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Skagboys 01

Skagboys 01

Titel: Skagboys 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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Die restliche Fahrt über starre ich auf Francos Kopf und denke darüber nach, wie viele Schläge es wohl braucht, um ihn auf die Bretter zu schicken. Ich denke über die Kombi nach, mit der ihn jemand plattmachen könnte: Jab, Jab, rechte Gerade, linker Haken, rechter Uppercut, linke Gerade, rechter Haken, linker Haken. Dieser bescheuerte Larry hält viel weniger aus … ein knackiger rechter Haken in seine Glasknochenvisage, und der Typ is alle.
    Als wir in Pilton ankommen, sehen wir ein paar Kids auf einem Stück Brachland zwischen den Sozialbaublöcken Fußball spielen. Nelly rollt das Fenster runter. — Hey, Jungs, wo wohnen die Frenchards?
    Die kleinen Kerle schauen sich an, und dann zeigt einer rüber zu einem der alten braunen Mietshäuser am Ende der Straße, die gerade neu gestrichen werden. — Da drüben. Rise, Nummer zwölf.
    Ich kenne diese Straße. West Pilton Rise: eine schäbige enge Gasse, die einen Berg hochführt. Oben steht ne Kirche, und unten sind ein paar beschissene Läden. Wir halten vor der Nummer zwölf hinter einem fast vollen Abfallcontainer. Franco springt aus dem Van und zeigt auf die Wohnung im rechten Untergeschoss. — Das muss sie sein, sagt er, aufgeladen wie eine Duracell.
    Er schaut die Straße hoch und runter, geht rüber zum Müllcontainer und wühlt ein bisschen drin herum. Seine Augen leuchten auf, als er ein Rohr entdeckt, das an einem ramponierten Geländer aus Schweißstahl hängt. Sieht ganz so aus, als wäre da ein Auto reingefahren. Er biegt und dreht so lange an dem Rohr, bis es sich vom Geländer löst. Dann schwingt er das Teil durch die Luft, als wäre es ein Knüppel. Entschlossen geht er zum Haus zurück und stellt das Prügelrohr an der Hecke des Vorgartens ab. Ich schaue aus dem Auto durch die Wohnungsfenster und erkenne schnell, dass es tatsächlich die Frenchards sind, die da in der Wohnstube sitzen und Fernsehen schauen. Ich kann meinen Augen kaum trauen, als Franco einen Stein aus dem Müllcontainer kramt und ihn direkt durch das Fenster in die Wohnstube donnert! Es kracht gewaltig, und dann schreien alle. Ich schaue Nelly an, und wir sind drauf und dran, den Spinner in den Van zu zerren und uns aus dem Staub zu machen.
    — DING DONG, ÜBERRASCHUNGSBESUCH! IRGEND N ARSCH ZU HAUSE? , brüllt Franco auf der Straße herum. Eigentlich sollte man annehmen, dass sogleich Himmel und Menschen herbeigestürmt kommen, aber nichts da. Außer ein paar wackeln den Vorhängen rührt sich nichts. Die meisten Nachbarhäuser scheinen ohnehin leer zu stehen oder werden gerade renoviert.
    In der Wohnung der Frenchards ist dafür umso mehr Leben: Ein riesiger Kerl stürmt zur Tür hinaus, während eine Frau aus dem Fenster auf Franco zeigt. — Das ist er! DU! DU! DU WOLLTEST MEINEN JUNGEN UMBRINGEN! , schreit sie, vollkommen außer sich.
    — Hab den Pisser bloß n bisschen mit dem Messer gekitzelt, erwidert Franco mit einem höhnischen Lachen. — Hätt ich ihn umbringen wolln, würd er schon längst in der Kiste liegen!
    Der Hüne rast mit extrem stinkiger Visage den kleinen Pfad entlang auf Franco zu. Frank wartet geduldig ab, geht dann einen Schritt zurück und greift sich das Rohr hinter der Hecke. Als würde er einen Baseballschläger schwingen, holt er mit einer flüssigen Bewegung aus und knallt dem Bastard das Teil direkt in den Kiefer. Der Riese geht sofort zu Boden und schlägt wie eine Tonne Ziegelsteine aufs Pflaster auf. Franco reißt mit beiden Händen das Rohr in die Höhe und rammt es mit vollem Gewicht und dem kantigen Ende voran in die Eier des Typen. Dann setzt es noch ein paar knackige Schläge in die Fresse. — LASST. EUCH. NIE. WIEDER. IN. LEITH. BLICKEN!
    Der Kerl hat mittlerweile aufgehört, sich zu bewegen, und liegt reglos auf dem blutverschmierten Gehweg. Mir ist kotzübel. Aus irgendeinem Grund steige ich aus dem Van und stelle mich neben Franco, der mir einen verrückten Blick aus den Augenwinkeln zuwirft. Ich schaue auf den Hünen runter. Verdammt heftiger Anblick. Sein Kopf ist komplett aufgeplatzt, und seine Zähne liegen auf dem Pflaster verstreut. Sieht aus, als wäre eine Handvoll Dominosteine vom Pubtisch auf den Boden gefallen. Heilige Scheiße!
    — LOS, SCHNAPPT IHN EUCH! , schreit die Alte derweil ihre anderen Söhne an. Sie tobt und zetert wie eine dieser zänkischen Fischweiber aus Newhaven, die gerade bemerkt, dass ihr jemand auf die Türschwelle gekackt hat. Das Mädchen hingegen steht schweigend neben ihr und kaut auf ihren

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