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Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Garcia
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die Augenbrauen hoch. »Oder es hatte einen anderen Grund. Seine Leiche hat man nie gefunden.« Mir wurde klar, dass man schon seit Generationen über die Ravenwoods klatschte, es hatte nicht erst mit Macon Ravenwood begonnen. Ich fragte mich, was die Schwestern sonst noch wussten.
    »Was ist mit Macon Ravenwood?Was wisst ihr über ihn?«
    »Der arme Junge hatte niemals eine echte Chance, weil er nämlich un -ehelich ist.« Unehelich geboren zu sein war in Gatlin so, als wäre man Kommunist oder Atheist. »SeinVater, Silas, traf Macons Mutter, nachdem ihn seine erste Frau verlassen hatte. Sie ist ein hübsches Mädchen gewesen, ich glaube, sie stammte aus New Orleans. Wie dem auch sei, bald darauf kamen Macon und sein Bruder auf dieWelt. Aber Silas hat deren Mutter nie geheiratet und dann war sie einesTages auf und davon.«
    Tante Prue unterbrach sie. »Grace Ann, du erzählst die Geschichte nicht richtig. Silas Ravenwood war ein Ex -zentriker, und er war so niederträchtig, wie derTag lang ist. Es sind unheimliche Dinge passiert in diesem Haus. Die ganze Nacht über brannte das Licht und von Zeit zu Zeit hat man einen Mann mit einem großen schwarzen Hut dort oben herumlaufen sehen.«
    »Und derWolf. Erzähl ihm von demWolf.«Von dem Hund oder was immer es für ein Tier gewesen sein mochte, brauchten sie mir nichts zu erzählen, ich hatte ihn ja mit eigenen Augen gesehen. Allerdings konnte es unmöglich dasselbe Tier sein.Weder Hunde noch Wölfe lebten so lange.
    »In dem Haus dort oben gab es einenWolf. Silas hielt ihn wie ein Haustier!«, fuhrTante Mercy kopfschüttelnd fort.
    »Aber diese Jungen, mal waren sie bei Silas, dann wieder bei ihrer Mutter, und wenn sie bei Silas waren, dann behandelte er sie schrecklich. Er hat sie ständig geprügelt und sie nicht aus den Augen gelassen. Er wollte sie nicht einmal in die Schule schicken.«
    »Vielleicht ist das der Grund, weshalb Macon Ravenwood sein Haus nie verlässt«, sagte ich.
    Tante Mercy winkte ab, als wäre es das Dümmste, was sie je gehört hatte. »Und ob er das tut. Ich habe ihn zigmal im Haus der TAR gesehen, immer gleich nach dem Abendessen.«
    Na klar doch, wer’s glaubt.
    So war es mit den Schwestern; manchmal nahmen sie alles, was um sie herum vorging, mit wachem Geist auf, aber eben nur manchmal. Ich hatte niemals von jemandem gehört, der Macon Ravenwood gesehen hätte, also bezweifelte ich sehr, dass er bei der TAR herumhing, sich über Farbanstriche den Kopf zerbrach und mit Mrs Lincoln schwatzte.
    Tante Grace warf einen genaueren Blick auf das Medaillon und hielt es gegen das Licht. »Eines weiß ich sicher: DiesesTaschentuch gehörte SullaTreadeau, man nannte sie auch Sulla, die Prophetin, weil die Leute behaupteten, sie könne die Zukunft aus den Karten lesen.«
    »AusTarot-Karten?«, fragte ich.
    »Na, welche anderen Karten gibt es denn noch?«
    »Nun ja, Spielkarten, Glückwunschkarten, Platzkarten bei Partys …«, erklärteTante Mercy umständlich.
    »Woher weißt du, dass dasTaschentuch ihr gehört hat?«
    »Hier an der Ecke sind die Anfangsbuchstaben ihres Namens eingestickt, und siehst du das hier?«, fragte sie und zeigte auf ein winziges Vögelchen unter den Initialen. »Das war ihr Zeichen.«
    »Ihr Zeichen?«
    »Die meisten Kartenleser hatten damals ihr eigenes Zeichen. Sie haben damit ihre Karten gekennzeichnet, auf dieseWeise konnte niemand ihre Karten vertauschen. Ein Kartenleser ist nur so gut wie seine Karten, so viel steht fest«, sagte Thelma und spuckte mit der Präzision eines Scharfschützen in den Spucknapf in der Zimmerecke.
    Treadeau. Das war Ammas Familienname.
    »War sie mit Amma verwandt?«
    »Natürlich war sie das. Sie war Ammas Ururgroßmutter.«
    »Und was ist mit den Initialen auf dem Medaillon? ECW und GKD ?Weißt du, wer das sein könnte?« EinenVersuch war’s wert, auch wenn die Unterhaltung nun schon einige Zeit andauerte und ich mich nicht entsinnen konnte, wann die Schwestern zum letzten Mal so lange bei klaremVerstand gewesen waren.
    »Willst du eine alte Frau auf den Arm nehmen, EthanWate?«
    »Nein Ma’am.«
    » ECW steht für Ethan CarterWate. Er war dein Ururgroßonkel oder war er dein Urururgroßonkel?«
    »Du warst nie gut im Kopfrechnen«, mischte sichTante Prudence ein.
    »Egal, er war jedenfalls der Bruder deines Ururururgroßvaters Ellis.«
    »Der Bruder von EllisWate hieß Lawson, nicht Ethan.Von ihm habe ich meinen zweitenVornamen.«
    »EllisWate hatte zwei Brüder, Ethan und Lawson. Du

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