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Skagboys 01

Skagboys 01

Titel: Skagboys 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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Witze macht. Verdammte Scheiße! — Er lag im Koma. Heute Morgen haben sie den Stecker gezogen.
    Sick Boy meint, dass Dickson vom Grapes Coke verprügelt und ihm dabei den Schädel eingedroschen hat. Der Typ ist ein echter Arsch. Wurde bei den Bullen rausgeschmissen, weil er die Leute in den Arrestzellen vermöbelt hat. Sicher, das macht jeder Bulle, und fairerweise muss man auch sagen, dass die meisten Suffköppe in den Ausnüchterungszellen sich lieber von einem dieser inkompetenten Faschisten verprügeln lassen, um am nächsten Morgen ihrer Wege zu gehen, als sich die Nervereien und Kosten eines Gerichtstermins aufzuhalsen. Offenbar war Dickson in dieser Hinsicht aber doch etwas übereifrig und wurde gebeten, den Dienst zu quittieren. Sagt man sich jedenfalls. Dem Buschfunk nach war er es auch, der Second Prize auf dessen Sauftour nach dem Rausschmiss bei Dunfermline vermöbelt hat. Hätte aber auch jeder andere gewesen sein können. So oder so, armer Coke! Sick Boy sagt, seine Lichter wären ausgegangen und nie wieder angesprungen. Nächste Woche gibt’s wohl den Bericht vom Gerichtsmediziner. Verdammt starker Tobak, das.
    Sick Boy fährt sich wieder und wieder mit der Hand durchs Haar und schüttelt den Kopf. Hin und wieder platzt zwischen heftigen Atemzügen ein einzelnes »Fuck!« aus ihm heraus. — Janey und die Kids sind am Boden zerstört, Mann, sagt er und schaut sich dabei in der Wohnung um, als wäre er zum ersten Mal hier und würde gar nicht mögen, was er sieht. — Ich werd mal hingehen … zum Cables Wynd House, mein ich … moralischen Beistand leisten und so.
    Die Sache nimmt Sick Boy ganz offensichtlich mächtig mit. Hab noch nie gehört, dass er zu den Banana Flats »Cables Wynd House« gesagt hat – außer vielleicht, um eine dieser reichen Tanten zu beeindrucken, die alle Jahre wieder zum Festival in die Stadt kommen.
    — Die Sache is die … Er zögert, schaut erst weg, dann wieder mit schlechtem Gewissen zu mir. — Ich war auf Skag, als der Scheiß passiert is …
    — Was?
    — Ich hab mir aufm Klo im Grapes was von Swanneys Zeug gedrückt. Als ich rauskam, war’s schon geschehen. Die fette Bullensau hatte Coke den Schädel eingedroschen.
    Was zum Teufel …
    — Okay …, sage ich, unfähig, meine Enttäuschung zu verbergen. Schließlich hatten wir ausgemacht, dass wir uns das Zeug gemeinsam reinziehen würden. Ich muss zugeben, dass ich nach dem Abend mit Franco auch kurz davor war, mir allein was zu genehmigen. Der Arsch hatte ohne Ende davon gequatscht, was für ein toller Fick diese June doch gewesen war. Zwischendurch hatte er mir seinen Plan präsentiert, um das Goldene Abzeichen für soziales Engagement der Stadt Edinburgh zu gewinnen, diejenigen aufgezählt, die er demnächst abstechen wollte, und außerdem die Pechvögel benannt, die sich darauf freuen durften, beim nächsten Aufeinandertreffen die Fresse poliert zu bekommen.
    Für einen Moment vergisst Sick Boy die Sache mit Coke. — Hast du was genommen?, fragt er neugierig.
    — Aber du hast doch den Stoff! Wie soll ich da bitte schön was genommen haben?
    — Hättest ja noch mal zu Johnny gehen können oder so.
    Mir dämmert, dass das ein sehr wahrscheinliches Szenario gewesen wäre, wenn mich Begbie nich mitgeschleppt und abgefüllt hätte. — Nee, antworte ich. — Mit dem Stoff muss man’s langsam angehen lassen.
    Mich überkommt ein Gefühl der Panik. — Du hast das Zeug doch noch, oder? Sag mir nich, du hast dir alles reingezogen!
    — Auf keinen Fall, Mann. War nur ein kleines bisschen. Is bestimmt noch fast das ganze Gramm über, sagt er und hält das Plastiktütchen in die Luft. Der große Klumpen ist tatsächlich noch unversehrt, auch ein paar der kleinen Krümelchen sind noch da.
    — Willste vielleicht was haben?
    — Nee … ich will’s langsam angehen.
    — Verstehe. Mich hat’s n bisschen mitgenommen, gibt Sick Boy zu. — Is ganz schön hart, wenn das Zeug dein System wieder verlässt. Ich werd erst mal ne Weile Pause damit machen und mich an Speed halten. Man muss echt mit Respekt an den Scheiß rangehen, sagt er. Er drückt seine Kippe in dem Aschenbecher mit dem Schriftzug von McEwan’s Export aus, der auf dem wackeligen Tisch steht, kramt ein Tütchen hervor und genehmigt sich eine Prise. — Willste auch was?
    — Nee, ich will eigentlich nur noch n bisschen vor der Glotze hängen, erwidere ich.
    — Alles klar. Wir sehen uns später. Er steht auf.
    — Baxter war hier. Hab ihm die Miete

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