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Sixty Shades of Blood. Episode I: Rote Lust (Erotik-Satire oder so) (German Edition)

Sixty Shades of Blood. Episode I: Rote Lust (Erotik-Satire oder so) (German Edition)

Titel: Sixty Shades of Blood. Episode I: Rote Lust (Erotik-Satire oder so) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. M. Wuzynski
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Kontrollen.« meint er knapp und verschränkt die Arme vor der Brust.
    »So viele? Wozu braucht man die?«
    »Ich bin ein Kontrollfreak.«
    »Ah.« Das klingt logisch.
    »Setzen Sie sich bitte, Miss Mudstone.« Seine Stimme fließt wie warmes Öl durch meine Gehörgänge und tropft direkt ins Gehirn. Er nimmt mir gegenüber Platz und schlägt ein Knie über das andere. Dürfen Männer eigentlich so schön sein? Man könnte ihn ununterbrochen filmen und jedes Standbild daraus an ein teures Modemagazin verkaufen.
    »Äh – Sie haben doch nichts dagegen, wenn ich das G e spräch aufzeichne, oder?« fragte ich Cornelius. Innerlich nenne ich ihn bereits Cornelius. Das klingt irgendwie freundlicher als Blood.
    »Nein, im Gegenteil. Dann kann ich ja meine Überw a chungsgeräte ausschalten.« Seine schwarzen Augen glitzern amüsiert. Er drückt auf eine kleine Fernbedienung, und überall im Raum fahren Kameras und Mikrophone in ihre Nischen zurück und werden von Klappen verdeckt.
    »Gut. Vielen Dank nochmals, dass Sie sich die Zeit nehmen. Kyra wird Ihnen Extra-Sendezeit auf ihrem Blog einräumen.« beginne ich geschäftsmäßig. Das mit der Extra-Sendezeit habe ich zwar erfunden, doch es hört sich gut an, finde ich. Profess i onell. Cornelius lächelt lieb und neigt den Kopf zur Seite. Ich fummle in meiner Tasche herum und suche nach dem Recorder und den Notizen. Das Plastikgehäuse des Aufnahmegeräts ist bei dem Sturz gesprungen, aber als ich auf die rote Taste dr ü cke, da beginnen sich die Rädchen im Sichtfenster quietschend zu drehen. Außerdem nehme ich meinen Block zur Hand. Ich will mitschreiben, falls der Recorder doch den Geist aufgibt oder ich versehentlich die Löschfunktion aktiviert habe.
    Wo sind nur die Fragen von Kyra? Ah!
    »Formulieren Sie bitte ein Beispiel für Vorhersagevalidität.« lese ich vor. Als ich seine gerunzelten Augenbrauen sehe fällt mir auf, dass die Frage komisch klingt. Kein Wunder – ich habe das Blatt mit den Übungsfragen für Kyras Klausur in Empir i sche Sozialforschung erwischt. Schnell tausche ich die Blätter.
    »Mr. Blood, Sie betreiben den angesagtesten Club von Kennewick, Washington. Wie haben Sie es geschafft, an die Spitze der Entertainment-Branche vorzustoßen. Schließlich war die Gegend noch vor Kurzem fest in der Hand von Country and Western-Fans.«
    »Ganz einfach.« erklärt Cornelius liebenswürdig. »Ich habe meine Wettbewerber aufgefressen.«
    Ich lache über diese gelungene Metapher. Dabei wird mir schwummerig zumute. Dieser eiskalte, abgebrühte, undurc h sichtige, arrogante, durchtriebene Wirtschaftstycoon übt eine verheerende Wirkung auf mich aus. Besonders, wenn er solche aggressiven Vergleiche verwendet. In meinem Unterleib erw a chen Muskeln aus einem jahrelangen Schlaf und fangen an zu knurren. Oder bekomme ich meine Regel?
    Rasch wende ich mich der nächsten Frage zu.
    »Die Zeitungen berichten immer wieder über Parties in ihrem Club, die zu Orgien ausarten. Besucher erzählen von seltsamen Stücke, die der DJ auflegt. Sobald die Musik läuft, re i ßen sich alle auf der Tanzfläche die Kleider vom Leib.« lese ich. Ach wirklich? Vielleicht sollte ich auch mal tanzen gehen. »Gehört solche Exzesse zu Ihrem Geschäftskonzept, Mr. Blood?«
    »Keineswegs.« Nun erinnert mich seine Stimme an Rau b tierpfoten. Die Krallen sind lediglich zu ahnen. »Aber ich war selbst einmal jung. Vor, eh, langer Zeit. Ich weiß, was es heißt, zu feiern bis der Arzt kommt. Wir bieten unseren Gästen ein einzigartiges, ganzheitliches Party-Erlebnis. Das reicht von den Drinks mit 110 Prozent Alkohol, über die gemischten Toiletten, bis hin zu den Fummelrunden bei Stehblues. Unsere Besucher schätzen das sehr, und sie bekunden ihren Enthusiasmus nach alter Woodstock-Tradition mit dem Ablegen störender Kle i dung.«
    »Hm.« Das klingt logisch. Ich blättere um. Fast hätte ich eine Frage aus »Statistik II« erwischt.
    »Was sagen Sie zu den Vorwürfen, dass mehrere junge Frauen seit dem Besuch Ihres Clubs vermisst werden?« lese ich ab und fühle mich plötzlich unbehaglich. Meine Hand wandert zum Hals.
    »Niemand konnte auch nur das Geringste beweisen.« Corn e lius betrachtet seine perfekt manikürten Fingernägel. »Vermu t lich sind die jungen Dinger nach Mittelamerika abgehauen und koksen sich jetzt jeden Tag bis zur Halskrause zu, bevor sie sich von braunen Niggern in den Arsch ficken lassen.«
    »Hm.« Ich lasse den Stift sinken. »Ich bin nicht sicher, ob das

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