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Skagboys 01

Skagboys 01

Titel: Skagboys 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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unseren Pubs und machen sich ran an unsere … Franco zögert und schaut Tommy an.
    Tommy kann nicht widerstehen. — Schafe?
    Mit einem Mal ist Franco ganz ruhig und still und scheint den Sauerstoff aus dem Treppenhaus zu saugen. Ein dünnes Lächeln tanzt auf seinen Lippen. Dann fängt er an, laut zu lachen. Nun kann auch Tommy, der unbewusst den Atem angehalten hat, endlich ausatmen. — Guter Witz, du Penner! Denk dran, Alter, ich zähl auf dich!, sagt Begbie. Dann dreht er sich abrupt um und stürmt die Treppe hinunter. Als er am Absatz ankommt, schaut er noch mal zu Tommy hoch und ruft ihm mahnend zu: — Lass uns ja nich zu lange warten, kapisch?!
    Tommy schließt die Tür und versucht, sich zu sammeln. Er kommt aber nicht dazu, da im nächsten Augenblick schon Lizzie auftaucht. Die Hände in die Hüfte gerammt und ein Ausdruck auf dem Gesicht, der »Ich hoffe nur, du hast eine gute Erklärung?!« zu schreien scheint, steht sie vor ihm und lässt seine Stimmung von Niedergeschlagenheit in pure Verzweiflung abrutschen. — Franco … hab ganz vergessen, dass ich mit den Jungs zum Spiel gehen wollte.
    — Ich kann’s nich sonderlich gut leiden, wenn am frühen Morgen irgendwelche Psychopathen an meine Wohnungstür hämmern, Tommy.
    — Franco ist in Ordnung …, antwortet er halbherzig. — Seine Cousine Avril wohnt auch in diesem Haus.
    — Aye. Ich kenne sie. Drei Kinder, und alle von unterschiedlichen Vätern …, beginnt sie verächtlich, aber dieser jämmerliche, cartoonhafte Gesichtsausdruck der Reue, der unter seiner kastanienbraunen Tolle hervorlugt, stimmt sie milde. — Wir haben keine Milch.
    — Ich geh runter und hol welche, bietet er schnell an.
    Bevor er rausgeht, zieht er sich seinen Pullover über. Als er aus dem Treppenhaus kommt, vollführt er einen kleinen Luftsprung. In seinem Kopf hat nur ein Gedanke Platz: ich und Lizzie! Selbst Franco kann dieses unbeschreibliche Hochgefühl nicht kaputt machen. Er hat wirklich abgesahnt!
    Die Straße wird langsam lebendig. Abgekämpfte Partyhelden mischen sich nach einer durchgefeierten Nacht mit denjenigen, die sich ausgeschlafen und voller Tatendrang ins Wochenende stürzen. Tommy geht an einer Telefonzelle vorbei und merkt, wie in ihm ein Verlangen aufsteigt. Entfacht durch Francos Worte – die zwar ziemlich derbe, aber auch irgendwie inspirierend waren – springt es nun wie ein Flummi im Inneren seines hell erleuchteten Schädels hin und her. Hast ihr also letzte Nacht gut einen weggesteckt … nehme an, dass da Teenagerträume wahr geworden sind, was?! Sick Boy wird vor Neid durchdrehen, wenn er das erfährt, du Arsch!
    Er geht zurück zur Telefonzelle und wählt eine Londoner Nummer. Die Stimme am anderen Ende der Leitung hört sich weit entfernt an. — Hallo, hallo. Is toll, wieder zurück zu sein …
    Es ist Renton, der mächtig breit klingt. — Mark, sagt Tommy und wirft ein paar Geldstücke nach.
    — Tommy … du wirst es nich glauben, Kumpel, aber ich wollte dich gerade anrufen … was hab ich dir gesagt, Nicksy, hä? Los, sag’s ihm!
    Eine Stimme mit starkem Cockney-Akzent erklingt. — Alles klar, Tommy, Kollege? Tommy erkennt das Organ: Es ist Nicksy, der kleine Kerl, den sie in Blackpool getroffen hatten und der zu Silvester in Leith gewesen war. — Komm hier runter und nimm diese Spinner wieder mit hoch nach Dudelsackland … ab morgen sollen wir malochen, aber diese Kerle sind zu nix zu gebrauchen …
    — Keine Chance, Kumpel, jetzt musste sehen, wie du mit denen klarkommst. Hier oben wollen wir diese Penner auch nich mehr!
    — Fuck! Noch ein Mühlstein an meinem Hals. Okay, Kumpel, wir sehen uns …
    — Alles klar, Nicksy …
    Rents ist wieder am Hörer. — Na, wie läuft’s im schönen Schottland, Tam?
    — Das Übliche halt. Begbie is aufm Kriegspfad.
    — Aye … der Typ braucht einfach n bisschen Liebe …
    — Will sich nach dem Match mit dem Aberdeen-Mob ledern. Nich genug damit, dass wir Lochend aufm Hals haben, jetzt will er, dass wir uns mit Kerlen prügeln, die wir nich ma kennen! Mir doch schnuppe, wenn diese Aberdeen-Typen irgendeinen Spinner aus Granton oder sonst woher vermöbeln. Begbie is nur wegen diesem Scheiß mit den Casuals so wild auf Boxereien. Dabei is er sechs oder sieben Jahre älter als diese kleinen Scheißer. Erbärmlich, ich sag’s dir.
    — Du kennst doch unsern Generalissimo. Der nutzt jeden Vorwand, um aggro zu schieben. Das is eben sein Ding … Renton lacht auf eine Art, die völlig neu

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