassungslos nach Luft. Ihre Kleider lagen nicht dort, wo sie sich ausgezogen hatten, sondern waren quer über die Felsbrocken verstreut, die aus dem Sand ragten. Cordelia blickte sich hastig nach allen Seiten um, aber der Strand war menschenleer. Das war bestimmt keiner der üblen Streiche der Sisters of Misery, denn die hätten ihre Sachen entweder geklaut, zerrissen oder einfach ins Wasser geworfen. Hier war jemand anders am Werk gewesen, und es schien fast, als würde dieser Jemand ihnen sagen wollen, dass er ihren nächtlichen Schwimmausflug beobachtet hatte.
    Als sie wieder angezogen waren und auf die Holztreppe zugingen, die zum Grundstück der Campbells hinaufführte, drehte Maddie sich noch einmal um und erspähte am Strand unten die dunklen Umrisse eines Mannes, der reglos in ihre Richtung schaute. Sie kniff die Augen zusammen, um ihn besser sehen zu können, aber da drehte er sich hastig um und verschwand über eine der Dünen in der Dunkelheit.

8
    HAGALAZ

    HAGELSTURM
    Â 
    Zerstörerische und unberechenbare Kräfte,
eine wichtige Prüfung, großes Leid
    Â 
    Â 
    HALLOWEEN
    Â 
    A uf keinen Fall gehst du da mit«, sagte Cordelia mit Nachdruck, als sie sich für die Schule fertig machten. Seit Trevors Party war sie mehr denn je davon überzeugt, dass Maddie sich von den Sisters of Misery fernhalten sollte. »Verdammt, Maddie, warum will irgendjemand eine Nacht auf einer unheimlichen Insel verbringen? Geh einfach nicht hin. Du musst bei diesem Scheiß nicht mitmachen und das weißt du auch!«
    Â»Doch, muss ich, weil ich … weil ich nun mal eine Schwester bin.« Maddie zog hilflos die Schultern hoch, als sie Cordelias verständnislosen Gesichtsausdruck sah.

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