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Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Garcia
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war. Sie hatten Columbia bis auf die Grundmauern niedergebrannt, von dort aus waren sie nach Osten marschiert und sengten alles nieder, was auf ihrem Weg lag. Als sie das Gebiet um Gatlin erreichten, wehte hier noch die Fahne der Konföderierten, und das war, als würde man zusätzlich Öl ins Feuer gießen.
    Der Geruch sagte ihr, dass sie zu spät kam. Zitronen. Der zarte Geruch nach Zitronen, gemischt mit dem Geruch von Asche. Sie brannten schon die Zitronenbäume nieder.
    Genevieves Mutter liebte Zitronen. Als ihr Vater eine Pflanzung in Georgia besucht hatte, damals war sie selbst noch ein kleines Mädchen gewesen, hatte er ihrer Mutter zwei Zitronenbäumchen mitgebracht. Alle sagten, sie würden verdorren und die kalten Winternächte in South Carolina nicht überleben. Aber Genevieves Mutter hörte nicht auf sie. Sie pflanzte die Bäumchen direkt vor das Baumwollfeld und kümmerte sich selbst um sie. In den kalten Winternächten deckte sie die Bäumchen mit Wolldecken zu und schützte sie am Rand mit Erde, damit die Feuchtigkeit von den Pflanzen ferngehalten wurde. Und tatsächlich gediehen sie. Sie gediehen so gut, dass Genevieves Vater im Lauf der Jahre noch achtundzwanzig weitere Bäume kaufte. Auch andere Frauen in der Stadt baten ihre Ehemänner darum, ihnen Zitronenbäume zu kaufen, und ein paar von ihnen bekamen tatsächlich ein, zwei Bäumchen. Aber keiner gelang es, sie am Leben zu erhalten. Nur in Greenbrier schienen diese Bäume zu gedeihen, unter der sorgsamen Hand ihrer Mutter.
    Nichts hatte diese Bäume je zerstören können. Bis heute.
    »Was war das?Was ist passiert?« Ich spürte, wie mir Lena ihre Hand entzog, und schlug die Augen auf. Sie zitterte. Ich öffnete die Finger, um den Gegenstand zu betrachten, den ich gedankenverloren unter dem Stein hervorgezogen hatte.
    »Ich glaube, es hat etwas damit zu tun.« Ich hielt eine Kamee in der Hand, einen abgewetzten, alten Schmuckstein, er war schwarz und oval, darin eingelassen das Gesicht einer Frau in Elfenbein und Perlmutt. Die Oberseite war sorgfältig und fein gearbeitet. An der Seite bemerkte ich eine kleine Erhebung. »Sieh mal, das ist wohl ein Medaillon.«
    Ich drückte auf die Feder, der Deckel des Schmuckstücks sprang auf und eine kleine Inschrift kam zumVorschein. »Hier steht nur GREENBRIER . Und ein Datum.«
    Sie setzte sich aufrecht hin. »Greenbrier?«
    »Ich denke, wir sind hier auf Greenbrier. Dieser Grund und Boden gehört nicht mehr zu Ravenwood. Greenbrier ist die nächste Plantage nach Ravenwood.«
    »Und diese Vision, das Feuer, hast du sie auch gesehen?«
    Ich nickte. Es war fast zu schrecklich, um darüber zu sprechen. »Das hier muss Greenbrier sein oder zumindest das, was davon übrig geblieben ist.«
    »Zeig mir das Medaillon.«
    Ich reichte es ihr vorsichtig. Es sah aus, als hätte es schon so einiges mitgemacht, vielleicht sogar eine Feuersbrunst, wie wir sie gesehen hatten. Lena wendete es nach allen Seiten. »11. Februar 1865.« Sie ließ das Medaillon fallen und wurde blass.
    »Was hast du denn?«
    »Der 11. Februar ist mein Geburtstag.«
    »So ein Zufall. Dann ist es ein verfrühtes Geburtstagsgeschenk.«
    »Nichts in meinem Leben ist ein Zufall«, sagte sie.
    Ich hob das Medaillon auf und drehte es um. Auf der R ückseite waren Initialen eingraviert. » ECW & GKD . Einem von beiden muss dieses Medaillon gehört haben …« Ich hielt inne. »Das ist komisch. Meine Anfangsbuchstaben sind ELW .«
    »Erst mein Geburtstag, jetzt auch noch deine Initialen. Meinst du nicht, dass dies ein bisschen mehr ist als nur Zufall?«
    Vielleicht hatte sie recht. Und dennoch …
    »Wir sollten es noch mal versuchen, vielleicht finden wir mehr heraus.« Es war wie ein Juckreiz, bei dem man sich kratzen musste.
    »Ich weiß nicht. Vielleicht ist es ja gefährlich. Ich hatte wirklich das Gefühl, mittendrin zu sein. Meine Augen brennen immer noch vom Rauch.«
    Sie hatte recht. Wir hatten den Garten nicht verlassen, aber uns beiden war es so vorgekommen, als wären wir mitten zwischen den brennenden Häusern. Ich hatte selbst noch Rauch in den Lungen, aber das war mir jetzt egal. Ich musste Klarheit haben.
    Ich hielt das Medaillon hoch und streckte die Hand aus. »Komm schon, du bist doch sonst so mutig.« Ich forderte sie heraus. Sie verdrehte die Augen, aber sie berührte das Medaillon. Ihre Finger stießen an meine Fingerspitzen, und ich spürte, wie die Wärme ihrer Hand auf meine Hand ausstrahlte. Es war wie eine elektrische

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