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Skagboys 01

Skagboys 01

Titel: Skagboys 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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Mitbewohnerin Gwen zur Tür gehen könnte, aber dann fällt ihr ein, dass sie übers Wochenende verreist ist. Deshalb hat sie letzte Nacht auch Tommy mit nach Hause bringen können. Sie schlüpft in ihre Hausschuhe mit dem Katzengesicht und geht durch den Flur zur Tür. Wieder hämmert jemand von außen dagegen und lässt ihren Rotweinschädel brummen. — Ist ja gut! Ich komm ja schon!
    Sie öffnet und ist ziemlich überrascht, in das Gesicht von Francis Begbie zu blicken.
    — Tachchen. Tommy da?
    Lizzie verschlägt es einen Moment lang die Sprache. Sie hat Tommy gestern das erste Mal mit nach Hause genommen, und nun steht einer seiner Freunde, dieser stadtbekannte Psychopath, vor ihrer Tür und weiß, wo sie wohnt!
    — Sorry, wenn ich stören sollte. Begbie grinst über das ganze Gesicht. Es ist offensichtlich, dass ihm die Störung keineswegs leidtut.
    — Warte hier, sagt sie und dreht sich um.
    Begbie behält den Fuß in der Tür, um sicherzugehen, dass ihm das Brett nicht vor der Nase zugeschlagen wird. Lizzie kann spüren, wie sein Blick ihren Rücken mustert, während sie den Flur hinuntergeht. Als sie in ihrem Zimmer ankommt, zieht sich Tommy gerade an. Er glaubt, Francos Stimme gehört zu haben, aber das kann gar nicht sein. Lizzies mürrischer Blick sagt ihm, dass es sehr wohl sein kann. — Ist für dich.
    Als Tommy zur Tür geht, kocht Lizzie innerlich vor Wut und überdenkt die Situation.
    — Glückwunsch, Tommy-Boy! Verdammter Volltreffer, hä?!, ruft ihm Franco durch den Flur entgegen. Sofort ist Tommys Ärger verschwunden. Er muss sich sogar anstrengen, ein Grinsen zu unterdrücken.
    — Was machst du hier?
    — Dachte ich mir doch, dass du hier bist, verdammter Arsch! Meine Cousine Avril hat’s mir erzählt, die wohnt unten. In Leith passiert nichts, was Franco nicht mitkriegt – merk dir das, du Knalltüte. Hast ihr also letzte Nacht gut einen weggesteckt … nehme an, dass da Teenagerträume wahr geworden sind, was?! Sick Boy wird vor Neid durchdrehen, wenn er das erfährt, du Arsch!
    Tommy lächelt und schaut über seine Schulter den Flur hinunter. Die Kälte sticht auf seinen unbedeckten Armen. Begbie trägt nur ein Adidas-T-Shirt und eine dünne Jacke, scheint aber nicht zu frieren. — Spuck’s aus, Mann, was willst du hier, Franco?
    — Was denkst du wohl, du Penner?! Ich hab dir die ganze Woche von erzählt, du Blödi! Hast die Ohren voll mit Pussyschmiere und hörst nich mehr, was ich dir sage, hä?! Aberdeen, Alter! Heute. Easter Road. Kapisch?! YLT , Mann! Das Young Leith Team in Bestbesetzung! Wir zeigen diesen kleinen Casual-Ärschen mal, wie’s gemacht wird. Du, ich, Saybo, Nelly, Dexy, Sully, Lenny, Ricky Monaghan, Dode Sutherland, Jim Sutherland, Chancy McLean und n Haufen anderer Ärsche. Larry is auch raus ausm Krankenhaus! Das is n anständiger Mob, möcht ich meinen! Die Old-School-Haudegen haben das Kriegsbeil ausgegraben und werden heute Köpfe rollen lassen! Keine Ahnung, wo Spud steckt. Andererseits is der Kerl so wie Renton und Sick Boy: Bei ner zünftigen Keilerei ziemlich unbrauchbar … Klotz am Bein, wenn die Fäuste fliegen.
    Wie gebannt steht Tommy in der Tür und hört sich ungläubig Francos Gefasel an.
    — Aye, sind alle unten im Cenny. Sogar Second Prize, Mann! Trinkt nix mehr. Meint, er is weg vom Alk und will partout kein Bier anrühren, der bekloppte Hund! Hält’s eh nich länger als ne Woche durch, aber egal! Das wird n Spaß werden, sag ich dir: Wenn der sich erst mal mit diesem beschissenen Bobby-Charlton-Doppelgänger aus Aberdeen in der Gosse suhlt! Erinnerste dich noch an den Wichser? Diesen Penner, der mit zweiundzwanzig schon ne Glatze hatte wie n alter Opa?
    — Scargill heißt der Typ, meint Tommy und muss kurz an den molligen Kerl mit dem Überkämmerlook denken, der sie bei ihrem letzten Aberdeen-Besuch vor der Pittodrie Bar in der King Street in einen Hinterhalt gelockt hatte. — Ich komm später runter ins Cenny, sagt Tommy so enthusiastisch wie nur irgend möglich.
    — Will ich auch stark hoffen, Kollege! Franco schaut ihn vorwurfsvoll an. — Die Wichser sind mit nem Riesenmob angereist. Wir können jeden Mann gebrauchen. Die Penner werden auf keinen Fall durch Leith marschieren, als wär das ihr Revier! Eine verdammte Bande von Schaffickern ist das, die sich mächtig was auf ihren beschissenen Europapokal der Pokalsieger einbildet. Scheiß ich aber drauf, verstehste?! Die kommen hier runter, rennen durch unser Viertel, saufen in

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