Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe
auf derWelt wäre mir jetzt lieber gewesen als das, was uns vor der Tür erwartete. Denn es waren Ridley und Link, Savannah und Emily und Eden und Charlotte mit dem R est ihres Fanclubs, dazu das gesamte Basketballteam der Jackson High. Niemand trug die Uniform, die sie sonst tagtäglich trugen: das Jackson-Angels-T-Shirt. Dann fiel mir wieder ein, weshalb. Emily hatte einen schmutzigen Fleck an derWange. Die Schlacht von Honey Hill. Lena und ich hatten den größtenTeil davon schon versäumt und jetzt würden wir in Geschichte durchfallen. Inzwischen war alles vorbei, nur das letzte Scharmützel am Abend und das Feuerwerk standen noch auf dem Plan. Komisch war es schon: An jedem anderenTag hätten wir uns über eine glatte Sechs ganz schön aufgeregt.
» Überraschung !«
Überraschung beschrieb das, was sie im Schilde führten, nicht einmal annähernd. Wieder einmal war ich daran schuld, dass Chaos und Gefahr in Ravenwood Einzug hielten. Alle drängelten sich in der großen Eingangshalle. Gramma winkte vom Sofa aus und Macon nippte an seinem Scotch, gelassen wie immer.Wenn man ihn kannte, wusste man allerdings, dass er sich nur mit allergrößter Mühe beherrschte.
Warum um alles in derWelt hatte Larkin sie überhaupt hereingelassen?
Das darf nicht wahr sein.
Die Überraschungsparty. Die hab ich völlig vergessen.
Emily drängte sich vor. »Wo ist das Geburtstagskind?« Sie hatte die Arme erwartungsvoll ausgebreitet, wohl um Lena ganz fest an sich drücken. Lena zuckte zurück, aber so leicht ließ sich Emily nicht abschrecken.
Emily hakte sich bei Lena unter, als wären sie zwei Freundinnen, die sich seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen hatten. »Die ganzeWoche lang haben wir diese Party geplant. Es gibt Livemusik, und Charlotte hat diese Außenbeleuchtung gemietet, damit alle etwas sehen können. R und um Ravenwood ist es doch so dunkel.« Emily senkte verschwörerisch die Stimme, als wollte sie Schmuggelware auf dem Schwarzmarkt verkaufen. »Und wir haben auch Pfirsichschnaps.«
»Das musst du dir anschauen«, mischte sich Charlotte ein, sie schnappte praktisch bei jedemWort nach Luft, weil ihre Jeans so eng waren. »Wir haben auch einen Showlaser. Ein Rave in Ravenwood, ist das nicht cool? Das wird so wie bei den College-Partys drüben in Summerville.«
Ein Rave? Ridley hatte offensichtlich alle R egister gezogen. Emily und Savannah schmissen eine Party für Lena und tanzten um sie herum, als wäre sie ihre Schneekönigin. Das musste schwieriger gewesen sein, als sie zu überreden, von einer Klippe zu springen.
»Los, jetzt gehen wir rauf in dein Zimmer und hübschen dich auf, Geburtstagskind!« Charlotte hörte sich noch mehr an wie ein Cheerleader als sonst, immer am Überkompensieren.
Lena sah grün im Gesicht aus. In ihr Zimmer gehen? Die Hälfte dessen, was dort an den Wänden stand, handelte vermutlich von diesen Mädchen.
»Was redest du da, Charlotte? Sie sieht doch fabelhaft aus. Meinst du nicht auch, Savannah?« Emily drückte Lena leicht am Arm und warf Charlotte einen tadelnden Blick zu, wie um zu sagen:Vielleicht solltest du nicht so viel Pastete in dich reinstopfen und dir stattdessen lieber ein bisschen Mühe geben, genauso fabelhaft auszusehen.
»Machst du Witze? Für diese Haare würde ich sterben«, seufzte Savannah und wickelte sich eine von Lenas Locken um die Finger. »Sie sind so … erstaunlich schwarz.«
»Im letzten Jahr hatte ich auch schwarze Haare, wenigstens teilweise«, protestierte Eden. Eden hatte sich im vergangenen Jahr bei einem ihrer misslungenen Profilierungsversuche den Haaransatz schwarz gefärbt, die Deckhaare aber blond gelassen. Savannah und Emily hatten sie deshalb gnadenlos aufgezogen, bis sie einenTag später alles wieder rückgängig gemacht hatte.
»Du hast ausgesehen wie ein Stinktier.« Savannah lächelte Lena wohlwollend an. »Lena hingegen sieht aus wie eine Italienerin.«
»Gehen wir. Alle warten schon auf dich«, sagte Emily und packte Lena am Arm. Lena riss sich los.
Das muss irgendein Trick sein.
Klar ist das ein Trick, aber nicht so, wie du denkst. Wahrscheinlich ist eine Sirene mit Lolli daran schuld.
Ridley. Ich hätte es wissen müssen.
Lena sahTante Del und Onkel Macon an. Beide waren entsetzt, da schien alles Latein derWelt nicht mehr weiterzuhelfen. Gramma lächelte, aber sie kannte diese Sorte Engel ja nicht. »Wozu diese Eile? Möchtet ihr Kinder nicht auf eineTasseTee hereinkommen?«
»Hi, Gramma«, rief Ridley von der Tür
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