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Skagboys 01

Skagboys 01

Titel: Skagboys 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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für Tommy ist. — Heuh … heuh …
    — Was war das, Mann?
    — Nichts. Sick Boy meint, dass Begbie mal wieder ficken muss.
    — Bringt auch nichts. Kaum hat diese Schnitte Samantha Frenchard aus Pilton sein Kind gekriegt, hat er diese June Chisholm geschwängert.
    — Aye, aber das müssen ganz schon beschmierte Weiber sein, die sich von Franco ficken lassen. Was läuft bei dir, Tommy? Girl-Action oder wieder mal Ebbe angesagt? Oder bist du jetzt doch noch auf Droge gekommen?
    Eine Pause. Dann sagt Renton: — Aha! Ratet mal, wer eine Nummer nach der nächsten schiebt und jetzt seine Kumpels in London anruft, um es ihnen unter die Nase zu reiben?!
    — Ähm, aye … ich hab da jemanden kennengelernt. Vorletztes Wochenende. Und ich sag mal so: Läuft echt Sahne, die Kiste.
    — Wurd auch Zeit, dass du was vors Rohr bekommst, Tommy. Kennen wir die Glückliche?
    — Lizzie. Lizzie McIntosh.
    — Auf keinen Fall, Alter!
    — O doch, Rents! Glaub’s mir. Wir sind amtlich zusammen.
    — Verdammter Glückspilz! Der Kerl knallt echt die Über-Perle Lizzie von der andern Seite des Leith Links Park …
    — Waaaas …?!, hört Tommy Sick Boy rufen. — Tommy knallt Lizzie Mac?
    — Aye, das is echt unfassbar, antwortet ihm Rents und sagt dann ins Telefon: — Früher hab ich mir immer einen auf sie runtergeholt, weißt du. Hab ich dir eigentlich mal die Geschichte erzählt, als sich Begbie beim Schulsport einen auf sie runtergeholt hat? Ich mein natürlich nich auf sie selbst im körperliche Sinne, wie im Porno oder so, sondern in Gedanken … also …
    — Mark! Ich hab dir eben gesagt, dass ich mit ihr zusammen bin!, protestiert Tommy und erinnert sich wieder daran, dass Rents und Sick Boy ein grausames Gespann abgeben können, wenn sie erst mal richtig aufdrehen. Mit ihren verletzenden Späßen schaukeln sie sich so lange gegenseitig hoch, bis sie sich wie ein besessenes Zwillingspärchen auf ihre Opfer stürzen, sie mit Hohn und Spott überziehen und sich an ihrer Not ergötzen.
    Wieder macht sich eine unangenehme Pause in der Leitung breit, die Renton schnell beendet. — Aye … ähm, sorry, Tam. Ich weiß, wir sollten uns, ähm, reifer verhalten. Aber gut für dich! Volltreffer, würd ich sagen. Ich greif hier unten jedenfalls keine Perlen ab. Sick Boy schon … na ja, du kennst ihn. Sick Boy is halt Sick Boy, verstehste?!
    — Engoloide Muschis en masse!, prahlt Sick Boy aus dem Hintergrund ins Telefon.
    — Wir haben jetzt sogar nen Hund hier, erzählt Renton. — Nicksy wollte ihn Clyde nennen, nach Clyde Best, weil’s n schwarzer Retriever is und so, aber Sick Boy und ich ham ihn Giro getauft, und darauf hört er auch … Die Piepstöne verkünden das bevorstehende Ende des Gesprächs.
    — Alles klar, Mark. Wir sehen uns.
    — Okay … sag Swanney …, meint Rents noch, aber es ist zu spät. Tommy genießt das Gefühl, dass die Leitung nun tot ist, und legt auf.
    Im Laden kauft er eine Milch und eine Zeitung. Normalerweise tendiert er zum Record , entscheidet sich aber heute für den Scotsman , um Lizzie zu beeindrucken. Er greift sich die aktuelle Ausgabe und reicht sie der Verkäuferin an der Kasse. In letzter Sekunde wählt er dann aber doch den Herald , weil der weniger sexistisch ist. Er hat zwar keine Ahnung, ob Lizzie etwas mit Feminismus am Hut hat, will aber nicht gleich am Anfang unverzeihliche Fehler begehen. Es zahlt sich aus, alle Eventualitäten zu bedenken.
    Lizzie versus Begbie. Gibt es auf der Welt einen Wettstreit, der mit einem noch klareren Ergebnis ausgehen könnte? Mit zweiundzwanzig fühlt sich Tommy zu alt, um sich mit Jungs aus Aberdeen oder Lochend zu prügeln. Boxereien beim Fußball … das war Nonsens, aus dem man mit der Zeit rauswuchs. Dieser Kevin McKinlay aus Lochend zum Beispiel, dem er schon bei einigen Prügeleien gegenübergestanden hatte, war ein ganz patenter Kerl. Tommy hatte ihn neulich beim Fußballspielen im Gyle Park getroffen. In der Umkleide hatte er sich auf eine Konfrontation – oder zumindest auf hasserfüllte Blicke und verachtendes Schweigen – gefasst gemacht, aber McKinlay hatte ihm bloß zugenickt und gelächelt. Es war, als hätte er ihm sagen wollen: Schnee von gestern, Junge. Das waren Jugendstreiche, damit sind wir jetzt durch.
    Bei diesen Psychopathen war das aber etwas anderes. Da war der Schnee von heute. Und zwar immer. Eines Tages würde sich YLT in MALT umbenennen müssen: Middle Aged Leith Team. Und selbst dann noch würden sie die alten

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