Sixty Shades of Blood. Episode I: Rote Lust (Erotik-Satire oder so) (German Edition)
mein Guter. Hast du Hunger? Ich habe fe i nes Happa-happa für dich.«
Er wirft mir einen schnellen Blick aus seinen blutunterlauf e nen Zombieaugen zu. Dann konzentriert er sich wieder auf die Fotos. Im Moment ist sein Lieblingsbild das einer Passantin, der von einer davon sausenden Radkappe die Schädeldecke abg e schlagen wurde. Das Gehirn darin sieht praktisch unverletzt aus. So wie ein hartgekochtes Ei in der Schale. Manchmal b e komme ich selbst Hunger, wenn ich zu lange darauf schaue. Dann muss ich mir ein Ei machen.
Quentin stößt ein sehnsüchtiges Winseln aus und greift nach dem Bild. Die Kette ist so eingestellt, dass er nicht ganz dran kommt.
»Hier, mein Süßer. Fang!«
Ich werfe ihm aus sicherer Entfernung die Fleischstückchen zu. Er schnappt sie aus der Luft wie die Robben im Zoo die Fische, die ihnen der Wärter bei der Vorstellung zukommen lässt. Er ist richtig gut. Keiner der Würfel fällt auf den Boden, obwohl er immer noch sein Bild anstiert. Wirklich schade, dass sein sehnlichster Wunsch nicht in Erfüllung gehen kann. Doch die nächsten echten Politiker leben mindestens drei Stunden entfernt von Walla Walla, und er fährt nicht gerne Auto.
Mit Quentin verbindet mich auch ein dunkles Geheimnis. Einmal, als aus Kyras Zimmer wieder mal diese hechelnden Geräusche drangen und mir beim Zuhören ganz prickelig zumute war, da ging ich in den Keller, um nichts davon mitzub e kommen. Es war Sommer, ein extrem heißer Tag. Daher trug ich keine Jeans wie sonst immer, sondern ein kurzes Röckchen von Kyra. Sie ist natürlich die Cheerleaderin an unserem Co l lege. Ihr Team nennt sich »Cameltoe Crackers«.
Als ich Quentin füttern wollte, da achtete er gar nicht auf das Fleisch, sondern starrte meine Beine an, die er an diesem Tag wohl zum ersten Mal sah. Dabei knurrte er leise. Huh, da b e kam ich aber eine Gänsehaut. Eine von der guten Sorte, von der man gerne mehr möchte. Also zog ich das Röckchen ein Stück höher und zeigte ihm mehr. Quentin grabschte nach mir und riss fast den Haken aus der Wand, so heftig zerrte er an der Kette. Ich war erschrocken, doch die Gänsehaut war so süß! Sie breit e te sich sogar auf meinem Busen aus. Auch die zwei kleinen Dinger an den Spitzen standen hoch und fühlten sich empfin d lich an.
Dann zeigte ich Quentin mein Höschen. An dem Tag hatte ich das mit Daisy Duck an. Das war mir doch ein wenig pei n lich, also drehte ich mich herum. Mein Po ist viel zu schmal, aber Quentin ruderte danach wie ein Irrer, die Augen quollen ihm fast aus dem Kopf. Klar, er wollte nur reinbeißen, das weiß ich natürlich. Ich bin schließlich nicht blöd! Doch für ein paar Minuten hatte ich eine Ahnung davon, wie es sich anfühlt, wenn man rückhaltlos begehrt wird. Daran muss ich immer denken, wenn ich bei Quentin bin. Vermutlich mag ich ihn de s halb so. Und weil er einfach ein guter Freund ist.
»Tja, mein Süßer. Heute habe ich leider kein Röckchen an.« Ich gebe ihm den Rest des Fleisches, fünf Stücke auf einmal. Seine Kiefer knallen wie ein Maschinengewehr, als er sie der Reihe nach aus der Luft reißt. Die Erinnerung an das sündige Erlebnis damals verbindet sich mit den Bildern von heute. Von Cornelius. Wie er mich anblickte.
Für einen Moment zögere ich, Quentin davon zu erzählen. Aber andererseits: Wozu sind Freunde sonst da?
»Am frühen Abend war ich bei Cornelius Blood.« berichte ich unserem Hauszombie. Er leckt sie die Lippen ab und rülpst. Es geht ihm also gut.
»Er hat etwas Ähnliches von mir gesehen wie du.« fahre ich fort. »Nämlich das hier.«
Ich öffne das zerknitterte Leinenjackett, das ich immer noch trage. Die zwei Minni-Mäuse auf den Cups meines BHs winken Quentin durch das zerfetzte Shirt zu. Er reißt die Augen auf und wendet sich mir zu. Ich wusste es - er versteht mich!
»Nur für ein paar Sekunden. Dann habe ich das Jackett zu gemacht. Ich habe mich so geschämt.« gestehe ich meinem Freund. »Aber gleichzeitig war ich total aufgeregt. Ich hatte sogar den Gedanken, dass Cornelius in den BH beißt und die Minni-Mäuse heraus reißt. Verrückt, nicht?«
Auch Quentin klappert mit den Zähnen. Die Art, wie er mir auf die Brust stiert, reizt irgendwie die Wildkatze in meinem Unterleib. Sie windet sich und faucht. Ich presse die Schenkel zusammen, um sie zu beruhigen. Mein Atem geht schneller.
»Dieser BH ist sowieso zu eng.« flüstere ich. Der Busen pocht richtiggehend und schwillt an, ich kann dabei zusehen. Ein wundervolles
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