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Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Garcia
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Zaubersprüchen anfingen.
    Macon trat in den Kreis. Zu spät. Er streckte seine Kerze in die Höhe. »Cur luna hac vinctum convenimus?«
    Tante Del trat neben ihn. Ihre Kerze flackerte, als sie sie hochhielt und übersetzte: »Weshalb kommen wir an diesem Mond zusammen, um zu binden?«
    Alle im Kreis hielten ihre Kerzen hoch und riefen im Chor: »Sextusdecima luna, sextusdecimo anno, illa capietur.«
    Lena antwortete ihnen. Die Flamme ihrer Kerze loderte auf, bis sie fast ihr Gesicht versengte. »Am sechzehnten Mond, im sechzehnten Jahr wird sie berufen werden.« Mit hoch erhobenem Kopf stand sie in der Mitte des Kreises. Aus allen Richtungen fiel der Kerzenschein auf ihr Gesicht. Ihre eigene Kerze erglühte in einem seltsam grünen Licht.
    Was geht hier vor, L?
    Mach dir keine Sorgen. Das ist nur Teil des Banns, der bindet.
    Wenn das hier nur der Bann war, dann wollte ich gar nicht so genau wissen, wie es bei der Berufung zuging.
    Macon fing an zu skandieren, wie er es auch schon an Halloween getan hatte. Wie hatten sie das damals noch gleich genannt?
    »Sanguis sanguinis mei, tutela tua est.
    Sanguis sanguinis mei, tutela tua est.
    Sanguis sanguinis mei, tutela tua est.
    Blut von meinem Blut, es gewähre dir Schutz.«
    Lena wurde blass. Ein Sanguinis- Kreis, das war es. Sie hielt die Kerze hoch über ihren Kopf und schloss die Augen. Die grüne Flamme schoss empor und wurde zu einer mächtigen orangeroten Flamme, die mit einem lauten Knall von ihrer Kerze auf alle anderen Kerzen in dem Kreis übersprang und sie ebenfalls entzündete.
    »Lena!«, rief ich, aber sie gab mir keine Antwort. In der Dunkelheit loderte die Flamme hoch hinauf, und ich vermutete, dass es in dieser Nacht in Ravenwood wohl keine Zimmerdecken gab, ja, nicht einmal ein Dach. Ich hielt mir den Arm vors Gesicht, als das Feuer immer heißer und greller wurde. Ich musste an Halloween denken.Was, wenn sich das, was damals geschehen war, jetzt wiederholte? Ich versuchte, mich daran zu erinnern, was sie in jener Nacht getan hatten, um Sarafine abzuwehren.Was hatten sie im Chor gesungen? Wie hatte Macons Mutter dazu gesagt?
    Der Sanguinis- Spruch. Aber mir fielen dieWorte nicht mehr ein, ich konnte kein Latein, und zum ersten Mal wünschte ich mir, ich hätte den Kurs für alte Sprachen belegt.
    An der Eingangstür klopfte es laut und schlagartig erloschen alle Flammen. Die R o ben, das Feuer, die Kerzen, die Dunkelheit, das Licht, alles war verschwunden, hatte sich einfach in Nichts aufgelöst. Im selben Moment war aus LenasVerwandtschaft eine ganz normale Familie geworden, die um eine ganz normale Geburtstagstorte stand und sang.
    Was zum Teufel …?
    »… Happy birthday to you!« Die letzten Töne verklangen, während draußen weiter an die Tür getrommelt wurde. Eine riesige Geburtstagstorte mit drei Schichten, rot, weiß und silbern, stand auf dem mit weißem Leinen gedeckten Kaffeetisch in der Mitte desWohnzimmers, daneben ein festlichesTeeservice. Lena blies die Kerzen aus und wedelte den Qualm vor ihrem Gesicht weg. Die Familie klatschte laut Beifall. Jetzt wieder in ihren Jeans und in meinem Jackson-High-Pullover, sah sie aus wie jede andere Sechzehnjährige auch.
    »Unser Mädchen!« Gramma legte ihr Strickzeug beiseite und fing an, dieTorte aufzuschneiden, währendTante Del herumhuschte undTee einschenkte. R eece und Ryan trugen einen riesigen Berg Geschenke herein, derweilen Macon in seinem viktorianischen Schaukelstuhl saß und sich und Barclay einen Scotch einschenkte.
    Was ist los, L? Was war das gerade?
    Jemand ist draußen vor der Tür. Sie sind einfach vorsichtig.
    Was deine Familie angeht, komme ich einfach nicht mehr mit.
    Nimm ein Stück Kuchen. Das soll eine Geburtstagsfeier sein, weißt du noch?
    Das Hämmern an der Tür hörte nicht auf. Larkin sah von einem riesigen saftig roten StückTorte auf, Lenas Lieblingskuchen. »Will nicht jemand zur Tür gehen und nachsehen?«
    Macon wischte einen Krümel von seinem Kaschmirjackett und blickte gelassen zu Larkin. »Sieh doch bitte mal nach, wer es ist, Larkin.«
    Macon sah Lena an und schüttelte den Kopf. Sie würde heute bestimmt niemandem die Tür öffnen. Lena nickte und blieb neben Gramma sitzen. Sie lächelte über ihreTorte hinweg und war ganz und gar die liebende Enkelin. Einladend klopfte sie auf das Kissen neben ihr. Na toll. Jetzt war ich an der R eihe, der Großmutter vorgestellt zu werden.
    Dann vernahm ich eine vertraute Stimme, und ich wusste nur eines: Jede Großmutter

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