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Skagboys 01

Skagboys 01

Titel: Skagboys 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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sich mittlerweile auch schon sein eigenes Besteck beschafft. Er kennt da diese Krankenschwester. Sagt, er könnt’s nich ab, sich mit anderen Leuten Nadeln teilen zu müssen. Mich stört das nich so. Auf jeden Fall meint er, dass er mir auch noch ein Besteck besorgen würde.
    Wir steigen ein paar Treppen hoch, klopfen an die Tür, und wenig später zeichnet sich hinter dem welligen Drahtglas eine Silhouette ab. Als die Tür geöffnet wird, steht ein großer Typ mit klobigem Gesicht und dünnem blondem Haar vor uns. Er schaut mich misstrauisch an, erkennt dann aber Matty. — Matthew … komm rein, mein Freund.
    Ich folge Matty ins Wohnzimmer, wo ein paar schäbige, abgelatschte Teppiche auf einem pechschwarzen Fliesenfußboden liegen. Die kahlen Wände sind mit verschiedenen Postern verziert. Das von Led Zeppelin mit den vier Symbolen ist ganz schmuck, und dann gibt es noch ein geiles Riesenposter von The Jam von deren Album Setting Sons . Die restlichen Teile sind von absoluten Scheißbands, die es nicht mal zu erwähnen lohnt. Eine aufgerissene Couch, zwei identische Kaffeetische aus Teakholz, ein mitgenommener Sessel und ein paar schmuddelige Matratzen bilden das Mobiliar des Zimmers. Die ganze Wohnung scheint einzig und allein für den Drogenkonsum eingerichtet, skurrile Gruppenficks eingeschlossen.
    Ich freue mich, ein paar bekannte Gesichter unter den Anwesenden zu entdecken. Goagsie aus Leith is da, genauso Raymie, der Handlanger von Swanney. Die beiden legen ein gutes Wort für mich ein, und Forrester entspannt sich etwas. Ich bin ziemlich überrascht, LA Woman (wie Spud sie nennt) hier zu sehen. Eigentlich heißt sie Alison Lozinska und ist mal mit mir zur Schule gegangen. Für eine kurze Zeit (klarer Fall von Geschmacksverirrung ihrerseits) war sie mit meinem Bruder Billy zusammen. Die blonde Lesley aus der Kneipe ist ebenfalls da. Sie sitzt neben einem großen, schlanken Mädchen mit schulterlangen blondbraunen Haaren namens Sylvia. Dann werden mir noch zwei Typen vorgestellt: ein gewisser ET (Kurzform für Eric Thewlis, wie man mir sagt) und dieser ältere Kerl namens American Andy. Letzterer ist gerade damit beschäftigt, eine große Löffelladung Dope über einem Gaskocher aufzukochen. Keine Frage also, wer sich hier zuerst wegschießen wird. Etwas abseits sitzen noch zwei Typen, die uns aber nicht vorgestellt werden. Der eine sieht ziemlich verschlagen aus: harte Gesichtszüge, grau meliertes Haar, fiese Narbe in der Fresse. Er glotzt mich so lange an, bis ich wegschaue. Der andere Typ is eher klein gewachsen und hat einen freakig großen Kopf. Kein richtiger Zwerg, aber verdammt nah dran. Forrester scheint ganz in Ordnung zu sein. Ein wenig feindselig am Anfang, aber das wird wohl daran liegen, dass ich hier neu bin. Als ich ein paar Scheine auspacke, grinst er freudig, weil er schnallt, dass ich nich gekommen bin, um mir nen Schuss zu schnorren oder mich vorzudrängeln.
    Ich setze mich auf die Matratze neben Alison. Sie grüßt mich mit einem Hallo und gibt mir einen Schmatzer auf die Wange. Als das Dope aufgekocht ist, wird die ganze Ladung in einer großen Spritze aufgezogen, die dann die Runde macht. Während sich die ersten Leute wegschießen, binde ich mir schon mal meinen Arm ab und versuche, eine Vene zu finden. Ich mache alles genau so, wie ich es bei Johnny gesehen hab. Es passiert aber nichts.
    Raymie sitzt etwas abseits und kocht sich selbst etwas Skag auf, das er sich anschließend auch mit seinem eigenen Besteck reindrückt. Ali, Lesley und diese Schnitte Sylvia schauen nur zu, bauen sich Joints und wollen offenbar nichts von dem Dope.
    Die Spritze wandert derweil weiter: von diesem American Andy zu ET , zu Mikey, zu Goagsie. Sie fallen um wie Dominosteine. Ich bin als Nächstes dran und klopfe derart verbissen auf meiner Ellenbeuge herum, dass man meinen könnte, ich würde gerade einen verdreckten Teppich ausstauben wollen. Matty sitzt so, dass ich ihn nich sehen kann. Hören kann ich ihn aber trotzdem. — Mach schon, Alter, ich hab nich den ganzen verfickten Tag Zeit!, zischt er mich von der Seite an.
    Da ich keine Vene finde, bleibt mir nichts weiter übrig, als dem jammernden Arsch die Spritze weiterzureichen. Frustriert springe ich auf, schnapp mir eine Folienpfeife von einem der Tische und versuche, etwas Skag zu rauchen. Ich hab natürlich keine Ahnung und verbrenne das Zeug größtenteils, was die anderen ziemlich abnervt.
    — Verschwendet den guten Stoff mit seim

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